93: Irgendwo über dem Regenbogen

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"Das stimmt allerdings", gab Jack mir Recht. "Hector, wir sehen uns im Regenbogenland."

Dann hüpften Jack und ich gleichzeitig von der Brücke. Das überraschend warme Wasser des Flusses reichte mir bis zum Bauchnabel. Ich tauschte noch einen Blick mit Jack. Dann liefen wir los und auf den Wasserfall zu. Ich schloss die Augen. Wir liefen immer weiter. Dann: kaltes Wasser von oben! Ich trat einen Schritt weiter. Die Kälte ließ nach und eine Wärme umhüllte mich. Ich spürte sanfte Tropfen auf meiner Haut. Es war garantiert Nieselregen. Ich liebte Nieselregen. Und die Wärme, die ich nun auf meiner Haut spürte kam garantiert von der Sonne. Auch die Geräuschkulisse war einfach fantastisch. Ich hörte die leichten Regentropfen, das angenehme Rauschen des Wasserfalls in unserem Rücken, summende Bienen und andere Insekten und eine schöne Melodie der zwitschernden Vögel. Es roch nach Wasser, Freiheit, Pflanzen, schönen, bunten Blumen, Natur und... Vanille. Wieso roch es nach Vanille? Naja, sollte mir egal sein, denn insgesamt roch es einfach himmlisch! Ich ließ die wohltuende Luft tief durch meine Lunge strömen. Ich atmete langsam und tief ein... und wieder aus...

Dann wisperte ich: "Jack? Hast du auch die Augen zu?"

"Aye", kam seine Stimme von meiner linken Seite.

"Sollen wir gemeinsam die Augen öffnen?", fragte ich.

"Ja", antwortete er. "Auf drei. Eins..."

"Zwei...", fuhr ich fort.

Und gemeinsam sagten wir: "Drei!"

Ich schlug die Augen auf.

"Wow!", entfuhr es Jack.

"Wunderschön", murmelte ich.

Ich kam mir vor wie im Paradies. Durch die Luft flogen Insekten und Vögel. Überall standen wunderschöne Pflanzen, Blumen und Bäume. Und es regnete tatsächlich. Aber gleichzeitig schien auch die Sonne. Der Himmel war blau. Und über allem strahlte ein deutlicher, dicker, bunter Regenbogen. Wir standen in einem kleinen Teich. Das Wasser reichte mir immer noch bis zum Bauchnabel und war ebenso warm, wie das Flusswasser. Und das, obwohl das Wasser des Wasserfalls so kalt gewesen war... seltsam. Aber ich erklärte das einfach mit der Tatsache, dass das hier ein magischer Ort war.

Hinter uns tauchten dann auch schon Barbossa und nach und nach der ganze Rest auf.

Ich stieß Jack mit dem Ellbogen in die Seite und murmelte ihm zu: "Ich bin stolz auf dich." Meine Lippen verformten sich zu einem Grinsen.

Jack erwiderte ein Grinsen. "Danke, Liebes."

Als wir alle nun in dem Teich standen, sagte Barbossa: "Nun, der Schatz liegt am Ende des Regenbogens, aye?!"

"Natürlich, deswegen heißt er doch so", bestätigte Jack.

"Nun, dann würde ich sagen, wir brechen auf. Oder hat jemand etwas dagegen?"

"Ja", sagte ich und betrachtete die müde aussehende Crew. "Ich schlage vor, wir bleiben erst einmal hier und ruhen uns etwas aus. Ich denke wir sind alle müde, selbst Ihr, Captain Barbossa." Ich lächelte lieb.

"Also ich find Miss Bones sehr überzeugend!", warf Jack ein.

Ich sah nun auch Barbossa lächeln. "Ihr habt eine besondere Gabe, die Gefühle eines Menschen einzuschätzen, Miss Bones. Lobenswerte Menschenkenntnis."

"Danke sehr!", grinste ich.

"Nun, legt euch irgendwo hin und ruht euch aus!", gab Barbossa dann nach.

"So großzügig, wie immer, Hector", schleimte sich Jack bei ihm ein und setzte ein charmantes Lächeln auf.

Alle stiegen aus dem Wasser und ließen uns im Teich allein. Sie bewegten sich in der Tat sehr weit weg, legten sich irgendwo weit abseits ins Gras, oder in den kleinen angrenzenden Wald. Nur Jack und ich blieben im Teich zurück.

Always the Sea - Die Abenteuer der Jessie Bones (Fluch der Karibik FF)Where stories live. Discover now