96: Ich hab's schon immer gewusst!

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Nach etwa drei Tagen legte die Pink Pearl dann schließlich im Hafen der Insel an. Sie erinnerte mich an die Zeit von damals. Na gut, was hieß damals? So lang war das jetzt auch nicht her. 

Jack und ich waren bereit zu gehen und standen schon auf ein Abschiedswort bei Barbossa.

"Nun, Hector, ich bin dir sehr verbunden, dass du uns hier abgesetzt hast", sagte Jack.

"Nun, ich schätze, das habt ihr euch verdient. Ihr habt mir nämlich sehr bei der Schatzsuche geholfen", erklärte Barbossa.

"Dafür habt Ihr uns entführt, Captain Barbossa!", erinnerte ich ihn.

"Nun... ja. Schon. Aber Ihr habt ein Abenteuer erlebt, Miss Bones. Das ist doch genau das, was Euch stolz macht, stimmt's?!", meinte Barbossa - verdammt, er kannte mich inzwischen.

Damit wollte ich sagen, dass er Recht hatte. Auch wenn ich es nicht unbedingt gern zugab.

"Wenn Miss Bones schweigt, hat man die Wahrheit gesprochen!", verkündete Jack mal wieder eine seiner Weisheiten und grinste.

Ich lachte gekünstelt und schüttelte Barbossa dann die Hand. "Nun, macht's gut, Captain Barbossa."

"Ihr auch, Miss Bones. Ich weiß, wir werden und wiedersehen. Wir neigen schließlich dazu", sagte er, grinste und ließ dann meine Hand los.

"Hoffen wir, dass das nicht allzu bald sein wird", erwiderte ich grinsend.

Barbossa grinste ebenfalls.

Auch Jack schüttelte ihm die Hand. "Nun denn, Hector, auf eine gelungene Schatzsuche!"

"Aye!", bestätigte Barbossa und grinste noch breiter. "Und lass dich von der kleinen Miss Bones nicht unterkriegen."

"Ich bitte dich, Hector!", meinte Jack zwinkernd und ließ Barbossas Hand los.

Dann gingen er und ich über die Planke vom Schiff auf den Steg des Hafens. Die Pink Pearl lichtete den Anker und fuhr in Richtung Horizont davon.

"Und schon wieder sind wir allein", stellte ich fest.

"Schlimm?", fragte Jack grinsend.

"Nein. Nicht einmal im Geringsten!", antwortete ich ebenfalls grinsend und wir machten uns auf den Weg ins Dorf; schließlich wollte ich mir meine Haifischzähne auf eine Kette fädeln lassen und mich um ein Tattoo kümmern.

Und schon bald hatten wir unser erstes Ziel erreicht: einen kleinen Schmuckhändler. Wir betraten den kleinen Laden und eine kleine Glocke, die über der Tür angebracht war, klingelte kurz. Der Laden war vollgestopft mit Schmuck, Schmuck, Schmuck, Schmuck... oh, und noch mehr Schmuck. Soweit man sehen konnte. Und hinter einem Tisch saß ein Mann.

Als ich mich räusperte, sah er auf. "Guten Tag, kann ich etwas für Euch tun?", fragte er.

Jack und ich setzten uns ihm gegenüber an den Tisch.

"Ja", sagte ich und fischte in meiner Hosentasche nach den Haifischzähnen; ich fand sie und legte einen von ihnen auf den Tisch. "Wäre es möglich, diesen hier auf ein Band zu fädeln, sodass man es als Kette tragen kann?"

"Natürlich", meinte der Mann zu meiner Freude.

Er öffnete eine Schreibtischschublade und holte ein schwarzes, dünnes Band und ein merkwürdig-interessant aussehendes, silbernes Gerät hervor. Das Band legte er erst einmal beiseite. Dann nahm er den Haifischzahn in die Hand - ich hatte extra den größten ausgewählt -, lies das silberne Gerät irgendwie darum gleiten, sodass es den Zahn festhielt, und bohrte mit einem spitzen, stabilen Stab, der an dem Gerät befestigt war, ein Loch durch den Zahn. Interessiert beobachtete ich sein Tun. Als das Loch gestochen war, fädelte er das Band hindurch, welches er daraufhin mit zwei Knoten, damit man die Größe einstellen konnte, zusammenband. Dann reichte er mir die fertige Kette.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt