♡ 60. Treueversprechen

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Potentia trat vor das Rednerpult und blieb direkt vor Lily und James stehen.
„Wir alle sind heute hier zusammengekommen, um die Eheschließung von Euch beiden, Lily und James, zu bezeugen, um Merlins Schutz für diese Verbindung zu bitten und Eure Freude zu teilen. Bitte erhebt Euch." Ihre Stimme klang klar und fest.
„Ich frage Dich, James Potter, willst du die hier anwesende Lily Evans zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen? Wirst du sie lieben, sie trösten, sie ehren und zu ihr stehen, in Krankheit wie in Gesundheit, nur ihr gehören, so lange wie ihr beide lebt?"
„Ja, ich will, mit Merlins Hilfe." James sah Lily fest in die Augen, während er antwortete. Er hatte das Gefühl sein Herz müsse gleich explodieren, so schnell schlug es.
„So frage ich dich, Lily Evans, willst du den hier anwesenden James Potter zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen? Wirst du ihn lieben, ihn trösten, ihn ehren und zu ihm stehen, in Krankheit wie in Gesundheit, nur ihm gehören, so lange wie ihr beide lebt?" erklang erneut Potentias Stimme.
Lily erwiderte James' Blick. Nichts anderes war in diesem Moment wichtig als der Mann, der neben ihr stand.
„Ja, ich will, mit Merlins Hilfe."
Potentia lächelte und Sirius trat nach vorne. Er reichte Potentia die Ringe. James nahm Lilys Ring von ihr entgegen.
„Lily Evans, ich sage ja zu Dir in guten und in schlechten Zeiten, wo der Weg steil ist und uns die Hoffnung fehlt. Wenn du traurig bist, werde ich dich trösten. Wenn dir Unrecht widerfährt, so werde ich für dich kämpfen. Wenn dein Leben auf dieser Welt endet, so wird mein Herz dich auf deinem Weg begleiten. Ich will dich lieben, achten und ehren und dir stets die Treue halten.
Denn du bist mein Glück, meine Liebe, mein Leben. Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue." Er streifte ihr den Ring mit zitternden Fingern über. Lily nahm nun ihrerseits James Ring entgegen.
„James Potter, auch ich sage ja zu Dir. Ich will mit dir lachen und weinen, reden und schweigen. Ich will deine Stärken fördern und mit deinen Schwächen geduldig sein. Auch in schweren Zeiten will ich dich Tag für Tag aufs Neue suchen und mich immer wieder von dir finden lassen. Alle Tage unseres Lebens will ich dir treu sein und dich lieben. Trage diesen Ring als Zeichen meines Versprechens", sagte sie und streifte ihm den Ring ebenfalls über. Aus den Reihen der Gäste erklangen unterdrückt Schluchzer und Lily warf einen vorsichtigen Blick auf Willow und konnte sehen, dass dieser Tränen über die Wangen liefen. Albus erhob erneut die Stimme.
„Liebe Trauzeugen, bitte tretet zu uns. Ich möchte euch bitten, Eure Zauberstäbe hervorzuholen und diese zu kreuzen." Lily zog ihren Zauberstab aus einer unsichtbar eingenähten Tasche im Kleid. Sechs vollkommen unterschiedliche Zauberstäbe kreuzten sich. Albus und Potentia hoben ebenfalls ihre Zauberstäbe und kreuzten diese mit den anderen. Albus führte einen ungesagte Zauber aus und aus seinem Zauberstab erschien ein leuchtend rotes magisches Band, das sich um die gekreuzten Stäbe knotete.
„Ihr habt beide meine Frage vor Zeugen mit Ja beantwortet und den magischen Schwur abgelegt. Kraft meines Amtes als Großmeister des Zaubergamots erkläre ich Euch zu Mann und Frau."
James zog Lily an sich und küsste sie. Dass die Gäste aufstanden und klatschten, bekamen sie nicht mit. Erst als Sirius sich neben ihnen räusperte, wachten sie aus ihrer Trance auf.
Das Orchester fing erneut an zu spielen.
(Wenn ihr in der Zeit bleiben wollt: oder , beides Klassik
oder bei etwas modernerem: oder )
Albus und Potentia schritten den Gang entlang, gefolgt von Sirius zusammen mit Morgan und Remus mit Sage. Schließlich setzten sich auch Lily und James langsam in Bewegung. Die Gäste hoben ihre Zauberstäbe und schossen bunte Funken in den strahlend blauen Sommerhimmel oder ließen Blüten auf die beiden regnen. Es erinnerte Lily ein wenig an das Feuerwerk zu Silvester.
„Na, Potter, glücklich?" flüsterte James seiner Frau ins Ohr, während sie an ihren Gästen vorbeischritten.
„Und wie, Potter." Lily blickte James lächelnd an. Nun war sie Lily Potter. Wie ungewohnt dies klang. Ungewohnt, aber wundervoll.

Kaum hatten sie das Ende des Teppichs erreicht, stürmten die Gäste auf sie ein, um zu gratulieren.
Die ersten waren James' Eltern, gefolgt von Sirius, Remus, Sage und Morgan. Lily schüttelte unzählige Hände und wurde hunderte Male umarmt. Aber sie war so glücklich, dass sie am liebsten die ganze Welt umarmt hätte. Hier standen sie nun. Lily und James Potter. Niemand hätte dies wohl erwartet, wenn er sie in den ersten sechs Schuljahren beobachtet hatte. Am allerwenigsten wohl sie selbst.

Schließlich hatte auch der letzte Gast Lily gratuliert und die Hauselfen von Hogwarts wuselten durch die Menge, um Elfenwein und verschiedene Häppchen zu verteilen. Lily und James stießen mit den Gästen an und gingen dann gemeinsam von Gruppe zu Gruppe, um sich zu unterhalten. Als die Dämmerung sich langsam über die Ländereien Hogwarts senkte, wurde es Zeit, ins Schloss zu gehen. James zog sich einen Moment mit Sirius, Remus und Primus zurück, um die Festumhänge zu wechseln. Als er wiederkam, ging er Hand in Hand mit Lily zum Schloss und alle Gäste folgten ihnen in die Große Halle. Die Hauselfen hatten auch hier ganze Arbeit geleistet und die Halle strahlte im Glanz des Kerzenlichts, denn wie immer funkelten tausende schwebende Kerzen an der Decke. Wie bei allen festlichen Anlässen in Hogwarts standen große runde weißgedeckte Tische in der Halle, das war allerdings auch schon alles, was wie immer war. Auf den Tischen glänzten überdimensionale mehrarmige Silberleuchter, darunter silberne Schalen und Vasen mit roten Rosen und Schwimmkerzen, auf allen prangte ein Familienwappen. Willow und Primus hatten die Familienverliese geplündert. Genau so hatte Lily sich ihre Hochzeit immer vorgestellt. Auch wenn sie dabei bis vor einem Jahr nie an den Mann neben ihr gedacht hatte und vielleicht auch nicht unbedingt an ein magische Hochzeit.

Die Hauselfen führten die Gäste zu den entsprechenden Plätzen. James und Lily saßen gemeinsam mit James' Eltern, Sirius, Morgan, Remus, Sage, Potentia und Albus an einem Tisch. Kaum hatten alle Gäste Platz genommen, erhob sich James.
„Liebe Gäste, es ist Lily und mir eine unglaubliche Freude und Ehre, dass Ihr alle unserer Einladung so zahlreich gefolgt seid. Für uns beide ist heute ein großer Tag und einer der schönsten in unserem Leben und wir freuen uns sehr, dass Ihr alle hier seid, um mit uns zu feiern. Albus und Potentia haben es vorhin schon recht deutlich gesagt. Unsere erste Begegnung fand schon im Hogwarts-Express statt, genau zur gleichen Zeit habe ich Sirius kennen gelernt. Und nur Lily ist es wohl zu verdanken, dass Sirius und ich heute Freunde sind. Tatsächlich habe ich mich wohl beim ersten Blick in Lilys unglaublich grüne Augen in sie verliebt. Leider war ich sechs Jahre zu kindisch und unreif, um zu verstehen, was ich bei meinen Versuchen, Lily für mich zu gewinnen, falsch gemacht habe. Sirius und Remus haben mir den richtigen Weg gewiesen. Heute bin ich der glücklichste Mann auf der Welt. Ich habe die Frau geheiratet, die ich immer geliebt habe und dich mich ebenso liebt. Darauf möchte ich mit Euch trinken." James hob sein Glas und prostete den Gästen zu und nahm wieder Platz. Kurz darauf erschien der erste Gang auf allen Tellern. Gespräche erklangen und Gelächter war aus allen Teilen der Großen Halle zu vernehmen.
Primus war der nächste, der sich erhob, kaum dass die leeren Teller verschwunden waren.
„Liebe Lily, lieber James, heute ist nicht nur für Euch ein wundervoller Tag, sondern auch für uns. Wir haben Lily vom ersten Moment, als wir ihr am Gleis 9 ¾ gegenüberstanden, wie eine Tochter geliebt. Heute ist Lily offiziell eine Potter geworden und damit unsere Tochter. Die Verbindung zwischen euch war für uns immer sehr deutlich spürbar. Eure Liebe zueinander ist einzigartig. Wir wünschen Euch alles Glück dieser Welt." In Lilys Augen glitzerten Tränen, als Primus endete und die Gäste klatschten. James lächelte seinen Vater dankbar an.
Sie beendeten den nächsten Gang und nun stand Sirius auf.
„Liebe Lily, lieber James, über sieben Jahre kenne ich euch beide nun schon. James, du hast Recht, ich denke, wenn Lily damals nicht gewesen wäre, wären wir heute wohl nicht Brüder. Du hättest mich wohl kurzerhand aus dem Abteil geworfen, wärst du nicht so fasziniert von Lilys Anblick gewesen. Doch diese Freundschaft hat sicherlich nicht immer dazu beigetragen, dass Lily dich in einem guten Licht sah. Arrogant hat man uns genannt, verwöhnt, selbstverliebt, kindisch. Das eine oder andere Mal habe ich auch gehört, dass man uns die Prinzen von Gryffindor rief. Lily hat das gehasst und sie hat immer vermutet, dass du sie nur einlädst, weil du sie nicht bekommen kannst. Doch du hast dich geändert, für sie. Ich erinnere mich an einen Satz von Dir, der wohl deutlich sagt, was du für Lily empfindest. Du hast ihn an dem Abend zu mir gesagt, an dem du Lily den Heiratsantrag gemacht hast. 'Sirius, es gab schon immer nur diese eine Frau.' Ich kann Dir nur zustimmen, James, ich glaube fest daran, dass Lily schon immer deine Bestimmung war."

James Potter und das Erbe GryffindorsWhere stories live. Discover now