Kapitel 199 - Elena

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Zwei Abende vor dem großen Tag lagen wir in meinem Bett und kuschelten uns eng aneinander. Samu zerbrach sich schon die ganze Zeit über den Kopf, was er sagen wollte, weswegen ich ihn zu beruhigen versuchte. "Du musst wirklich nicht mitkommen. Du hast keine Anwesenheitspflicht. Wenn dir das unangenehm ist kannst du auch hier bleiben", streichelte ich über seine Wange. "Doch, ich muss. Außerdem kommt Mikko auch und ich kann ihn nicht alleine lassen. Wie läuft das denn überhaupt? Muss ich mich irgendwie rechtfertigen oder was oder ...", raufte er sich die Haare, doch ich unterbrach ihn sofort. "Ganz ruhig mein Schatz. Aber dir ist klar, dass wenn du mitkommst musst du auch damit leben, dass es Publikum gibt", sagte ich ihm klipp und klar. "Wie Publikum?", sah er mich entgeistert an. "Wir haben hier in Deutschland sowas, dass sich Öffentlichkeitsgebot nennt. Das heißt, dass alles Prozesse, die vor einem Gericht ausgetragen werden, grundsätzlich öffentlich sind. Also unser Termin wurde ausgehängt und bekannt gegeben und jeder, der Interesse hat, darf sich den Prozess ansehen. Rein theoretisch kann ich die Ausschließung der Öffentlichkeit beantragen, aber das ist nicht so einfach. Vor allem nicht in einem Zivilverfahren. Wenn du willst kann ich noch einen Eilantrag stellen, denn es kann natürlich zu Störungen kommen. Ich weiß ja nicht wie gut deine Fanbase über das alles hier informiert ist. Aber das heißt nicht, dass er angenommen wird. Nur dass du es weißt ok", streichelte ich über seine Wange, da seine Gesichtszüge etwas entgleisten. "Ehm ... ok, also ja stell bitte so einen Antrag. Ich komme trotzdem mit."- "Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Du musst auch nichts Besonderes sagen. Ich übernehme das und du sagst erst etwas, wenn du gefragt wirst. Verstanden! Du bist ruhig, die ganze Zeit. Egal ob die Gegenseite Unsinn hoch zehn erzählt. Du hältst dich zurück und hörst zu. Schweigen verstanden? Ich weiß dir fällt das schwer und du darfst innerlich brodeln, aber du darfst auf keinen Fall einen Zeugen oder die Gegenseite unterbrechen. Und auf gar keinen Fall darfst du den Richter unterbrechen. Ok? Benimm dich vorbildlich wie immer und wenn du gefragt wirst, bleibst du ganz locker und ruhig und erzählst die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. Die nackte Wahrheit. Ich mache die Hauptarbeit. Eigentlich ist alles schon gesagt worden in den Schriftsätzen und darauf wird sich eigentlich nur bezogen. Der Richter hat sich unseren Schriftverkehr durchgelesen und hört sich jetzt alles genau an und dann wird er entscheiden. Es sei denn, die Gegenseite würde sich doch noch auf einen Vergleich einlassen, aber wir verkaufen uns hier sicher nicht unter Wert. Alles wird gut. Soweit sie bisher Beweise oder Indizien vorgebracht haben, sieht es ganz gut für uns aus. Zwar wurde dein verpatztes Interview erwähnt, aber das haben sie nicht sonderlich gut herausstechen lassen. Glück für uns! Wenn der Richter fragen sollte, ob die Dinge denn stimmen, dann bist du bitte ehrlich. Wir schaffen das. Und ich bin immer bei dir", kuschelte ich mich eng an seine Brust und hauchte ihm einen Kuss auf den Hals. "Danke. Ich bin schon ziemlich aufgeregt. Ist komisch finde ich, so nach fast einem halben Jahr oder?", zuckte er mit den Schultern. "So ist das nun mal. Überlastete Gerichte eben. Aber wir bekommen das schon hin. Wir gehen das nochmal alles genau durch und dann liegt es in der Hand des Richters", küsste ich ihn wieder und suchte mir einen Weg seine Brust herunter. "Mhmm ...", seufzte er leise und sofort waren seine Grübeleien vergessen, was genau mein Ziel war. Er sollte sich nicht so viele Gedanken machen, das brachte gar nichts. Und so brachte ich ihn ein wenig um den Verstand, sodass er ganz entspannt einschlafen konnte.

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⏰ Last updated: Aug 27, 2019 ⏰

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Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now