Kapitel 65 - Samu

630 19 0
                                    

Der erste Teil meiner Überraschung war schonmal geglückt, auch wenn ich hundemüde war, hatte sich das frühe Aufstehen gelohnt. Ich verstand nicht, wie Elena das jeden Tag aushielt. Das in der U-Bahn Fans waren, die sie über das Konzert unterhielten war natürlich klassisch, aber das Konzert war ja nicht das einzige, was an diesem Abend von statten gehen würde. Nachdem Elena ausgestiegen war und sich mit einem langen Kuss verabschiedete fuhr ich zum Hotel und legte mich nochmal ein paar Stunden aufs Ohr. Gegen Mittag wurden wir zur Halle gefahren und halfen noch die restlichen Sachen aufzubauen, bis wir einen Soundcheck machen konnten. Es lief alles glatt, was mich für den Abend hoffen lies. Als mein Handy vibrierte und ich Elenas Namen sah ahnte ich schon nichts Gutes.

E: ~ Offenbar sind ein Großteil der Anwaltsgehilfinnen auf eurem Konzert, also geht heute sowieso nicht so viel. Bin schon um fünf abholbereit. Ich freu mich auf dich 😘 ~

Ich atmete auf und freute mich wie ein kleines Kind. Da noch einiges zu tun war, ließ ich einen Wagen schicken. Gegen halb sechs wartete ich schon gebannt am Hintereingang, als das Auto vorfuhr und Elena freudestrahlend ausstieg. Sie hatte eine enge Jeans und ein ebenso eng anliegendes Oberteil an, was unter der Jacke hervorlugte. "Hallo schöne Frau", ging ich auf sie zu und küsste sie innig. "Ihr versaut uns echt den Betrieb in der Kanzlei. Mit den Frauen ist ja nichts mehr anzufangen, wenn sie von euch schwärmen", griff sie sich an den Kopf und lachte. "Naja, ist es bei dir so anders?", fragte ich schnippisch. "Jaa natürlich ...", stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste mich erneut, bevor ich ihr eine ID gab und wir nach drinnen gingen. "Ich bin etwas aufgeregt", drückte sie sich an meinen Arm. "Quatsch, die Jungs sind ganz Liebe", nahm ich sie fester in meinen Arm. "Jungs", rief ich in die Runde, woraufhin sich die fünf auf einmal umdrehten. "Ich würde euch gerne jemanden vorstellen. Das ist Elena ...", begann ich, aber was sollte ich denn jetzt sagen. Waren wir schon so weit uns als 'Freund und Freundin' zu bezeichnen? Wir hatten gar nicht wirklich darüber gesprochen. "Schön dich endlich kennen zu lernen, Samu hat schon viel von dir erzählt, ich bin Riku", ging er euphorisch auf sie zu und umarmte sie herzlich. Ich war froh, dass er mich aus dieser Situation mal wieder rettete. Auch die anderen Jungs gingen auf sie zu und stellten sich ihr vor. Sie schienen sie alle zu mögen, was mich schonmal sehr beruhigte. "Guten Abend, Frau Andersen, schön sie wieder zu sehen", lächelte Mikko. "Freut mich auch aber Elena genügt", lächelte sie zurück. "Mikko", streckte er ihr freundlich die Hand entgegen. Ein Glück hatte auch Mikko nichts dagegen einzuwenden, dass ich mit meiner Anwältin ausging. Normal war er nicht so kulant, aber Elena schien ihn durch ihre offene Art direkt vom Gegenteil überzeugt zu haben. "Ach das ist wohl dein Mysterium", schlug mir Osmo auf die Schulter. "Ja, und?", fragte ich gespannt. "Ich glaube, sie ist kein schlechter Fang. Also ich hab ein gutes Gefühl bei ihr. Ihr passt auf jeden Fall gut zueinander", lächelte er mir zu. Osmo war der einzige aus unserer Gruppe, der nun schon verheiratet war und versuchte auch uns von diesem Leben zu überzeugen. Mich hatte er schon, doch die richtige Frau dafür musste es eben auch geben. Vielleicht war Elena ja diejenige, welche, musste ich schmunzeln. Während Elena noch in ein Gespräch mit Mikko vertieft war kam auch Riku zu mir, "Also Hapa, Hut ab!" Ich lachte nur auf und sah mir Elena nochmal genauer an. Mein Gott sie war wirklich heiß. "Danke Riku, das bedeutet mir echt viel", lächelte ich zu ihm herüber. Sofort ging ich zu Elena und legte meine Arme von hinten um sie, woraufhin sie sich freudestrahlend umdrehte. "Kann ich mir dich ausborgen?", fragte ich. "Klar, wir können ja später nochmal sprechen", meinte Mikko zu Elena und ging zurück zu den Jungs. "Deine Jungs sind wirklich toll und sehr nett", stellte sie sich auf Zehenspitzen und gab mir einen zärtlichen Kuss. "Ich weiß, komm ich führe dich mal etwas rum und zeig dir, von wo du später zusehen kannst", nahm ich ihre Hand und führte sie durch die Halle. Gespannt sah sie sich um und schmiegte sich dabei immer wieder eng an mich, bis wir bei meiner Garderobe angekommen waren. "So das Heiligtum", öffnete ich in Zeitlupe die Tür, wobei sie kopfschüttelnd kicherte. Drinnen schloss ich die Tür, legte meine Arme um Elena, lehnte mich zu ihr herunter und küsste sie voller Leidenschaft. "Führst du hier immer so deine Groupies rein?", zog sie ernst eine Augenbraue hoch. "Was ... Ich ...", begann ich zu stottern, als sie laut losprustete. "Sei nicht immer so frech meine Liebe", hob ich sie hoch, setzte sie auf die Lehne, der danebenstehenden Couch und begann sie immer weiter, immer fordernder zu küssen. Ihre Hände suchten sich den Weg unter mein Shirt und streichelten über meine nackte Haut, was mich noch mehr erregte. Als ich begann, ebenso meine Hände unter ihr Top zu führen unterbrach sie unseren Kuss. "Nicht hier", zwinkerte sie mir zu, zog ihr Oberteil wieder gerade und lief in Richtung Tür, "Jetzt will ich aber noch auf die Bühne." Diese Frau brachte mich vollkommen um den Verstand.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now