♡ 34. Hogwarts again

1.1K 45 5
                                    

Die letzten Tage im Haus der Potters vergingen wie im Flug. Lily hatte es tatsächlich geschafft noch einmal nach London zu reisen um nach einem Kleid für den Abschlussball zu suchen. Willow hatte darauf bestanden mitzukommen. Und sogar Potentia hatte sich freigenommen und war mit ihnen unterwegs gewesen. Tatsächlich wurden sie dann in einem kleinen Laden in der Winkelgasse fündig. Lily hatte diesen Tag unheimlich genossen. Es war fast so, als würde sie zur Familie gehören. Sie vermisste zwar nach wie vor ihre Eltern, aber Willow tat alles in ihrer Macht stehende um Lily das Gefühl zu geben, dass sie nun ein Teil der Familie Potter war. Der Rest der Ferien wurde dann schon wieder fürs Lernen und Üben genutzt, wenn auch sehr zum Leidwesen und James und Sirius.
Beim Üben verschiedenster Zauber stellen James und Lily wieder einmal fest, dass ihre Zauber immer mächtiger zu werden schienen.

Der achte Januar und damit der Tag der Abreise kam schneller als sie es sich zu Beginn der Ferien hatten vorstellen können. Wie auch nach den Sommerferien ging der Hogwarts-Express um elf Uhr von Gleis 9 ¾ ab. Und es herrschte auch das gleiche Chaos wie nach den Sommerferien im Hause Potter als diesmal gleich drei Schüler in letzter Minute noch einige Sachen zusammen suchten, bevor sie gemeinsam zum Bahnhof King's Cross apparierten. Auf dem Bahnsteig herrschte wie immer ein Gewusel aus Eltern, Schülern, Koffern und den verschiedenen Lauten der magischen Haustiere. Auch Amber maute nervös in ihrem Korb. Sie hatte sich wie Lily im Anwesen der Potters wie zuhause gefühlt und es fiel ihr sichtlich schwer sich von der Weitläufigkeit zu verabschieden.

Sie waren scheinbar gerade rechtzeitig gekommen, denn der Hogwarts-Express pfiff schon zum ersten Mal. Willow zog Lily in ihre Arme.
„Lily, ich habe mich sehr gefreut, dass du über Weihnachten unser Gast warst. Ich hoffe, wenn du das nächste Mal kommst, kannst du es als dein Zuhause betrachten. Und wenn irgendetwas ist, schick uns eine Eule", sagte sie so leise, dass nur Lily es hören konnte. Lily lächelte sie dankbar an.
„Danke für alles, Willow. Ich habe mich auch schon dieses Mal wie Zuhause gefühlt."
„Ich wollte schon immer eine Tochter. Wusstest du das?" Primus zog sie ebenfalls in die Arme. Dann umarmten James und Sirius ihre Eltern und es wurde Zeit in den Zug zu steigen.
Auf dem Weg dorthin stieß Lily beinahe mit Severus Snape zusammen, wobei er ein Buch fallen ließ.
Sie hob es auf und wollte es ihm reichen, doch er hob nur den Zauberstab und riss es ihr mit einem Zauberspruch aus der Hand. Wütend funkelte er sie an und verschwand im Zug.

Kaum hatten Lily, James und Sirius ebenfalls den Zug betreten, kamen ihnen Evan Rosier und Rabastan Lestrange, zwei Siebtklässler aus Slytherin entgegen. Lily musste unwillkürlich an Primus Worte über deren Familien denken.
„Potter, ich dachte du und deine Familie könntet nicht tiefer sinken. Blutsverräter seid ihr ja schon immer gewesen. Habt zusammen mit dem Verräter hinter dir das ehrwürdige Haus der Blacks beschmutzt. Aber dass du jetzt noch mit einem Schlammblut zusammen bist und sie sogar heiraten willst...." Rosier schüttelte angewidert den Kopf. Lily spürte dass James alle Beherrschung zusammen nehmen musste um Rosier nicht einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Aus einem Abteil hinter Rosier und Lestrange streckten nun zwei weitere Slytherins den Kopf in den Gang. Es waren Severus und Regulus Black, der jüngere Bruder von Sirius. Lily wusste nicht viel über ihn, nur dass er in Slytherin war. Sie hatte Sirius noch nie mit ihm in Hogwarts reden sehen. Auch jetzt starrte er seinen Bruder nur an. Severus und Regulus kamen nun aus ihrem Abteil und warfen einen Blick auf die gezogenen Zauberstäbe von James und Sirius.
„Braucht ihr Hilfe?" fragte Severus seine beiden Klassenkameraden und bedachte die Gryffindors mit einem kalten Blick. Lily riss erschrocken die Augen auf.
„Severus, nein, das kann nicht dein Ernst sein. Nicht du!" Ihre Stimme klang leicht hysterisch. Auch wenn sie seit fast zwei Jahren kaum miteinander geredet hatten, hatte Lily nie gewollt, dass Severus sich für diese Seite entschied.
„Sprich mich nicht an, Schlammblut" zischte Snape wütend. „Und nun solltet ihr gehen, bevor euch etwas passiert." Lily zitterte und spürte James unterdrückte Wut.
„Snape, wag es nicht so mit Lily zu sprechen. Und für eure Drohungen gegen die Schulsprecher ziehe ich dir und deinem Freund Rosier jeweils fünfzig Punkte ab. Und nun solltet ihr in euer Abteil verschwinden, bevor ich mit Professor Dumbledore ein ernstes Wort über eure weitere Schullaufbahn sprechen muss." Snape lachte jedoch nur höhnisch.
„Und du glaubst der Dunkle Lord interessiert sich für Schulabschlüsse?" Immer noch lachend verzogen sich die Slytherins in Richtung ihres Abteils. Doch die drei Gryffindors wussten sehr deutlich, was das zu bedeuten hatte. Voldemort hatte angefangen, Anhänger innerhalb Hogwarts um sich zu scharren.

Sie machten sich auf die Suche nach ihren restlichen Freunden, nachdem sie übereinstimmend beschlossen hatten, den anderen erst einmal nichts davon zu berichten. Sie wollten nicht unnötig Unsicherheit stiften. Auf dem Weg zum 'Stammabteil' der Rumtreiber wurde Lilly und James angestarrt und Lily konnte fast die Blicke auf ihrer linken Hand spüren.
„Ich hätte dir wohl wirklich einen Antrag machen sollen", flüsterte James ihr ins Ohr, als sie das Abteil betraten. Lily stockte der Atem, auch wenn sie immer noch von Severus Verhalten schockiert war. Dachte er wirklich darüber nach? Unwillkürlich schlichen sich Bilder von ihr und James vor dem Traualter in den Kopf.
„Nur damit die Klatschtanten etwas zu reden haben?" James grinste nur und Lily verstand die Welt nicht mehr.
Die restliche Fahrt verbrachten sie damit sich über die letzte Woche ihrer Weihnachtsferien auszutauschen. Zwischendurch machten Lily und James ihre Kontrollgänge durch den Zug. Die Slytherins ließen sich glücklicherweise nicht mehr blicken. Als es dämmerte erreichte der Hogwarts-Express schließlich Hogsmeade. Wie immer standen die Kutschen bereit, doch Lily brauchte einen Augenblick bevor sie einsteigen konnte. Dies war also tatsächlich ihre letzte Ankunft in Hogwarts. Das letzte Mal, dass sie mit diesen Kutschen zum Schloss fahren würden. Sie musste hart schlucken um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. James schien gespürt zu haben, dass sie ihn brauchte und nahm ihre Hand.
„Wusstest Du, dass ich bei unserer letzten Ankunft hier stand und mir fest vorgenommen habe, dich in diesem Schuljahr endlich für mich zu gewinnen?" Lily musste bei seinen Worten lächeln.
„Und du hast es tatsächlich geschafft."
„Mir geht es genauso wie dir. Der Gedanke nicht mehr nach Hogwarts zurück zu kehren bricht mir jetzt schon das Herz. Hier habe ich Brüder gefunden und mein große Liebe. Aber ich denke auch an die Zeit danach, Lily." Er atmete tief ein und sah zum Schloss hoch. Dann zog er Lily zur letzten Kutsche. Alle anderen hatten den Bahnsteig schon lange verlassen.
„Genau vor dieser Zeit danach habe ich Angst, James. Du hast eine Familie, einen klaren Berufswunsch, ein Zuhause. Du weißt wo du hingehörst." Lily seufzte. Das Schloss kam immer näher. „Ich dagegen, weiß nicht, wie es nach der Schule für mich weitergeht. Ich habe keine Wohnung, keine Eltern mehr. Und auch keine klare Vorstellung, was ich genau nach der Schule machen will." James legte Lily einen Finger unter das Kinn, so dass sie ihm direkt in die Augen blickte.
„Ich verspreche dir, bevor dieses Schuljahr zu Ende geht, wirst du genau wissen, wo du hingehörst", sagte er sanft.
„Was meinst du damit?" In diesem Moment hielt die Kutsche rumpelnd vor dem Schloss und James wurde einer Antwort enthoben.

James Potter und das Erbe GryffindorsOnde as histórias ganham vida. Descobre agora