68: Die Höhle

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Ich wachte auf, öffnete die Augen und streckte die Arme und Beine aus, wobei ich genüsslich gähnte. Die Sonne, welche vom Fenster aus herein schien, erhellte Jacks Kajüte. Ich lag allein in der Koje. Offenbar war Jack schon wieder bei der Arbeit. Ich setzte mich auf und starrte schlaftrunken umher. Ich legte mir sofort die Hand auf die Stirn. Also mein Kopf pochte schon dezent... Vielleicht sollte ich wirklich nicht mehr so viel Rum trinken.

Doch plötzlich wurde mein morgendliches Wachwerden unterbrochen, indem die Tür aufgerissen wurde und ein wütender Captain Jack Sparrow die Kajüte betrat.

"Ich habe dich ausgesetzt! Und habe dir eine Pistole da gelassen! Ich war immer fair zu dir!", rief er aufgebracht - huch.

Ihm folgte eine nasse, braunhaarige Frau. "Genau das ist es! Um mich selbst zu erschießen, bevor ich verhungere! Ich schwöre dir, Jack! Hätte dich die Kugel getroffen, hätte ich mit deiner Leiche gefeiert!", brüllte Angelica - hoppla. Wo kam die denn jetzt auf einmal her?

Überrascht und mit großen Augen blickte ich die beiden an. Sie hatten mich wohl noch nicht bemerkt.

Jack stützte sich nun mit seiner Hand an dem großen Schreibtisch ab und betrachtete seine Seekarten. "Ganz genau! Hätte ich dich nicht ausgesetzt, hättest du mein Leben zur Hölle gemacht! Du hättest mir mein Schiff oder sonst was genommen! Du hättest meine Beziehung zerstört! Du warst zu gefährlich, klar soweit?!" Jack nahm einen Winkelmesser und einen Zirkel in seine Hände und maß etwas auf der Karte ab.

Angelica lachte verächtlich auf. "Auf jeden Fall, Jack. Dann bin ich jetzt wieder die Böse? Die, die an allem Schuld ist?"

Hinter ihr tauchte Juana auf und beobachtete den Streit nun ebenfalls.

"Irgendwer muss es doch sein!", giftete Jack.

"Das ist ja mal wieder sowas von typisch. Dabei bist du doch der hinterlistige Pirat! Du hast mich verdorben! Du bist daran Schuld, was aus mir geworden ist! Es ist alles DEINE Schuld, Sparrow!", warf Angelica ihm wütend vor. "Und dann besitzt du dieses grandiose Ausmaß an Frechheit, mir gegenüber zu behaupten, du wärst immer fair zu mir gewesen? Dass ich nicht lache. Du und fair? Du hast doch nicht einmal ansatzweise eine Definierung von Fairness in deinem kleinen, verschrumpelten Erbsenhirn!"

"Wenn er überhaupt eins hat", warf Juana ein und Jack und Angelica blickten sie kurz an.

Dann führte Jack die Diskussion fort, als hätte er Juanas Einwurf nicht gehört: "Natürlich war ich immer fair zu dir! Außerdem: wie kannst du so etwas sagen? Ich hätte dich verdorben? Du wolltest es doch genauso, wie ich! Du weißt, was ich für dich empfunden habe. Um meinen Ruf nicht zu zerstören, habe ich dich sitzen lassen. Ich hatte es sogar bereut. Doch dann habe ich bereut, dass ich es bereut habe, klar soweit?! Denn jetzt weiß ich, was für ein Biest du bist und was für schräge Dinge du noch hättest mit mir veranstalten können!"

"Nur zu deiner Information, Jack: ich hatte dich auch geliebt und frage mich mittlerweile: wieso eigentlich? Du bist so ein egozentrischer Idiot! Ganz ehrlich, die kleine Bones tut mir Leid!", rief Angelica, ging aufgebracht irgendwas auf Spanisch fluchend davon und knallte hinter sich die Kajütentür zu, sodass Jack, Juana und ich zusammenzuckten.

"Oh-oh, Stress im Paradies", kommentierte Juana und setzte sich neben mich auf die Koje.

"Guten Morgen erstmal!", sagte ich ziemlich angefressen.

Jack wirbelte zu mir herum. "Herzblatt?! Du bist ja schon wach!"

"Was blieb mir bei eurem Gebrüll anderes übrig?", bemerkt ich.

"Tut mir ehrlich Leid, Liebes", sagte Jack. "Aber ich habe eine gute Nachricht: wir werden in wenigen Stunden die Insel erreichen. Mach dich bereit."

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt