51: Frei

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Als Jack die Augen wieder öffnete, galt sein erster Blick mir. Ich saß neben ihm und starrte ihm in die wunderschönen, braunen Augen.

"Ich finde deinen reizenden Anblick immer wieder entzückend, Liebes", sagte er mit gedämpfter Stimme.

Ich spürte, wie ich nur so dahin schmolz und mir ein Seufzer entfuhr. Jack lachte leise in sich hinein.

"Na, ist dein Schnuckelchen wieder wach?!", ertönte Hendrics Stimme in meiner anderen Nachbarzelle und er grinste breit.

"Hendric?!", sagte Jack erfreut. "Schön, dich zu sehen."

"Schön, dich zu sehen, Jack", antwortete Hendric.

"Oh Mann, ich bin wirklich froh, dass ihr euch so gut versteht."

"Natürlich", meinte Jack. "Würden wir es nicht tun, würde die Gefahr bestehen, dass er mich nicht an dich ran lässt und das wollen wir doch nicht, oder?" Er grinste.

"Jackie", sagte ich kichernd und griff nach seiner Hand.

"Jessie", sagte er und versuchte dabei wie ich zu klingen.

Hendric räusperte sich. "Ich will eure romantische Stimmung ja nicht zerstören, aber vielleicht sollten wir mal versuchen, hier raus zu kommen. Jack, was ist mit Til? Will er uns nicht retten?"

"Ist er etwa noch da?"

"Ich denke schon. Du warst schließlich nur ein paar Minuten weg", antwortete ich.

"Moment mal! Ich habe eine andere Idee. Wie oft gibt es hier Essen?", fragte Jack.

"Einmal am Tag", antwortete Hendric.

"Einmal am Tag?!", fragte Jack, als hätte er sich verhört.

"Sieh mich an, Spatzi", meinte ich, erhob mich mit zitternden, schwachen Beinen und blickte an mir herab.

Jack schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln. "Verstehe. Gab es heute schon Essen?"

"Klar. Aber abends kommt noch immer einer, der den Kontrollgang macht. Und auch, wenn die da oben sich dann immer noch bekriegen werden, wird auf jeden Fall trotzdem jemand herunterkommen und sehen, ob wir auch brav sind", erklärte Hendric zwinkernd. "Jedenfalls gehe ich davon aus", fügte er ein wenig unsicher hinzu.

"Perfekt!", sagte Jack, strahlte und klatschte in die Hände. "Ich habe einen Plan, meine Freunde!" Hendric und ich tauschten einen Blick, dann hafteten unsere Augen an Jack. "Falls der liebe Til uns vergessen sollte, oder die verrückte Prügelei wer weiß wie lang dauert, habe ich einen Plan, wie wir freikommen. Wenn dieser Kontrolltyp kommt, geht er sicher nochmal in jede einzelne Zelle, um die leeren Schüsseln einzusammeln, aye?!", fragte er mit einem Blick auf unsere leeren Suppenschüsseln.

Hendric und ich nickten.

"Nun, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass du, Jessie, sehr bezaubernd sein kannst, könntest du den Kerl, oder was auch immer hier gleich kommen wird, mit deinem Charme etwas bezaubern, verstehst du. Tiefsinnige Blicke während du ihm 'zack!' seinen Schlüssel klaust und ihn an deiner Stelle hier einschließt", schlug er vor.

"Halt mal die Luft an, Jack! Ich soll den Kontrollkerl begnügen? Bist du nicht mehr ganz dicht?"

"Du kannst es nennen, wie du willst, aber der Sinn bleibt wohl derselbe, also ja. Sollst du. Das ist unsere einzige Chance. Stell dir einfach vor, dass dieser Kerl ich wäre, oder so", versuchte er mich von seinem Plan zu überzeugen.

"Super, wirklich hilfreich, Captain Jack! Weißt du wie schwierig es ist, wenn vor einem ein dämlicher, stinkender Pirat steht und man sich einen hübschen Piratencaptain vorstellen muss?!", beschwerte ich mich empört und verschränkte die Arme vor der Brust. "...der ebenfalls stinkt", nuschelte ich noch hinterher.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt