♡122. Kampf um Leben und Tod

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Sie erreichten die Eingangshalle gemeinsam mit der Gruppe von Gawain Robards, einem Auror, welche die Aufgabe verfolgt hatten, die Aurorenzentrale unter die Kontrolle des Ordens zu bekommen. Keine Sekunde zu spät, wie es schien, denn gerade apparierten mehrere Todesser, gehüllt in lange schwarze Umhänge und ihre Gesichter hinter silbernen Masken versteckt, direkt in die Eingangshalle und begannen unverzüglich, sich mit den Ordensmitgliedern zu duellieren. Immer mehr Todesser trafen ein, unheimliche Gestalten ohne jegliches Gewissen. Einen Augenblick starrte Lily die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte, fassungslos an. Unzählige Todesser, in ihrer Anzahl den Mitgliedern des Ordens weit überlegen, schleuderten Flüche durch das Ministerium. Ohne lange nachzudenken, kam sie ihren Mitstreitern zu Hilfe und sah sich direkt zwei Todessern gegenüber, die sie aber mit einem geschickten Fluch ausschaltete. Von irgendwoher drang ein schmerzerfüllter Schrei, der ihr durch Mark und Bein ging, doch Lily hatte keine Zeit, sich zu fragen, wer diesen ausgestoßen hatte, denn der nächste Todesser, verborgen hinter seiner silbernen Maske, stand bereits vor ihr.

„Stupor", schrie sie, doch der Todesser blockte ihren Zauber lachend ab. „Expelliarmus", stieß sie als nächstes hervor. Der Todesser hatte zu früh gelacht, denn nun hielt Lily seinen Zauberstab in der Hand und bevor er nur einen Mucks von sich geben konnte, hatte sie ihn gelähmt. Sie hätte sich gerne nach James umgesehen, gewusst, dass mit ihm alles in Ordnung war, doch dafür war keine Zeit. Es waren zu viele Todesser, die sie von allen Seiten anzugreifen schienen. Und einen Moment zweifelte sie daran, dass der Orden diesen Kampf gewinnen konnte. Aber aufgeben kam nicht in Frage, dafür stand zu viel auf dem Spiel Während sie sich den nächsten Angreifern widmete, sah sie aus den Augenwinkeln direkt neben ihr einen grünen Blitz aufleuchten und danach ein Ordensmitglied in sich zusammensacken. Sie riss die Augen weit auf und schickte den nächsten Todesser mit einem „Stupor" in die Bewusstlosigkeit. Das unverkennbar irre Lachen von Bellatrix Lestrange drang durch die Eingangshalle und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Fast gleichzeitig übertönte ein markerschütternder Schrei den Lärm des Kampfes und der surrenden Flüche.

Direkt vor Lily baute sich ein Todesser mit langen blonden Haare auf und sie wusste sofort, um wen es sich handelte, noch bevor er den Mund aufmachte.
"Du wertloses Schlammblut wagst es, dein Gesicht hier im Ministerium zu zeigen", sagte er hochmütig. Abscheu schwang in seiner Stimme mit. "Dafür werde ich dich bezahlen lassen."

Lily hob ihren Stab, um einen Fluch zu sprechen, doch bevor sie dazu kam, riss es ihr den Zauberstab aus der Hand. Klackernd landete er auf dem Steinboden, einige Schritte von ihr entfernt und sie brauchte keine Sekunde um zu erkennen, dass nun ihre letzte Stunde geschlagen hatte. James war irgendwo im Kampfgetümmel und auch die anderen Ordensmitglieder waren vollauf beschäftigt, ihre eigenen Leben zu retten. Sie schloss die Augen und gestattete sich, einen winzigen Augenblick an ihren Sohn zu denken. Daran, dass er nun ohne sie aufwachsen musste. Erhobenen Hauptes öffnete sie die Augen, um ihrem Tod ins Gesicht zu sehen. Niemals würde sie feige aus dieser Welt scheiden oder gar einen Todesser um Gnade anflehen. Doch bevor ihr Schicksal besiegelt wurde, schob jemand sie unerwartet zur Seite.


"So sieht man sich also wieder, Onkel Lucius", meinte Dorcas mit gleichmütiger Stimme, "nun können wir beenden, was deine Familie vor Langem begonnen hat. Du kannst den letzten Schandfleck von deinem Stammbaum tilgen. Dorcas Meadows, die unerwünschte Halbbluttocher deiner eigenen Schwester." Dorcas hob den Zauberstab und sah ihren Onkel an. Lily nutzte die Gelegenheit, und holte sich ihren Zauberstab zurück.
"Komm, zeig mir, ob 'reines'Blut soviel besser ist als mein dreckiges Blut." Nur wenige Sekunden später hatte Dorcas den ersten Fluch abgeschossen, während Lily sich neuen Gegnern gegenüber sah. Sie kämpfte und kämpfte und sie vermochte nicht zu zählen, wie viele Angreifer sie niederstreckte, bis sie irgendwann die Nähe ihres Mannes spürte. Direkt hinter ihr. Sie brauchte seine Stimme nicht zu hören, um zu wissen, dass es James war, der Rücken an Rücken mit ihr kämpfte.

James Potter und das Erbe GryffindorsWhere stories live. Discover now