♡133. Willkommen, neues Jahr!

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Nach einem wunderschönen Weihnachtsfest gaben Lily und James eine kleine Silvesterparty für ihre Freunde, wie Lily es Sage versprochen hatte. Sage und Dorcas hatten Lily den gesamten Tag bei den Vorbereitungen für das Essen geholfen. Nun waren sie nach Hause gegangen, um sich für den Abend umzuziehen. Willow und Primus hatten Harry am späten Nachmittag abgeholt. Sie würden den Abend bei den Weasleys verbringen. Und so saßen Lily und James ganz entspannt auf ihrem Sofa und warteten auf das Eintreffen der ersten Gäste. Die ersten – Alice und Frank – erschienen sogar pünktlich, den kleinen Neville hatten sie bei Franks Mutter in Obhut gegeben. Lily hatte sie seit dem Tag nach der Schlacht nicht mehr gesehen und freute sich umso mehr, dass sie gekommen waren.
Herzlich umarmte sie die beiden. Kurz darauf kamen Sirius und Dorcas, zusammen mit Remus, der noch ein wenig erschöpft wirkte. Lily hoffte, der Wolfsbanntrank von Damocles Belby würde
Remus beim nächsten Vollmond helfen. Er hätte es wirklich verdient.
Sage war schließlich nach einigen Arbeitskollegen von James mit deren Partnern die Letzte, allerdings kam sie nicht alleine. An ihrer Seite strahlte Jonathan Meyer, ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann mit strahlend blauen Augen, die offen und freundlich in die Welt zu schauen schienen. Sage hatte sich an ihn gelehnt und reichte ihm gerade einmal bis zur Schulter und trotzdem schienen die beiden perfekt zusammen zu passen.
Lily forschte einen Moment im Gesicht ihrer Freundin und begrüßte den Neuankömmling dann herzlich.
„Jonathan, wie schön dich zu sehen", sagte Lily mit einem Lächeln auf den Lippen. „James und ich freuen uns sehr, dass du gekommen bist."
„Ich habe meinen Namen gehört?" James war hinter seine Frau getreten und grinste in die Runde.
„Lily hat nur betont, dass ihr beide euch freut, dass ich hier bin", beantwortete Jonathan die Frage.
„Und da hat meine Frau vollkommen recht. Komm, ich stelle dich ein paar Leuten vor", sagte James und bedeutete Jonathan, ihm zu folgen.
„Das sieht nicht mehr nach einer Freundschaft aus", zwinkerte Lily Sage zu. Auf Sages Gesicht erschien ein breites Lächeln.
„Nein, ist es auch nicht." Der selige Ausdruck in ihren Augen verriet mehr als tausend Worte. „Er war am zweiten Weihnachtsfeiertag bei uns zu Hause. Meine Eltern hatten ihn eingeladen. Oh, Lily, er ist einfach nur wundervoll. Charmant, intelligent, humorvoll und ich habe das Gefühl, ihm liegt sehr viel an mir."
Lily warf einen unauffälligen Blick in Richtung der Männer. Jonathan unterhielt sich gerade mit Sirius, Remus und James, aber seine Augen suchten immer wieder nach Sage.
„Ich glaube, da liegst du vollkommen richtig", bestätigte Lily.
Eine Weile plauderten sie über Jonathan und Sages neue Arbeitstelle.
„Du siehst verändert aus, Lily. In deinen Augen kann ich den alten Glanz wiederentdecken", wechselte Sage schließlich das Thema und ein Strahlen breitete sich auf Lilys Gesichtszügen aus.
„Ich habe einen Job", verkündete sie.
„Nun spann mich nicht auf die Folter. Wo?"
„Ich werde ab Montag offiziell die neue Lehrerin für Zaubertränke in Hogwarts ein." Lilys Augen funkelten vergnügt und Sage zog ihre beste Freundin fest in ihre Arme.
„Das ist genau das Richtige für dich, Lily. Du liebst Kinder, du liebst Hogwarts und du liebst Zaubertränke." Sage grinste. „Professor Lily Potter, das klingt so erwachsen. Freust du dich?"
„Ich fürchte, es wird lange dauern, bis ich mich an das Professor Potter gewöhnt habe. James hat mir zu Weihnachten sogar mehrere neue Umhänge und dazu passende Hüte gekauft, damit ich perfekt ausgestattet bin. Und ja, ich freue mich sehr. Nie hätte ich gedacht, dass Unterrichten das ist, was ich machen will. Aber die Idee hat mich von der ersten Sekunde an begeistert, in der Albus davon sprach. Außerdem freue ich mich sehr darauf, in Hogwarts zu sein, auch wenn ich natürlich nur im Notfall über Nacht dort bleibe. Albus wird mir ein Büro mit Kamin zur Verfügung stellen, in dem ich auch übernachten kann, sollte es notwendig sein. Im Moment bin ich allerdings noch völlig aufgeregt. Die Vorstellung, am Montag vor einer Klasse zu stehen und ihnen etwas über Zaubertränke beizubringen...." Einen kleinen Augenblick wanderten Lilys Gedanken zu ihrer ersten Woche in Hogwarts und sie musste unwillkürlich bei der Erinnerung daran lächeln.
„Du meine Güte, kannst du dich noch an unsere erste Zaubertrankstunde erinnern? Was waren wir aufgeregt. Morgan hibbelte die ganze Zeit auf ihrem Stuhl herum und du warst vollkommen blass. Und ich habe bei jeder Frage die Hand in die Luft gerissen, weil ich die Antwort geben wollte, schließlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon die gesamten Bücher des Schuljahres auswendig gelernt." Lily schüttelte über sich selbst den Kopf. „Und dann hat uns Professor Slughorn tatsächlich erlaubt, das Feuer unter den Kesseln zu entfachen und Black hat erst einmal alles in Brand gesetzt."
Sage lachte glockenhell. Es gab Momente, die vergaß man nie. Und Sirius Black, der vollkommen verwirrt auf seinen angekohlten Umhang starrte, das hatte sich wohl für immer im Gedächtnis des Gryffindor-Jahrgangs festgebrannt.
„Ich hoffe, du bekommst nicht solche Schüler wie uns, Lily", meinte Sage, als ihr Lachen endlich verklungen war.
„Warum? Schau uns an, Sage. Schau dir unseren Jahrgang an. Drei Auroren, ein Abteilungsleiter, eine Ministeriumsangestellte und eine Professorin. Ich finde, das kann sich sehen lassen. Nur für Remus müssen wir noch die perfekte Aufgabe finden."

Irgendwann versammelten sich alle Gäste, dick eingemummelt in ihre Umhänge, mit Gläsern voller Elfenwein draußen vor dem Cottage von Lily und James. Halb Godric's Hollow schien sich auf den Dorfstraßen versammelt zu haben und Lily winkte einigen Nachbarn. In den Häusern direkt um sie herum wohnten ebenfalls nur Zauberer und Hexen, wie Willow Lily kurz nach ihrem Einzug berichtet hatte. Und einige davon schienen ebenfalls viele Gäste im Haue zu haben. Und obwohl Lily viele von ihren Nachbarn über all die Jahre nicht gesehen hatten, prosteten sie ihr nun freundlich zu. Lily glaubte sogar zu vernehmen, dass jemand sagte: „Auf Lily und James Potter", doch bestimmt hatte sie sich geirrt.
Irgendjemand ihrer Gäste hatte tatsächlich an eine Uhr gedacht und begann mit dem Countdown.
„Zehn..., neun..."
Lily fand sich in den Armen von James wieder.
„Du wolltest doch wohl nicht ohne mich ins neue Jahr feiern, Rotschopf?", fragte er.
„...acht..."
„Wo denkst du hin? Natürlich nicht?"
„...sieben..."
Sanft strich James seiner Frau eine Strähne aus dem Gesicht.
„...sechs..."
„Ich liebe dich, Lily."
„...fünf..."
„Ich liebe dich auch, James."
„...vier..."
Bevor James sanft die Lippen auf ihre drückte, nahm sie aus den Augenwinkeln wahr, dass Sirius scheinbar im Schnee kniete.
„...drei..."
Und dann vergaß sie alles.
„...zwei..."
Die Kälte. Ihre vielen Freunde um sich herum.
„...eins..."
Nur James war wichtig.
„Frohes neues Jahr", jubelten die ersten.
James beendete den Kuss.
„Frohes neues Jahr, Rotschopf", murmelte er heiser in ihr Ohr, bevor sie von ihren Freunden umarmt wurden. Und erst in diesem Moment wurde Lily bewusst, dass Sirius immer noch im Schnee kniete und über das Gesicht von Dorcas Tränen liefen. Lily erstarrte überrascht mitten in der Umarmung mit Remus.
Und während über ihnen ein unglaubliches Feuerwerk explodierte und Godric's Hollow in buntes Licht tauchte, lagen sich Sirius und Dorcas in den Armen. Das neue Jahr wurde von der Zaubererwelt freudig begrüßt, in jedem brannte die Hoffnung auf eine freie und bessere Zukunft.

James Potter und das Erbe GryffindorsWhere stories live. Discover now