Kapitel 160 - Samu

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Ich hoffte inständig, dass dieser Deal bei Elena klappte. Klar wollte ich, dass sie irgendwann nach Finnland zu mir kommen würde, aber wir waren ja noch nicht so lange ein Paar, sodass ich nun schon erwarten könnte, dass sie sofort zu mir ziehen würde. Solange sollte sie einen Job haben, der sie erfüllt und glücklich macht. Klar wäre ich an diesem Freitagabend lieber wieder zurück geflogen nach Helsinki, aber das mit Elenas Job ging nun mal vor, da hatte ich vollstes Verständnis. Ich versuchte die Stunden totzuschlagen, aber es war öde ohne sie. Wie hielt ich das denn immer aus, wenn wir nicht beieinander waren? Das konnte ich mir schon fast gar nicht mehr vorstellen, dass wir eigentlich eine Fernbeziehung führten, da wir es doch ganz gut managten uns ziemlich regelmäßig zu sehen.

Wieder wurde es wahnsinnig spät und ich machte mir nun noch mehr Sorgen, als zuletzt. Sofort holte ich mein Handy raus und schrieb ihr eine Nachricht, schließlich wollte ich nicht zu überbesorgt wirken. Sie antwortete nicht und las die Nachricht auch nicht. Unruhig lief ich durch die Wohnung und entschloss mich sie anzurufen. Ja ich war seit dem Vorfall übervorsichtig, doch es ging ja auch um Elena. Sie war mir sagenhaft wichtig. "Ja?", ging sie dran. "Gut, alles klar meine Süße?", fragte ich. "Ja ich bin gleich zuhause ... Nein", sagte sie plötzlich ziemlich forsch. "Baby?", harkte ich nach, doch plötzlich war es ruhig am anderen Ende. Die Panik machte sich in mir breit und ich malte mir schon die schlimmsten Szenarien aus. Schnell schnappte ich meine Jacke und öffnet die Tür. "Bitte, ich kann nicht ohne dich. Ich will mich wirklich bessern", hörte ich eine laute, aber flehende Männerstimme von unten. "Nein, ich bin glücklich und jetzt verschwinde. Es reicht, dass du so schon wieder mein Leben infiltrierst", ertönte nun Elenas Stimme. Wer war da bei ihr? So schnell ich konnte rannte ich die Treppen herunter, wobei die beiden unten weiter diskutierten. "Geb mir doch eine Chance, du kannst mich doch nicht so hinter dir lassen", sagte der Mann nun. Als ich um die letzte Biegung sprang sah ich einen großen, brünetten Mann, der gerade Elenas Hand festhielt und sie eindringlich ansah. Das war Marc oder? Was machte er hier? Und was ging hier überhaupt ab? "Samu", drehte sich Elena zu mir und löste sich rasch von dem Kerl um zu mir zu laufen. Sofort zog ich sie eng in meine Arme, "Alles gut?" - "Jetzt ja", lächelte sie mir zu. "Ach so ist das ... na da hab ich ja keine Chance, was?", musterte er mich mit einem abschätzigen Blick. "Marc darum geht es nicht. Bitte geh jetzt, ich hab dir gesagt, dass ich glücklich bin, so wie es ist. Ich hab dir deine Zeit gegeben und das wars", sagte sie scharf und doch auf eine merkwürdige Art und Weise einfühlsam. "Ich geb nicht auf Elena, glaub mir", zischte er und schlug die Tür hinter sich zu. Irritiert und überrumpelt stand ich da, bis mich Elena von unten ansah und gequält lächelte, "Du hast sicher Fragen." - "Ehm ... ja", kratzte ich mir am Kopf. "Dann lass uns erstmal hochgehen", ging sie vor, stellte drinnen ihre Tasche ab und setzte sich ziemlich erschlagen wirkend aufs Sofa. Ich setzte mich neben sie und sah sie fragend an, da ich mir keinen Grund oder irgendein Szenario ausmalen konnte, warum ihr Ex-Freund gerade da war und sie offensichtlich zurück wollte.

"Gut, ich fang einfach mal von Anfang an", begann sie und erzählte mir, dass er überraschend beim Geschäftsessen aufgetaucht war und offensichtlich diesem Unternehmen angehörte, zu welchem sie nun geschäftliche Kontakte aufbauen würden. "Ich war genauso perplex wie du gerade, da ich nicht damit rechnete ihn zu sehen. Er hat mich gebeten ihm Zeit zum Reden zu geben und die habe ich ihm gegeben, da wir uns nach unserer Trennung nicht ausgesprochen hatten. Er ... er hat sich entschuldigt und mich gebeten es nochmal miteinander zu versuchen. Natürlich habe ich nein gesagt, auch ... auch wenn er es wirklich ernst meinte. Ich hab ihn noch nie so gesehen. Keine Ahnung, warum er gerade jetzt kommt mit allem und mich wieder zurück will", ließ sie die Schultern hängen. Genau wusste ich nicht wie ich damit umgehen sollte oder von der ganzen Sache halten sollte. Wieso tauchte dieser Kerl denn jetzt bitte auf?

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now