Kapitel 151 - Samu

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Ich kam in Elenas Wohnung und natürlich war sie nicht da. Typisch! Diese Frau brannte auch wirklich für ihren Beruf. Nachdem ich etwa eine Stunde wartete und sie immer noch nicht da war musste ich sie anrufen. Sie hatte sich mit Joel verabredet zum Essen. Na super, da konnte ich ja lange warten. Als ich aus ihr herausbekam, wo sie gerade war machte ich mich rasch auf den Weg und fand bald das Restaurant. In einer Fensterscheibe konnte ihre unverkennbaren, langen Haare ausmachen und schon jetzt musste ich Grinsen ohne Ende. Sie dann endlich wieder in den Arm schließen zu können, sie zu küssen und ihre Nähe zu spüren war sagenhaft. Ich hatte sie wirklich sehr vermisst und freute mich umso mehr sie jetzt zwei Wochen um mich haben zu können. Joel schien sehr nett und ich musste schmunzeln, als ich mir überlegte, dass dieser großgewachsene, durchtrainierte, etwas dunkelhäutige Mann dem Ex von Elena glaubhaft machen konnte, er sei vom andern Ufer. Ich hatte da zwar keine Vorurteile, wie man auszusehen hatte, das war ja Unsinn, aber Joel war die Ausgeburt eines Mannes. Die beiden redeten relativ schnell, weswegen ich nicht alles verstand, aber mittlerweile konnte ich ziemlich gut folgen. Er hatte wohl ein Auge auf Anna geworfen, die ich bisher auch nur flüchtig durch unser Telefonat kannte. Als er so von ihr schwärmte musste ich unwillkürlich an Riku und mich denken, wie ich ihm von Elena erzählte und absolut verknallt war. Mit einem Lächeln sah ich zu ihr rüber, nahm ihre Hand in meine, doch als sie weiter mit Joel sprach war da ein Ausdruck, der nicht ganz dazu passte, was sie sagte. Etwas schien sie zu bedrücken. Völlig im Redefluss bemerkte er das gar nicht. Doch mir entging sowas mittlerweile nicht mehr. Als endlich das Essen vor uns stand, herrschte erstmal etwas Stille, denn wir schienen alle drei ziemlich Hunger zu haben, weswegen die Nahrungsaufnahme gerade mal Vorrang hatte. "Na dann erzählt mal, wie habt ihr euch denn kennen gelernt und wann hat es gefunkt?", fragte Joel neugierig. "Er ... naja, er kam in die Kanzlei, wegen einem Fall und der Schussel hat sein Armband bei mir verloren und so haben wir uns das erste Mal getroffen und er hat bei mir zuhause dann sein Pulli vergessen, wobei ich mittlerweile glaube, dass das alles ein heimtückischer Plan war", kniff sie ihre Augen zusammen und lächelte mich an. "Aber sicher doch. Willst du dich beschweren?", pikste ich ihr in die Seite, wobei sie etwas quietschte und Joel uns breit grinsend ansah. "Es hat etwas gedauert, bis es bei mir so richtig ... also gefunkt hat", zuckte sie mit den Schultern. "Naja bei mir dafür aber direkt", warf ich ein und zog Elena etwas an mich heran. "Das stimmt wohl", tippte sie mir auf die Nase und küsste mich zärtlich. "Hört ihr jetzt mal auf so unverschämt süß zu sein", schüttelte Joel lachend den Kopf. "Verzeihung", löste sich Elena etwas von mir und lächelte ihrem Kumpel zu. Den restlichen Abend verbrachten wir noch trinkend, erzählend und lachend, bis wir uns vor dem Restaurant verabschiedeten und nach Hause trotteten. Sofort legte ich meinen Arm um Elenas Schultern und zog sie ganz eng an mich. "Wieso hast du mich eigentlich so leiden lassen, wenn du genau wusstest, dass du kommst du Frechdachs", zwickte sie mir in die Seite. "Hey, lass das. Jetzt beschwer dich nicht, sonst gibt's blad keine Überraschungen mehr", scherzte ich. "Ach, das mein Lieber ist ja wohl eine leere Drohung, du liebst es mich zu überraschen, als ob du damit aufhören würdest oder könntest", grinste sie, weswegen ich ihr ein Kuss auf den Scheitel drückte und wir uns weiter auf den Weg machten. "Was ist denn jetzt mit Anna und Joel?", musste ich nun doch wissen. "Oh man, keine Ahnung. Joel ist ja total verknallt, aber Anna ... sie haben sich wohl geküsst und auch ... ehm ... mehr, aber sie meint, sie sind sich zu ähnlich. Sie mag Joel, aber sie hat irgendwie doch andere Vorstellungen an einen potenziellen Partner", seufzte sie resigniert. "Mhmm ... hört sich ja super an", lachte ich ironisch auf. "Ja wem sagst du das. Aber ich konnte Joel ja jetzt nicht vor den Kopf stoßen, das müssen die beiden schon selbst auskaspern", zuckte sie mit den Schultern. Bei ihr angekommen, zogen wir uns was bequemes an und kuschelten uns auf die Couch. Himmel hatte ich das vermisst. "Samu ... ehm ...", begann sie und sah mich etwas unsicher an. Shit was kam denn jetzt?

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora