Kapitel 82 - Samu

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Das Konzert war sagenhaft. Wir waren alle so ausgeruht und ich war von der Zeit mit Elena mehr als beflügelt. Auch den nächsten Tag spielten wir ein wunderbares Konzert in München, wo wir uns sogar am Olympiastadion verewigen durften. Wie gerne hätte ich Elena dabei gehabt. Ich vermisste sie ab dem Moment, in welchem sie ins Auto einstieg. Hoffentlich konnten wir uns bald wiedersehen. Am Tag vor dem nächsten Halt checkten wir bereits in Frankfurt im Hotel ein. "Oh halt, entschuldigen Sie", ragten plötzlich zwei Hände in den Spalt des Fahrstuhls, in dem ich gerade stand. Die Türen glitten beiseite und ein etwas älterer Mann, mit braunen hochgestellten Haaren, blauen, durchdringenden, mir unheimlich vertraut vorkommenden, Augen und einem freundlichen Grinsen trat zu mir in den Aufzug. Mir kam er wahnsinnig bekannt vor, aber woher? "Das war knapp", lachte er etwas. "Welches Stockwerk?", fragte ich und grinste zurück. "Vierter Stock, danke schön", erwiderte er mein Lächeln und ich drückte auf den entsprechenden Knopf. "Urlaub in Frankfurt?", sah er mich interessiert an. "Nicht wirklich, eher geschäftlich", gab ich schnell zurück. "Sie?" - "Wohnungssuche. Also nur übergangsweise im Hotel." - "Dann viel Erfolg", lächelte ich und stieg sogleich aus dem Aufzug. Was ein netter Mann, er war mir sofort sympathisch. Nachdem ich meinen Koffer abgestellt hatte, verließ ich das Zimmer wieder und fuhr zurück in die Lobby. "Na, beim dritten Mal muss ich ihnen einen ausgeben", lächelte mir der nette Herr im Aufzug erneut entgegen. "Da haben sie wohl recht", zwinkerte ich ihm zu. "Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag, vielleicht sieht man sich ja nochmal", trennten sich unsere Wege und ich schlenderte etwas durch die Stadt.

E: ~ Du bist also in Frankfurt? Zeigt den Fans in meiner alten Heimat was ihr könnt. Ich wäre gerne bei dir 💕 ~

S: ~ Das werden wir! Und das nächste Mal zeigst du mir hier mal alles. Ich vermisse dich 😘 ~

Ich hätte sie wirklich unheimlich gerne bei mir, dass sie mir ihr alte Heimat, ihre Freunde und vielleicht sogar ihre Familie vorstellen könnte. Nachdem ich noch einige Zeit am Main saß und die Leute beobachtete, machte ich mich auf den Weg ins Hotel, wo ich mich in die Lobby setzte und auf die Jungs wartete. "Noch niemand da?", gesellte sich Riku zu mir. "Offensichtlich nicht." - "Was hat Elena eigentlich mit dir gemacht? Die letzten Konzerte warst du so losgelöst. Richtig gut!", klopfte er mir auf die Schulter. "Ich kann dir nicht sagen was es ist oder warum, aber sie hat echt so ziemlich alles auf den Kopf gestellt. Und wie findest du sie?", sah ich ihn erwartungsvoll an. "Ich mag sie, sehr sogar, das hat man doch wohl gemerkt oder? Wir verstehen uns wirklich gut. Also hast du gut rausgesucht deine Kleine. Aber etwas hat mich stutzig gemacht", kratzte er sich am Hinterkopf. "Was meinst du?" - "Naja, hatte sie irgendwie vor kurzem eine Trennung hinter sich?" - "Nein, nicht das wüsste, warum?", sah ich ihn stutzig an. "Sie meinte, sie konnte sich nicht vorstellen sich so schnell wieder in jemanden zu verlieben. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber ich weiß nicht irgendwie hatte ich das Gefühl, dass da mehr dahinter steckt", zuckte er mit den Schultern. Als ich so darüber nachdachte, hatte sie mir so etwas ähnliches gesagt, aber was würde das ändern? Ich hatte mich ja auch von Vivi getrennt. Aber warum hatte sie mir nichts erzählt? War da wirklich mehr? Es war auch egal, ich vertraute Elena. "Ach, ich glaube dieses Mal machst du dir zu viele Gedanken", lächelte ich ihm zu, woraufhin auch schon die anderen Jungs eintrudelten und wir in ein Restaurant gingen. Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel, wobei ich mir noch ein Bier bestellte und mich alleine an die Bar setzte. Manchmal brauchte ich diese Ruhe vor dem Sturm.

"Schönen guten Abend", ertönte die angenehme Stimme des Herren aus dem Aufzug hinter mir. "Oh, Guten Abend", stand ich schnell auf und sah zu ihm herunter. "Sie müssen ja denken, ich verfolge sie", lachte er. "Ganz und gar nicht. Wollen Sie auch eins?", fragte ich und deutete auf mein Bier. "Gerne", setzte er sich zu mir und wir stießen an.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now