79: Vorbereitungen

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem Kramen geweckt. Irgendjemand suchte wohl etwas in der Kajüte. Jedenfalls hörte es sich genau so an. Ich öffnete die Augen, schlug die Decke beiseite, setzte mich auf und schwang meine nackten Beine aus der Koje. Ich entdeckte Jack. Er hockte vollständig angezogen - und er trug ein frisches, sogar sauberes Hemd - vor seinem Schreibtisch und kramte in der Kleiderkiste. Daneben lagen schon einige Kleider.

Ich lächelte, kletterte leise aus der Koje und schlich auf ihn zu. Als ich hinter ihm stand, hielt ich ihm von hinten die Augen zu. Jack schreckte kurz auf. Ich kicherte, entfernte meine Hände von seinen Augen, legte sie auf seine Schultern und beugte mich zu ihm runter. Er guckte erst zur linken, dann zur rechten Seite und entdeckte mich.

"Ach, auch schon wach, Schlafmütze", neckte er mich grinsend.

Ich lächelte und gab ihm einen Kuss. "Aye, heute ist doch Davids großer Tag!" Ich schritt um Jack herum und stellte mich nun an seine linke Seite. "Und ich möchte, dass du dich benimmst, klar?"

"Aye", antwortete Jack seufzend.

"Nun denn, Jackie, ich muss mich jetzt fertig machen."

"Jetzt schon?" Jack starrte mich verwundert an.

"Natürlich jetzt schon. Ich geh mich eben frisch machen. Vielleicht kannst du mir schon mal ein Kleid rauslegen. Würdest du das tun?", fragte ich.

"Natürlich, Schätzchen. Was mache ich denn schon den ganzen Morgen?" Er zwinkerte mir zu. "Lass dir ruhig Zeit."

"Du bist echt ein Schatz. Danke!", sagte ich, winkte und verließ die Kajüte.

Etwa eine Stunde später betrat ich wieder die Kajüte. Jack blickte sich um und erkannte mich. Dann musterte er mich grinsend von oben bis unten und warf mir einen herausfordernden Blick zu.

"Was zum-", begann ich und sah in den Spiegel.

Kurz darauf verdrehte ich genervt die Augen und ignorierte Jack. Er fand meine 'Kleidung' wohl lustig. Ich hatte mir ein großes Leinentuch um den Körper gebunden und in meinen Haaren steckten Lockenwickler - damit ich anstelle meiner eher wilden Locken hoffentlich mal ordentliche haben würde. Sehr witzig, Captain Jack.

"Willst du so zur Hochzeit gehen?", fragte er belustigt.

"Natürlich, was denkst du denn? Das ist die neueste Mode in London", antwortete ich sarkastisch und zog das Leinentuch höher, da es rutschte.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

"Herein, wenn's kein Jack Sparrow ist!", rief ich.

"Captain! Es heißt Cap- Moment mal... hey! Was hast du da gerade gesagt?!"

Ich lachte nur und die Tür flog auf. Herein kamen Vater und Hendric. Ich fiel den beiden sofort um den Hals. "Da seid ihr ja endlich!"

"Na hör mal, Kleines", meinte Hendric, "wir sind schon seit gestern Abend hier." Ich ließ ihn los und er musterte mich. "So willst du zur Hochzeit gehen?"

Ich verdrehte die Augen. "Das hat Jack mich auch schon gefragt. Manchmal bist du wirklich wie er."

"Aha, dann stehst du ja auch neuerdings wieder auf mich", sagte Hendric lachend.

"Sehr witzig", meinte ich.

"Wieso?", grinste Hendric. "Mir fehlen nur noch die Dreadlocks."

Vater verdrehte die Augen, verkniff sich aber ein Grinsen. Jack verengte die Augen und schenkte Hendric einen Todesblick. Ich kicherte. Mein Kichern war wohl so mitreißend, dass Hendric und Vater auch lachen mussten. Nur Jack blieb ernst. Er fand das wohl ganz und gar nicht komisch.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt