113: Bombenstimmung

783 59 23
                                    

Nach sechs Tagen rudern konnte man endlich am Horizont ein Schiff erkennen. Jack holte sein Fernrohr hervor, zog es auf und sah hindurch zum Schiff. Es sah eindeutig aus wie die Pink Pearl. Jack ließ das Fernrohr sinken und sah auf seinen Kompass. Die kleine Nadel deutete genau auf das Schiff. Sie waren also richtig.

"Kurs halten", murmelte Jack dem rudernden Troy zu.

Sie hatten gerade erst wieder getauscht. Natürlich hatte Troy nicht die ganze Zeit alleine gerudert. Das wäre ja quasi Selbstmord gewesen. Auch wenn Jack Troy nicht sonderlich mochte, hätte er das nicht gewollt. Erstens war eine Leich an Bord recht unpraktisch und zweitens erwies Troy sich in Sachen Rudern wirklich als nützlich.




Captain Hector Barbossa befand sich in seiner Kajüte. Er saß auf dem Stuhl an seinem Schreibtisch. Vor ihm auf dem Tisch lagen die Seekarten. Er hatte keinen wirklichen Plan, was er machen konnte. Oder eher gesagt: wohin er segeln sollte. Er wollte mal wieder kapern und stehlen. Piratenkrams eben. Momentan segelte die Pink Pearl nämlich bloß ziellos durch das karibische Meer. Er hatte zwar für einige Zeit seine Ruhe genossen, aber so langsam konnte seiner Meinung nach mal wieder etwas passieren. Vielleicht könnten sie mal wieder Tortuga aufsuchen?

"Captain!", rief einer der Matrosen und kam im nächsten Moment auch schon in die Kajüte gestiefelt.

"Was gibt's?", fragte Barbossa, ohne von seinen Seekarten aufzusehen.

"Wir haben Besuch, Sir", sagte der Matrose.

Barbossa sah von seinen Karten auf und sah den Mann an. "Ihr sprecht in Rätseln."

"Sie kamen aus einem Boot an Bord. Sparrow, eine Frau und ein Mann."

"Sparrow?", fragte Barbossa und stand auf. "Jack Sparrow?"

Der Matrose räusperte sich. "Nun, er besteht irgendwie besonders auf seinen Kapitänstitel, obwohl er gerade kein Schiff hat, aber ja. Jack Sparrow."

Barbossa nickte, ging an dem Matrosen vorbei und aus der Kajüte. Er schritt über das Deck und sah schon von Weitem einen Auflauf auf dem Deck. Mittendrin erkannte er Jack Sparrow. Er ging auf den Auflauf zu und stand nun auch bei Jack.

"Jack Sparrow", begrüßte er ihn grinsend.

"Hector", sagte Jack und grinste ebenfalls.

"Wo ist denn deine Freundin?", fragte Barbossa.

"Ähm... naja, das ist ein kleines Problem", antwortete Jack. "Ich habe gehört, du kannst uns ins Totenreich bringen."

"Aye", antwortete Barbossa und musterte dann Tia Dalma. "Tia Dalma hast du auch mitgebracht, soso. Und wer seid Ihr?" Er sah nun zu Troy.

"Troy Taylor", stellte Troy sich kurz vor.

Barbossa hob die Augenbrauen. "Nun, wie auch immer. Was willst du im Totenreich, Jack?"

"Jessie ist dort", antwortete Jack.

In ihm breitete sich wieder dieses komische Gefühl aus. Diese Mischung aus Fassungslosigkeit, Trauer, dem Bedürfnis zu weinen und nicht weinen zu können. Es war unglaublich seltsam.

"Wie hat die Kleine das denn bitte angestellt?", fragte Barbossa.

"Lange Geschichte. Man muss bloß ein bisschen verrückt sein, dann schafft man alles... Jedenfalls würde ich dir sehr dankbar sein, wenn du uns ins Totenreich bringen könntest. Würdest du das tun? Ich möchte sie zurückholen."

"Wieso sollte ich das tun, Jack?", fragte nun Barbossa, der mal wieder auf der Suche nach einem Profit für sich war.

"Weil...", begann Jack und zuckte mit einer Schulter. "Ich weiß nicht."

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt