♡ 29. Zauberhafte Weihnachten

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Der nächste Morgen begann für Lily mit einer Überraschung als sie nach dem Aufstehen in die Küche trat. Am Küchentisch saß tatsächlich Professor Dumbledore und unterhielt sich angeregt mit Willow.
Als sie eintrat sahen die Beiden auf und lächelten sie freundlich an.
„Frohe Weihnachten, Miss Evans." Dumbledores Augen blitzten vergnügt. Willow kam sofort auf Lily zu und nahm sie in die Arme.
„Frohe Weihnachten, Lily. Schön, dass du bei uns bist." Sie schien gemerkt zu haben, wie sehr Lily damit zu kämpfen hatte, das erste Weihnachten ohne ihre Eltern zu verbringen.
„Setz dich doch zu uns. Primus musste noch einmal ins Ministerium, aber wenn er zurück kommt, wollte er meine Schwester Potentia mitbringen. Ich nehme an, James hat dir erzählt, wie der Weihnachtstag bei uns traditionell abläuft?" Ein Becher Kaffee landete vor Lily kaum dass sie sich hingesetzt hatte. Willow nahm ihr direkt gegenüber Platz.
„Frohe Weihnachten, Willow, Professor Dumbledore." Sie nahm einen Schluck Kaffee. „Ich fürchte, James hat mir gar nichts dazu gesagt." Willow lachte.
„Nun, das ist typisch James. Langsam habe ich das Gefühl, er hat dir gar nicht viel über uns erzählt, oder? Deshalb hattest du am ersten Abend auch solche Angst, weil du eine Muggelgeborene bist, oder?" Lily nickte leicht. Diese Frau kannte ihren Sohn wirklich gut und war noch dazu äußerst scharfsinnig.

„Nun, ich fürchte, dann wirst du dich auch wundern, warum Albus am Weihnachtsmorgen in unserer Küche sitzt", vermutete Willow. Es war Professor Dumbledore, der sprach, noch bevor Lily irgendetwas hatte sagen können.
„James hält schließlich in der Schule auch absolutes Stillschweigen darüber. Und ich denke, das ist auch besser so. Willow und Primus sind schon lange enge Freunde von mir und daher ist James mein Patensohn" Lily hatte gerade einen Schluck Kaffee getrunken und musste sich sehr beherrschen um diesen nicht über den Tisch zu spucken.
„Ihr Patensohn?" Sie wandte sich an Willow. „Albus Dumbledore James Patenonkel, Ihre Schwester die Zaubereiministerin, Primus Leiter der Aurorenabteilung, dazu dieses Haus. Kannst du mir sagen, was noch alles kommt, damit ich mich darauf vorbereiten kann? James hat es anscheinend leider vollkommen vergessen mich über seine Familie aufzuklären."
„Es tut mir leid, Lily, ich hatte gedacht, Albus kommt erst später, ich wollte es dir noch sagen", hörte sie eine Stimme von der Tür. James war eingetreten und sah zerknirscht aus. „Ich dachte, es ist besser, wenn du alles scheibchenweise erfährst. Dass wir gestern Potentia getroffen haben, war leider ein dummer Zufall. Aber ich kann dir versichern, dass nun nichts mehr kommt, zumindest nicht, dass ich wüsste. Ich hoffe, du bist mir nicht allzu böse." Er kam direkt auf sie zu und hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Mund. „Frohe Weihnachten." Lily errötete. In Gegenwart von Willow und Professor Dumbledore war ihr der Kuss mehr als peinlich.
„Lily, du bist einfach in eine Familie mit vielen recht begabten Zauberern und Hexen geraten. Und ich würde lügen, würde ich sagen, dass du nicht perfekt zu uns passt. Schließlich versichert mit Albus seit eurem ersten Schuljahr, dass du James nicht nur in Sachen Talent absolut ebenbürtig bist. Lass dich nicht von einem Stammbaum oder Titeln beeindrucken. Keiner in dieser Familie legt wirklich Wert darauf. Wir gehen einfach unserer Berufung nach." Lily warf Willow einen dankbaren Blick zu.
Sirius stürmte in die Küche und enthob Lily einer Antwort.

„Frohe Weihnachten" , rief er fröhlich. „Frühstücken wir zuerst oder packen wir vorher Geschenke aus?" Er sah so aus, als wäre dies eine der schwersten Entscheidungen seines Lebens und alle mussten Lachen. Damit war die etwas angespannte Stimmung  gebrochen. Willow kümmerte sich zusammen mit den beiden Hauselfen eben um das Frühstück. Gerade als der Tisch fertig gedeckt war, kehrte auch Primus zusammen mit Potentia aus dem Ministerium zurück.

Nach dem Tod ihrer Eltern hatte Lily gedacht nie wieder Familienidyll zu erleben und nun saß sie hier. Inmitten eines Geschenkebergs unter einem riesigen Weihnachtsbaums in der Villa der Potters und hatte das Gefühl sie würde zur Familie gehören. Wo sie zuhause immer versucht hatte Petunia zuliebe alles Magische zu verleugnen, gehörte hier Magie dazu wie die Luft zum Atmen. Wie konnte es auch anders sein, wenn man sich mit einigen der größten Hexen und Zauberer der Gegenwart in einem Raum aufhielt? Sie hatte ihre Eltern wirklich geliebt und vermisste sie sehr, aber hier hatte sie das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl außerhalb Hogwarts dazu zu gehören, verstanden zu werden. Auch wenn ihre Eltern sehr stolz auf sie waren, hatten sie doch nie verstehen können, was es hieß eine Hexe zu sein. Es war Lily immer schwer gefallen außerhalb der Schule nur mit Sage und Morgan über die Zauberei sprechen zu können.

Hier war alles anders. Geschenke schwebten durch den Raum und wurden mithilfe von Zauberstäben ausgepackt. Zwischendurch öffnete hin und wieder jemand ein Zauber-Knallbonbon, die regelrecht explodierten und dabei blauen Dunst und weiße Mäuse ausspuckten. Die beiden Hauselfen saßen friedlich mit dem Rest der Familie unter dem Baum und erhielten ebenfalls Geschenke und immer wieder trafen Eulen ein, die Weihnachtsgrüße für die Potters brachten. Niemand störte sich daran, dass das ein oder andere Weihnachtsgeschenk sich von selbst bewegte. Lily wurde bewusst, wie sehr Petunia dies alles verabscheuen würde. Als nun die ersten Geschenke direkt in ihrem Schoss landeten wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie staunte nicht schlecht über die Anzahl der Päckchen. Alle anderen hatten ihre Geschenke schon ausgepackt und James hatte sich sehr über den neuen Kompass für seinen Besen und ein Spickoskop gefreut. Lily nahm das Erste in die Hand und stellte fest, dass es von Professor Dumbledore war. Sie warf ihm einen überraschten Blick zu, doch er zwinkerte ihr nur zu. Lily war zu verwundert um daran zu denken, dass sie zaubern konnte und riss das Paket einfach auf. Es enthielt zwei Bücher. „Die Märchen von Beedle dem Barden", las Lily auf dem Einband. Dumbledore lächelte.
„Ich dachte, da du nicht in der magischen Welt aufgewachsen bist, kennst du diese Märchen sicherlich nicht. Aber du willst deinen Kindern doch später sicherlich auch Märchen aus unserer Welt vorlesen." Lily lief bei seinen Worten dunkelrot an. Über Kinder hatte sie wahrlich noch nie nachgedacht. Sie sah verstohlen zu James. Er sah bei den Worten seines Patenonkels kein bisschen verlegen aus. Schnell sah sie auf das zweite Buch.
„Godric's Hollow - eine Chronik über ein wahrhaft magisches Dorf."
„Es mag nicht so sehr bekannt sein, aber Godric's Hollow hat viele berühmte Hexen und Zauberer hervorgebracht. Das Buch erzählt die Geschichten einiger von ihnen."
Lily lächelte Dumbledore dankbar an.
„Vielen Dank, Professor, das sind wirklich wunderbare Geschenke. Da ich nicht wusste, dass sie kommen, habe ich nur leider nichts für sie." Der Professor schüttelte den Kopf.
„Ich besitze mehr als genug, mach dir keine Gedanken darüber."
Lily machte sich an die nächsten Pakete. Sie packte eine große Auswahl an Zaubertrankzutaten aus, die Potentia ihr geschenkt hatte. Von Sirius bekam sie ebenfalls ein Buch 'Zaubertränke für den Hausgebrauch' und von James Eltern einen wunderbaren Kessel aus Silber.
„Wir dachten, den könntest du gebrauchen, denn bestimmte Zaubertränke gelingen in Silberkesseln einfach besser." Lily sprang auf und umarmte der Reihe nach alle.

Schließlich war nur noch ein kleines Päckchen übrig. James Weihnachtsgeschenk. Mit zitternden Fingern riss sie die Verpackung auf. Zum Vorschein kamen zwei wunderschöne Smaragdstecker und eine dazu passende Kette aus Weißgold mit einem kleinen runden Smaragd. Lily stockte der Atem beim Anblick der wunderschönen Schmuckstücke.
„James, das ist...." Sie fiel ihm in die Arme. „es ist viel zu viel."
„Gefällt es dir?" Lily nickte nur.
„Dann ist es nicht zu viel."

James Potter und das Erbe GryffindorsWhere stories live. Discover now