Kapitel 178 - Elena

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Ziemlich kurzentschlossen begann ich Samu einen zu blasen, während er mit Mikko telefonierte. Allein der Gedanke daran brachte mich zum Lachen und danach konnte ich es kaum zurück halten. Zum Glück lachte Samu auch, selbst wenn ich ihm ansah, dass ihm das ziemlich peinlich war. Schließlich zogen wir uns an, machten uns fertig, räumten alles auf und fuhren zurück nach Helsinki. "Pass auf, wenn du demnächst mit Anna oder so telefonierst kommt die Rache", zwickte er mir in den Arm. "Da bin ich aber gespannt", zwinkerte ich ihm zu. Die Tage gingen leider viel zu schnell vorüber, doch noch war ich bis Sonntag bei ihm und auch die kommenden Tage wollte ich mit Samu in vollen Zügen auskosten. In seiner Wohnung, stellten wir nur kurz die Koffer ab und fuhren schon wieder weiter zu Riku. Er wohnte etwas außerhalb in einem Haus, was ganz schnuckelig aussah. "Wir sehen uns später Prinsessa", küsste mich Samu zärtlich und warf sogleich Riku einen mahnenden Blick zu, "Und passt gut auf sie auf." - "Immer Hapa, wie auf unseren eigenen Augapfel", verbeugte sich Riku gespielt förmlich vor ihm. "Viel Spaß, ich freu mich auf heute Abend", küsste er mich nochmal. "Ich mich auch", legte ich seine Haare noch einmal richtig, bevor er wieder davonfuhr. "Meine Güte, ihr seid ja echt ekelhaft süß", schüttelte sich Riku und bat mich rein. "Oh ja das sind wir", lachte ich und boxte leicht seine Schulter. "Osmo kommt auch gleich, möchtest du was trinken?", fragte er und ging in die Küche vor. "Nur ein Wasser bitte." - "Wasser?", zog er eine Augenbraue hoch, "Meine liebe Frau Anwältin, sie sind hier in einer der Säufernationen schlechthin, also gibt es nichts Non-Alkoholisches. Ich kann dir einen Wein anbieten, den hat mir Samu mal geschenkt", zog er eine Flasche Rotwein aus der Theke unter sich. Ich musterte die Flasche, "Wegen mir, aber du trinkst auch ein Glas", befahl ich ihm und schon standen zwei gefüllte Weingläser vor uns. "Sag mal, mischt du Samu eigentlich was ins Wasser, dass er so ein Honigkuchenpferd ist in deiner Gegenwart?", lehnte sich Riku zu mir rüber und sah mich prüfend an. "Nicht das ich wüsste. Das ist aber sein Gesicht, ich kenne ihn nicht anders", zuckte ich lachend mit den Schultern. "Nein im Ernst, ich habe ihn selten so glücklich gesehen. Und du strahlst auch übers ganze Gesicht, da taten die Tage im Mökki wohl wirklich gut was?", strich er über mein Arm, was ich mit einem Nicken beantwortete. "Der Ort ist was ganz besonders für ihn. Du warst die erste Frau die er dort mit hingenommen hat. Ansonsten ist es sein Rückzugort. Ich kann dir gar nicht sagen wie oft er wieder zurückkam und wie ausgewechselt war und im Koffer eine ganze Ladung neuer Songs dabei hatte", grinste er zufrieden. "Ja es ist irgendwie magisch dort", musste ich in mich hineinschmunzeln, als es schon an der Tür klingelte und Osmo uns lieb begrüßte. Nach einem weiteren Gläschen Wein fuhren wir in eine kleine Bar mitten in Helsinki. Der Besitzer war ganz glücklich, dass die beiden da waren und schon bald stieß noch Parvoo - so stellte er sich mir vor- dazu, der sich wohl für die Bassgitarre zuständig war. Ich setzte mich mit einem Wein an einen Tisch mit den Jungs, die noch redselig mit mir plauderte, bevor gegen sieben so langsam die Kneipe voll wurde und sie ihre Plätze einnahmen. Als jeder sein Getränk vor sich hatte und nur darauf wartete, dass es endlich losging, begannen die drei harmonisch miteinander zu musizieren. Osmos Stimme setzte ein und ich war ganz gebannt von ihm, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er so gut singen konnte. Sie sprangen von Lied zu Lied und ernteten jedes Mal einen tosenden Applaus. Einige Damen um mich herum schienen auch aus Deutschland zu kommen und unterhielten sie angeregt über 'Sunrise Avenue', sowie über Riku, Osmo und letztlich auch Samu. Ich musste etwas schmunzeln, genoss aber im nächsten Moment wieder die Musik. Nun spielte Riku ein Solo auf seiner Akustikgitarre und setzte im nächsten Moment mit dem Gesang ein, was mich noch mehr vom Hocker haute. Auch er konnte wahnsinnig gut singen und ich war erstaunt, dass den beiden auf den Konzerten nicht mehr Raum für ihre atemberaubenden Stimmen gewährt wurde. Vielleicht musste ich mal mit Samu reden, musste ich schmunzeln und genoss die Zeit in der Bar, während die Jungs vorne alles gaben.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now