Kapitel 142 - Samu

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Freitagvormittag traf ich mich noch kurz mit Nessa, wobei anfangs doch etwas gedrücktere Stimmung herrschte, die sich aber schnell verflüchtigte, als ich merkte, dass sie wirklich nur an Freundschaft interessiert war und nicht mehr. "Du und Elena, es hat also geklappt?", fragte sie neugierig. "Ja zum Glück! Hartnäckigkeit zahlt sich manchmal aus", grinste ich. "Freut mich für dich. Und das klappt mir Berlin und hier?" - "Ja, besser als gedacht sogar. Wir sehen uns schon regelmäßig und ich bin sowieso oft in Deutschland. Und vielleicht ist es auch irgendwann keine Fernbeziehung mehr", schmunzelte ich. "Wie meinst du das? Willst du zu ihr ziehen?", sah sie mich entgeistert an. "Naja ausschließen würde ich es nicht, aber vielleicht kommt es eher andersherum", lehnte ich mich zufrieden zurück. "Das würde sie tun? Für dich?" - "Ja und ich kann dir nicht sagen, wie happy mich das macht. Vermutlich nicht in nächster Zeit aber es wurde schonmal angesprochen", sagte ich ruhig. "Du Glücklicher, dann wünsche ich euch nur alles Gute", streichelte sie mir über den Arm. "Danke", legte ich meine Hand auf ihre Schulter, woraufhin wir uns wieder dem Kaffee und verschiedenen anderen Themen widmeten. Zufrieden mit dem Tag ging ich nach Hause, drehte eine Runde mit meinen Skates, bevor ich Elena anrief und schließlich mit einem guten Gefühl einschlafen konnte.

Samstagmorgens fuhr ich früh zu meiner Mutter. Gerne hätte ich ihr Elena vorgestellt, aber ich verstand auch, dass sie erstmal gerne bei ihrer Familie war, vor allem nach allem, was passiert war. "Guten Morgen mein Großer", schloss mich meine Mutter in die Arme. "Morgen", sagte ich rasch und überreichte ihr die Tüten mit Brötchen und Croissants. "Mhmm ... die von meinem Lieblingsbäcker, dankeschön", bedankte sie sich und ging rein, wo sofort meine beiden Nichten mir entgegensprangen. "Hat mich da etwa jemand vermisst?", fragte ich lachend. "Ja, aber wo ist sie? Ich dachte sie kommt auch", sagte Fanni traurig. "Wer?", hockte ich mich zu ihr herunter. "Na Elena", sah sie mich mit großen Augen an. "Das nächste Mal vielleicht. Sie ist nämlich bei ihrer Familie", streichelte ich über ihr Haar. "Achso", tat sie die Sache ab und verschwand nach draußen. "Ich hatte ihnen gesagt, dass sie kommt, tut mir leid", kam Sanna auf mich zu und umarmte mich herzlich. "Ich hatte es auch gehofft, aber leider nein. Die beiden sind ja schon ganz vernarrt in Elena", lachte ich. "Ja schon, ich hab ihnen ein Bild von euch gezeigt und sie fanden sie ganz toll", grinste Sanna. "Na dann. Ist Santtu schon da?", fragte ich und sah mich um. "Nein, er kommt später denke ich", zuckte sie mit den Schultern. Mein Bruder war wirklich kein pünktlicher Mensch, was ich in seinem Alter allerdings auch nicht war. Nach dem Frühstück gingen wir vor die Tür und machten einen ausgiebigen Spaziergang.

"Samu, könntest du mir kurz helfen", rief meine Mutter am Abend aus der Küche. "Was kann ich tun?", kam ich zu ihr. Sie sah hinter mich und kam ein paar Schritte auf mich zu. "Ist bei Elena und dir alles in Ordnung? Ich dachte sie wollte bald kommen", sah sie mich entgeistert an. "Unsinn, es ist alles super, aber sie wollte erstmal zu ihren Eltern. Die haben sich vor einem Monat etwa getrennt, das ist eben etwas kompliziert. Aber du lernst sie früh genug kennen. Hier sind ja alle ganz schön neugierig nach ihr", lachte ich. "Samu, ich hab dich noch nie so glücklich gesehen und so im Reinen mit dir und das obwohl es gerade nicht einfach ist. Sie tut dir offensichtlich sehr gut, ich würde die Frau, die meinen Sohn so glücklich macht gerne kennen lernen", strich sie mir über den Arm. "Ja das tut sie", sagte ich stolz und umarmte meine Mutter. "Achso schau mal", holte ich das Ultraschallbild raus. "Das ... ist das ...?", fragte sie. "Ja, es wird ein Junge. Ich bin schon so gespannt und freu mich sogar. Es ist nicht einfach, das weiß ich auch, aber ich hab mich mit Vivi ausgesprochen und wir schaffen das", sagte ich ruhig. "Ach mein großer Junge. Ich kann es gar nicht glauben, wie erwachsen du schon geworden bist. Du weißt, dass ich immer für dich da sein werde, aber sei vorsichtig bei Vivi", mahnte sie mich. "Warum wie meinst du das?", sah ich sie verwirrt an. Meine Mutter mochte Vivi noch nie so richtig, aber solche Anschuldigungen hatte sie wirklich nicht verdient. "Sei einfach vorsichtig, sie ist nun mal ... sagen wir eigen. Ich will nur, dass du glücklich bist und dich in nichts verrennst." - "Mama, ich weiß du bist skeptisch, aber bei sowas würde sie nicht irgendwelche Spielchen spielen. Ich vertraue Vivi da ok", sah ich sie versöhnlich an. "Ok", entgegnete sie. Nach dem Abendessen saßen wir noch alle lange zusammen und erzählten viel miteinander, bis ich müde ins Bett ging und mir nichts sehnlicher wünschte, als dass Elena in meinen Armen liegen würde.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt