Kapitel 188 - Samu

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Nun war Elena also wieder weg und ich kam in meine gähnend leere Wohnung. Doch es roch noch nach ihr. Die darauffolgenden Tage war ich gänzlich eingespannt und hatte kaum Zeit für was anderes als Termine. Erschlagen kam ich ziemlich spät zurück, aber versuchte noch Elena zu erreichen, doch es schien zwecklos. Hoffentlich ging es ihr gut. Ich vermisste sie jetzt schon und machte mir Sorgen, wie es ihr ging. Die Woche bei mir hatte ihr zwar geholfen, aber sie war immer noch so zerbrechlich, was sie mir nicht verheimlichen konnte. "Geh bitte ran", wippte ich mit meinen Beinen unruhig hin und her, als ich es zum gefühlt tausendsten Mal versucht hatte, aber nichts. Wieso konnte diese Frau nicht einmal in ihrem Leben ihr Handy bei sich haben, verrollte ich meine Augen und machte mich bettfertig. Hoffentlich konnte ich sie morgen erreichen. Zumindest hinterließ ich ihr eine Nachricht und versuchte zu schlafen, was eher schlecht als recht gelang. Mitten in der Nacht setzte ich mich mit meiner Gitarre ins Wohnzimmer und spielte. Nachts konnte ich sowieso immer sehr gut arbeiten, doch gerade klappte es sagenhaft gut. Ich schrieb mir alles auf, nahm Passagen auf und wurde erst aus meiner eigenen kleinen Welt gerissen, als die Sonne langsam über dem Horizont auftauchte und durch die große Fensterfront meiner Wohnung fiel. Sofort legte ich meine Gitarre beiseite, duschte mich ausgiebig und kochte mir erstmal einen starken Kaffee. Elena hatte mir noch immer nicht geantwortet, doch es war auch noch recht früh, weswegen ich versuchte nicht allzu sehr über zu reagieren.

Nachdem ich mich nochmal eine Stunde hingelegt hatte, fuhr ich zum Studio, in dem wir knapp den halben Tag verbrachten und alles, was wir schon hatten zusammentrugen. Danach musste ich noch ein kurzes Interview geben und einige Dinge mit Mikko durchsprechen, weswegen ich wieder sehr spät heim kam. Mit einem Blick auf mein Handy hatte ich wieder ein leichtes Lächeln im Gesicht.

~ E: 'Hey Samu 😊 Tut mir leid, gestern war anstrengend und ich bin schnell eingeschlafen. Lass uns heute Abend telefonieren, ich vermiss dich schon soooo 😔' ~

Ein Glück ging es ihr gut. Mein Gott war ich überempfindlich bei ihr, das kannte ich gar nicht von mir. Sofort wählte ich ihre Nummer, wobei sie bereits nach dem ersten Klingeln ran ging. "Hei, wie geht's?", fragte sie gut gelaunt. "Hi, jetzt gut, hab mir Sorgen gemacht", gab ich zu. "Um mich?" - "Ja klar, wenn Madame sich nicht meldet. Wie waren die ersten Tage?", fragte ich sie, was sie mit einem resignierten Seufzten beantwortete. Sofort erzählte sie von den Neuigkeiten bezüglich dieses Herrn Welsers und des eingestellten Verfahrens. Sie hörte sich ehrlich niedergeschlagen an, doch ich konnte ihr nicht helfen, außer versuchen aufmunternde Worte zu finden. Sicher kam wieder alles bei ihr hoch, doch sie erzählte mir das nicht. Es war nicht, dass sie mir nicht vertraute, sondern, dass sie mich einfach nicht belasten wollte. So war sie eben und es war ok für mich. Eine halbe Ewigkeit sprachen wir miteinander, bis wir auflegten und ich zu Bett ging, wo ich allerdings kaum ein Auge zu tat, zu sehr musste ich an Elena denken.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now