Kapitel 94 - Samu

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Nachdem mir Elena ihre ganze Geschichte, mit Marc und so weiter erzählt hatte, fand ich dieses Bild, was mich zu Beginn beinahe in den Wahnsinn trieb gar nicht mehr so schlimm. Wenn man so lange mit einer Person zusammen war und auch in der Familie richtig integriert war, gehörten eben auch solche Erinnerungen und Fotos dazu. Da ich bisher nie so eine lange Beziehung hatte, konnte ich mir das natürlich zu Beginn gar nicht vorstellen, aber so eine lange Zeit schweißt schon enorm zusammen. Das Elena kaum etwas aß machte mir etwas Sorgen, aber zumindest nahm sie ein paar Happen meines Essens auf, das würde sich schon bessern. Den Abend verbrachten wir erneut auf der Couch und sahen etwas fern, bis mein Handy klingelte. "Hi, was gibt's?", hob ich ab. "Ich hab deine Mail bekommen, warum willst du länger bleiben?", fragte Mikko etwas genervt. Vorsichtig stand ich auf, gab Elena einen kurzen Kuss und ging ins Schlafzimmer, denn das ganze wollte ich nicht nochmal vor Elena durchkauen, sie war im Moment gerade so losgelöst, eine erneute Konfrontation wollte ich ihr einfach ersparen. "Elena geht es nicht so gut. Das muss unter uns bleiben, verstanden. Das geht niemanden etwas an", sagte ich eindringlich, worauf ich nur ein kurzes 'Ok' bekam. "Sie war am Freitag geschäftlich essen und dieser Kerl hat sie beinahe vergewaltigt, sie hat gestern eigentlich gar nicht gesprochen, sich übergeben, geweint, viel geschlafen und kaum etwas gegessen. Es wird besser, aber ich kann sie jetzt nicht alleine lassen", sagte ich ganz ruhig, doch bei jedem Wort wurde ich wütender auf dieses Schwein. "Scheiße, ward ihr bei der Polizei?" - "Nein, sie möchte nicht. Ist es in Ordnung, wenn ich noch etwas bleibe?" - "Aber natürlich. Ehm ... naja du müsstest Mittwoch schon wieder hier sein. Da kam ein Termin rein und ich hab ihn schon zugesagt, da hatte ich deine Mail noch nicht gelesen", wurde er etwas kleinlaut, da es ihm wohl ziemlich unangenehm war mich, nach dieser Geschichte, wieder so schnell nach Helsinki zu holen. "Das wird schon gehen, denke ich. Also, es ist nicht optimal, aber wenn es nicht anders geht", zuckte ich nur mit den Schultern. "Tut mir wirklich leid. Dann bis Mittwoch und wenn es wirklich nicht gehen sollte, sag einfach Bescheid", beruhigte mich Mikko und legte auf. "Wer war das?", fragte Elena, als ich zurück ins Wohnzimmer kam. "Mikko. Ich muss am Mittwoch schon wieder zurück, aber das sind ja noch drei Tage", lächelte ich angespannt. "Du musst wirklich nicht bleiben, mir geht es schon viel besser", streichelte sie mir übers Gesicht. "Solange du nicht eine komplette Mahlzeit zu dir genommen hast, gehe ich nirgendwo hin, Madame", zog ich eine Augenbraue hoch und küsste sie zärtlich. "Jawohl der Herr", lachte sie. Etwas später gingen wir ins Bett, wo ich auf Elena wartete, bis sie aus dem Bad kam, sich über mich legte und über mein Gesicht streichelte, "Danke, dass du bei mir bist." - "Da gibt es nichts zu danken. Ich bin froh bei dir zu sein", hauchte ich ihr einen Kuss auf die Lippen, den sie sogleich erwiderte und sich gar nicht mehr von mir lösen wollte. Langsam zog sie mich zu sich, so dass ich saß und begann mein T-Shirt auszuziehen. "Bist du dir sicher?", sah ich sie erstaunt an, als ich bereits oberkörperfrei vor ihr saß. "Ja", lehnte sie sich wieder zu mir und verwickelte mich in einen fordernden Kuss. Ich war schon die ganze Zeit unfassbar scharf auf sie, jede Berührung und jeder Kuss trieb mich halb in den Wahnsinn. Vorsichtig, strich ich unter ihr Oberteil und hob es an, doch ich streichelte nur ihre Flanken. Ihre Brüste reckten sich mir dennoch so verführerisch entgegen, weshalb ich mich kaum in Zaum halten konnte. Immer noch in einen Kuss vertieft begann ich sanft ihre Oberschenkel entlangzufahren und mit einem Daumen leicht in ihr Höschen einzudringen, als sie plötzlich die Luft anhielt, zusammenzuckte und sich von mir herunterrollte. Schneller als ich gucken konnte hatte sie ihr Shirt wieder geradegezogen, wickelte sich in die Decke und schaute zusammengekauert auf die Kommode am anderen Ende des Zimmers. "Elena, es tut mir leid, das war zu schnell", begann ich sie achtsam zu streicheln, doch sie sagte nichts und rührte sich nicht. Ich legte mich hinter sie und schloss sie fest in meine Arme, "Es tut mir leid, wir machen alles ganz langsam, versprochen. Du sagst wo es langgeht und vor allem wie schnell", kraulte ich durch ihr Haar. Ihr Gesicht hatte sie halb im Laken versteckt und starrte dabei weiterhin in die Dunkelheit des Zimmers. Die ganze Zeit war alles wieder in Ordnung und sie wollte sich mir auch wieder öffnen, aber das beanspruchte wohl doch mehr Zeit, als ich gehofft hatte. Und ich Idiot konnte mich nicht etwas mehr zügeln! Eine ganze Weile lag sie mit offenen Augen da, bis ihre Atmung abflachte und sie einschlief. Vorsichtig legte ich mich zu ihr unter die Decke und zog sie eng an mich. Als ich ihren Körper so nah an meinem spürte wurde es in meiner Boxershorts erneut beträchtlich enger. Ich hatte mich gar nicht mehr unter Kontrolle, Elenas weibliche Reize waren zu viel für mich. Zwanghaft versuchte ich an irgendetwas ekelhaftes zu denken, aber es schien zwecklos. Kurz spielte ich mit dem Gedanken mir mal wieder selbst Hand anzulegen, aber das war doch albern. Ich musste mich zu beherrschen lernen. So schwer konnte das doch nicht sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit fiel ich doch in einen unruhigen Schlaf.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now