Kapitel 99 - Elena

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Samus wahnsinnig heißer Körper brachte mich wirklich beinahe um den Verstand. Ich wollte ihn unglaublich sehr, doch ich hatte immer noch Angst unter seinen Berührungen wieder in eine Schockstarre zu verfallen und alles wieder von Neuem zu durchleben. Die gesamte Zeit achtete er auf mich, wie auf seinen eigenen Augapfel, umsorgte mich, mit allem was er hatte und war vollumfänglich für mich da. Gerne hätte ich mehr zugelassen, doch auch diese Küsse waren einfach nur sagenhaft, ich konnte nicht mehr genug von ihnen bekommen. Die Gedanken dieses ... dieses Abends konnte ich nicht einfach ablegen, so gerne ich das auch täte, es war nun mal nicht möglich, doch ich wollte mich und die Leute um mich nicht noch mehr belasten. Es war schon immer meine Art mehr meinen eigenen Brei zu kochen und den Rest nicht zu sehr mit meinen Problemen zu belasten, weswegen es schon sehr viel Überwindung gekostet hatte mit Samu und all den anderen zu sprechen. Vor allem, nachdem ich sah, wie sehr Samu das alles belastete, wollte ich nicht noch mehr mit ihm sprechen. Die Zeit würde das schon heilen und irgendwann würde alles wieder einigermaßen normal sein. Alsbald schliefen wir beide ein, doch dieses Mal tief und fest, ohne Vorkommnisse.

Am nächsten Morgen waren wir beide eher wenig motiviert das Bett zu verlassen. Zu schön war es an den jeweils anderen gekuschelt zu sein und gegenseitig Zärtlichkeiten auszutauschen. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte saß Samu bereits auf gepackten Koffern in der Küche. Ich wollte nicht, dass er geht. "Ich will gar nicht gehen", zog er mich an sich und küsste mich, als hätte er gerade meine Gedanken gelesen. "Ich will das mit Sicherheit auch nicht", schmiegte ich mich eng an seine Brust. Nach einer ganzen Weile drückte er mich von sich, "Genug gekuschelt, jetzt isst du erstmal was." - "Ich müsste aber gleich los", wollte ich mich herausreden, da mein Bauch schon den ganzen Morgen höllisch schmerzte. "Nichts da! Hinsetzen und essen, sonst muss ich dich wieder zwangsernähren", zog er eine Augenbraue hoch. "Jawohl Chef", setzte ich mich und aß etwas, was mir beinahe wieder hochkam. Was war das nur? Ich fühlte mich zwar besser, aber warum zur Hölle konnte ich nichts essen? Damit hatte ich doch sonst auch keine Probleme. "Na geht doch, jetzt komm her, küss mich und dann darfst du zur Arbeit", zog Samu mich lachend an sich und legte seine Lippen zärtlich auf meine. Ich wollte mich gar nicht mehr von ihm lösen und auch er machte keinerlei Anstalten von mir abzulassen, weswegen wir unseren Kuss immer weiter führten. Schließlich unterband ich doch diesen nicht enden wollenden Kuss und umarmte ihn. "Schreib mir, wenn du angekommen bist", murmelte ich in seinen Pullover. "Mach ich und du rufst an, wenn was ist oder wenn du einfach nur Sehnsucht nach mir hast, was spätestens heute Abend der Fall sein wird", grinste er keck zu mir herunter und küsste mich erneut. "Bis bald", streichelte er über meine Wange. "Bis ganz bald", lächelte ich und küsste ihn ein letztes Mal, bevor ich aus der Tür ging. Warum musste er auch wieder zurück? Ja, ich hatte mich wohlwissend auf eine Fernbeziehung eingelassen, aber da wusste ich ja auch noch nicht, wie wahnsinnig schwierig sich das gestalten würde, wenn der Freund Samu Haber hieß. Wieso musste er auch so perfekt sein? Mit einem Schmunzeln kam ich ins Büro, wo mich Sylvias besorgter Blick traf. "Was?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ach nichts, du siehst nur etwas ... abgemagert aus", kam sie auf mich zu und streichelte über meine Schulter. "Mir geht es gut, ich habe nur Magenprobleme und konnte die letzten Tage kaum was essen", beruhigte ich sie und widmete mich der Arbeit. Konnte man das jetzt schon sehen, dass ich abgenommen hatte? Mir fiel das gar nicht auf, ich spürte nur, dass mir etwas die Kraft fehlte, aber wenn ich wieder mehr essen konnte, würde sich das wieder legen. Auch an diesem Tag nahm mir Paul einige Termine ab, er riss sich wirklich den Hintern für mich auf. Offensichtlich tat es ihm ehrlich leid, dass er mich in diese Situation gebracht hatte, auch wenn ihn weiß Gott keine Schuld traf. Mittlerweile wurde schon ein Gerichtstermin für Samus Fall festgelegt, wodurch das ganze Theater nun hoffentlich endlich ein Ende fand und ich dieses Versteckspiel beenden konnte. Am Abend kam ich niedergeschlagen vor meiner Wohnung an und überlegte schon angestrengt, was ich ohne Samu machen sollte, als ich beim Aufschließen der Haustür ein vertrautes, freundliches "Hi", von der Seite vernahm.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now