Always the Sea - Die Abenteue...

Bởi me-imagine-unicorn

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»Wer seid Ihr?« - »Vielleicht werde ich das später mal erwähnen, aber ich weiß, wer Ihr seid.« Captain Jack S... Xem Thêm

Teil 1: Von Schätzen, Gefahren und Regenbögen
2: Unter freiem Himmel
3: Verloren?
4: Etwas im Wasser
5: Erkundungstour
6: Nachtgeflüster
7: Traum
8: Lagerfeuer
9: Die Rettung
10: Die Black Pearl
11: Tanzen im Mondlicht
12: Erinnerungen
13: Wahrheiten
14: Fürchtet Ihr den Tod?
15: Du hast dich geändert
16: Umwege
17: Gefühle
18: Ich möchte bei dir bleiben
19: Ich habe Angst
20: Nebel
21: Tortuga
22: Die spanische Karte
23: Gedanken
24: Auf dem Weg nach Spanien
25: Nachts
26: Land in Sicht!
27: Die wichtigsten Worte
28: Wir sind Piraten!
29: Es ist fertig
30: Angelica
31: Zurück auf See
32: Wut und Eifersucht
33: Liebeskummer
34: Nur wegen eines Piratenmädchens
35: Ausgesetzt
36: Schiff voraus!
37: Gefühlschaos
38: Willst du tanzen?
39: Ich verliebe mich immer in Trottel
40: Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold
41: Willkommen in der Karibik
42: Einsame Insel
43: Das Schiff am Horizont
44: Zellenbesuch
45: Alles unter Kontrolle?
46: Kannst du meine Hand halten?
47: Vermissen
48: Gefangen bei Captain Bones
49: Du bist ganz schön sentimental
50: Wieder vereint
51: Frei
52: Beschützt
53: Meine Rede!
54: Wie blaue Saphire
55: Man soll die Wahrheit nicht verleugnen
56: Das ist Rufmord!
57: Abschied
58: Verrückte Nacht
59: Ein Tattoo und eine alte Freundin
60: Das Rätsel
61: Regen
62: Ich hab deine Schokolade gegessen
63: Nur Männersache?
64: Sternenhimmel
65: Kochen?
66: Rum und Schokolade
67: Träumen
68: Die Höhle
69: Die rote Tinte
70: Das Schiffswrack
71: Silberne Skelette
72: Liebe und Zusammenhalt
73: Wunden
74: Durchatmen
75: Drinks für alle!
76: Familie wie... Mutter, Vater, Kind?
77: Wein und Kerzenschein
78: Die hab ich nicht verdient
79: Vorbereitungen
80: Jessie Überglücklich Bones
81: Unerwarteter Besuch
82: An Bord der Pink Pearl
83: Keine Liebhabereien auf meinem Schiff
84: Putzen
85: Karten, Würfel und Piraten
86: Du kannst auf mich zählen
87: Jack, Hector und Luke
88: Eine alte Liebe
89: Wieder an Bord
90: Delfine
91: Strömender Regen
92: Regenbogeninsel
93: Irgendwo über dem Regenbogen
94: Am Ende des Regenbogens
95: Der Schatz
96: Ich hab's schon immer gewusst!
Teil 2: Veränderungen
98: Sei vorsichtig, Schätzchen
99: Der Klang einer Gitarre
100: Die Pflicht von Davy Jones
101: Das fehlende Etwas in seinem Gesicht
102: Das Ritual
103: Es tut so weh
104: Ohne ihn
105: Ein gottverdammter Kuss
106: Endlich
107: Geisterbeschwörung?
108: Es ist ein Geist erschienen
109: Das Herz von Davy Jones
110: Die Energie des Lebens
111: Fürchtest du den Tod?
112: Ein Leidensgenosse
113: Bombenstimmung
114: Eine verwirrende Karte
115: Merkwürdiges Wiedersehen
116: Die Purple Sky
117: Gitarrenunterricht
118: Denk an meine Worte
119: Glücksgefühl
120: Eine Kiste voller Rum
121: Zurück ins Leben
122: Ich will dir nicht weh tun
123: Nachgeholte Verabredung
124: Folge einfach deinem Herzen
126: Gib mir etwas Zeit
127: Bis nachher, Liebes
128: Ich würde ans Ende der Welt segeln
129: Pirat
130: Alles in Ordnung
Teil 3: Um die Gezeiten
132: Überraschende Begegnung
133: Ich bin immer für dich da
134: Ehrlichkeit
135: Ich liebe diese miese Kombination
136: Die Schlacht (I)
137: Die Schlacht (II)
138: Heirate mich!
139: Neue Sichtweisen
140: Der Stolz der königlichen Marine
141: Vergangene Zeiten
142: Sonnenaufgang
143: Tränen und Blut
144: Die Bright Sea
145: Pläne
146: Eine neue Crew
147: Zeit zu gehen!
148: Kurs auf die Black Pearl
149: Meuterei
150: Bring mich an den Horizont
Epilog
Nachwort + Danksagung (bitte lesen)
Good News
Better News
Es ist so weit!
Always the Sea - Catching Stars
A Touch Of Destiny - Biggest News Ever!

125: Der sechsundzwanzigste November

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Bởi me-imagine-unicorn

Nachdem ich Henry also geholt hatte, hatte er Ashton - ja, so hieß er, wenn ich mich recht erinnerte - gemeinsam mit Hendric, dem Rothaarigen, unter Deck in eine Kammer getragen. Dort lag der Arme jetzt nun auf der Koje. Henry hatte ihn soweit versorgt. Und der arme Hendric war richtig fertig. Ich vermutete, dass er und Ashton vielleicht sogar ein Paar waren. Aber vielleicht würde ich das noch genauer herausfinden.

Jedenfalls saß ich nun mit Jack und Hendric auf den Treppenstufen zum Achterdeck. Ich hielt die Gitarre im Arm und schwieg. Jack und Hendric sprachen ab und an mal miteinander. Ich fühlte mich irgendwie überflüssig. Und dann immer dieses unangenehme Schweigen, wenn die beiden auch mal ihre Klappe hielten. Momentan waren wir wieder in einer solchen Situation. Stille. Nichts als Stille. Also beschloss ich, ein wenig Musik zu machen. Ich setzte meinen Finger also auf eine Saite der Gitarre und begann zu spielen. Ein Lied. Es klang irgendwie traurig, aber schön. Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit von Jack und Hendric.

"Das... hab ich dir beigebracht, Jessie. Damals", stellte Hendric fest und sah meinen Fingern zu.

Ich hob die Augenbrauen. Fing er jetzt etwa auch so an wie Jack? War er auch mit mir verlobt? Hatte er mich etwa auch vor Kannibalen gerettet? Er erzählte mir auch Dinge, von denen ich nichts wusste. Ich spielte einfach weiter, dachte aber intensiv über alles nach. Ich konnte einfach nicht verstehen, dass Jack und anscheinend auch Hendric mehr über mich wussten, als ich. Ich konnte nicht verstehen, wie das möglich war. Die einzige Erklärung war, dass ich wirklich mein Gedächtnis verloren hatte. Aber es war seltsam, auf das, was andere sagten zu vertrauen. Ich konnte es kaum erwarten diesen Tee von Tia Dalma zu trinken.

Ich spielte das Lied ein weiteres mal und sang nun dazu: "You are just too young to find the senses in your life." 

"Looking for something else like the dream that you have", sang dann auf einmal Hendric.

Ich starrte ihn an. Woher wusste er...? Und ich begann immer mehr zu glauben, dass das alles vielleicht doch Sinn ergab.

Er lächelte mich an. "Mach weiter, Kleines. Wir singen zusammen", schlug er vor.

"Filled your life with something else like teardrops in your eyes", sang ich also weiter.

"Who does care what you are when the river flows in you", sang Hendric weiter.

Und ich mochte seine Stimme. Ich mochte sie sehr. Sie war wunderschön. Nahezu unbeschreiblich. Er konnte verdammt gut singen, ich hätte schmelzen können, wie Eis in der Sonne. Und jetzt hatte ich Lust auf Eis... Allerdings bezweifelte ich, dass wir uns einen Abstecher nach Frankreich, China oder Italien leisten konnten. Also wurde daraus schonmal nichts. 

Ich spielte das Lied noch zu Ende, dann legte ich die Gitarre beiseite und erhob mich. "Ich bin gleich wieder da..."

"Was hast du vor, Liebes?", fragte Jack.

"Ich geh nur kurz mal runter, weil ich nach unserem Patienten sehen will. Bin gleich wieder da", sagte ich und lief davon und über das Deck auf die Tür zu.

Doch als ich näher kam, hörte ich schnelle Schritte. Ob das wohl wieder so ein amoklaufender blinder Passagier war? Vorsichtshalber blieb ich also stehen, ergriff den Griff meines Schwertes und zog es aus der Schwertscheide. Ich warf einen Blick über die Schulter. Jack und Hendric hatten jeweils eine Augenbraue erhoben. Ich warf ihnen einen kurzen, erwartungsvollen Blick zu und sah wieder zur Tür. Diese wurde nun geöffnet und herausgeprescht kam ein Mann mit erhobener Pistole. Wie kam es, dass Menschen an Bord waren, von denen wir nichts wussten? War in unserer Nähe etwa ein Schiff versunken und diese Leute kamen jetzt nach und nach zu uns? Anders konnte ich mir das nicht erklären.

Als er mich sah, blieb er abrupt stehen und richtete seine Pistole auf mich. Ich weitete erschrocken die Augen, ergriff mit der linken Hand meine Pistole und zog sie aus meinem Waffengürtel. So standen wir uns also gegenüber. Der blinde Passagier und ich. Und keiner von den beiden Kerlen da hinten machte sich die Mühe, ein Gentleman zu sein und mir zu helfen. Toll. Großartig.

Sollte ich dann einfach mal anfangen? Oder abwarten? Vielleicht konnte man ja auch miteinander reden und verhandeln, anstatt zu kämpfen. Doch ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, da er seine Pistole nun entsicherte. Also entsicherte ich auch meine, zielte ohne zu zögern auf seinen Arm und schoss. Die Kugel, die aus meiner Pistole herausgeschossen kam, streifte ihn am Hemd. Der Kerl hob eine Augenbraue, begann zu grinsen und schoss dann auf mich. Und ehe der Knall überhaupt verhallen konnte, spürte ich einen heftigen Schmerz in meinem linken Oberarm. Ich kreischte sofort auf. Da hatte dieser Mistkerl mich tatsächlich angeschossen. Und das schlimmste war, dass der Schmerz sich verschlimmerte. Der Typ schlug mir noch dazu mit der Faust gegen die Schläfe. Ich keuchte auf und fiel vor Schmerz auf die Knie, beide Waffen immer noch erhoben und auf ihn gerichtet. Ich nahm wahr, wie Jack an mir vorbei lief - dabei stieß er mir aus Versehen (will ich doch hoffen!) den Griff seines Schwertes in den Nacken, was mich erneut aufkeuchen ließ - und den Typen bewusstlos schlug, bevor er auch ihn hätte an- beziehungsweise erschießen können.

Dann kniete er sich neben mich und ergriff sofort meinen Arm. "Verflucht!", murmelte er, fasste meine Haare zusammen und legte sie über meine rechte Schulter. Er ergriff mein Hemd und riss den Ärmel auf.

"Allerdings!", keuchte ich und warf einen Blick auf meinen linken Oberarm.

Rot. Feucht. Blut. Es war sogar schon Blut auf das Schiffsdeck getropft. Mir wurde schlecht und ich sah lieber wieder weg. Auch wurde mir gerade leicht schwindelig und ich begann, verschwommen zu sehen. 

"Jack...", nuschelte ich und klammerte mich mit der rechten Hand hilflos an ihn.

"Alles in Ordnung, Liebes", murmelte er mir zu. "Hendric! Kannst du diesen Mistkerl entsorgen?" Jack nickte in Richtung des Mistkerls.

Ich sah, wie Hendric den bewusstlosen Kerl über das Deck schleifte und ihn dann wohl über die Reling warf. Würde er jetzt nicht ertrinken? Doch ich hatte gerade wirklich andere Probleme. Oh ja, große andere Probleme!

"Steh mal auf, Jessie", sagte Jack, nahm mich bei der Hand und stand auf.

Ich zog mich an ihm hoch und keuchte. Als ich stand, schlang ich sofort meinen gesunden Arm um Jacks Schultern, drückte mein Gesicht gegen seinen Hals und murmelte: "Will nicht..."

Ich hörte Jack seufzen. "Schön, es ist ja 'ne Leichtigkeit dich zu tragen", gab er zu, legte seine Hände unter meinen Po und hob mich hoch.

Ich umklammerte ihn nun auch mit meinen Beinen, ließ den beschädigten linken Arm an seinem Rücken hinabbaumeln und murrte: "Ist es nicht..."

Dann schloss ich die, da langsam schwarze Punkte in mein Sichtfeld traten. Ich vermutete, dass meine Wunde meine Augen lähmte. Jedenfalls fühlte es sich so an.

"Sie verliert viel Blut, Jack. Wir müssen die Blutung umgehend stoppen!", hörte ich die besorgte Stimme von Hendric.

"Was glaubst du, was ich vorhabe, Hendric?", meinte Jack.

"Lass mich nicht los...", nuschelte ich.

"Liebes, es wird alles gut", sagte Jack beruhigend.

Und ab jetzt bekam ich gar nichts mehr mit. Schöne Scheiße...

Jack trug Jessie unter Deck. Sie hatte ihre Beine auf Hüfthöhe um ihn geschlungen und hing wie ein nasser Mehlsack an ihm. Hendric folgte ihnen. Als sie den Gang entlang gingen, lagen auf dem Weg einige Leichen herum.

"Auf jeden Fall hat der Typ seine unnötige Mission ziemlich ernst genommen", sagte Hendric.

Jack nickte. Da kam ihnen auf einmal Troy entgegen. Er starrte von Jack zu Jessie und wieder zurück und schenkte Jack einen Todesblick. Dann sah er wieder zu Jessie und seine Augen weiteten sich.

"Was ist mit ihr?!"

"Nichts, was dich etwas angehen würde, Taylor", giftete Jack.

"Zufälligerweise sorge ich mich genau so um sie, wie du, Sparrow", giftete Troy zurück und hob den Kopf, sodass er Jessie, deren Kopf über Jacks Schulter hing, sehen konnte. Er hob die Hand, um sie zu berühren, doch Jack hielt ihn davon ab.

"Finger weg!", brummte Jack.

"Sie ist nicht dein Eigentum", sagte Troy.

"Aber meine Verlobte. Also, lass die Finger von ihr, klar soweit?!", beharrte Jack. "Und jetzt geh mir aus dem Weg." Er ging weiter Richtung Schlafraum, während Hendric ein paar Leinentücher zusammensuchte.







"Heute ist ihr GEBURTSTAG?!", rief Jack vollkommen überrascht, als er am nächsten Tag mit Hendric an der Reling saß, und starrte ihn entsetzt an.

Am gestrigen Tag hatten die beiden Jessie noch gründlich versorgt. Sie hatten ihr die Kugel aus der Wunde geholt und die Blutung durch einen Druckverband aus Leinentüchern gestoppt. Als es aufgehört hatte zu bluten, hatten die beiden die Wunde gründlich mit Wasser gereinigt und ihr danach die Salbe, die Jack von Tia Dalma bekommen hatte, aufgetragen. Jessie hatte sich für den Rest des Tages ausgeruht. Und auch heute, als Jack und Hendric aufgestanden waren, hatte sie noch geschlafen. Also hatten die beiden zunächst Ashton einen Besuch abgestattet, welchem es schon sehr viel besser ging. Jack hatte den beiden dann auch noch etwas Zeit für sich gelassen. Und gerade eben, als Hendric wieder an Deck gekommen war, hatte Jack von ihm erfahren, dass Jessie heute Geburtstag hatte.

Hendric nickte. "Heute ist der sechsundzwanzigste Tag im elften Monat. Der sechsundzwanzigste November. Jaja, das ist Jessies Geburtstag."

"Warum weiß ich das nicht?", fragte Jack und sah Hendric verärgert an.

"Woher soll ich bitte wissen, warum sie dir nie gesagt hat, wann sie Geburtstag hat, hm?", keifte Hendric.

Jack schenkte ihm einen finsteren Blick. Dann setzte er eine nachdenkliche Miene auf. "Ich hab doch gar kein Geschenk."

"Na und? Bring ihr Schokolade mit, dann ist sie glücklich", sagte Hendric zwinkernd.

"Toll."

"Wenn's dir zu wenig ist, schenk ihr noch einen Kuss", sagte Hendric und grinste breit. 

Jack warf ihm einen bösen Blick zu. "Was hast du denn für sie?"

"Ein Geburtstagslied", erklärte Hendric grinsend. 

"Nicht schlecht", sagte Jack. "Meinst du, sie ist mittlerweile wach?", fragte er dann.

"Wir können mal gucken gehen", schlug Hendric vor. "Die Salbe, die du von Tia Dalma hast, hat bestimmt schon ganz gut geholfen." 

"Hoffentlich", sagte Jack und erhob sich.

Er ging unter Deck. Hendric schnappte sich die Gitarre und folgte Jack. Die beiden betraten zunächst die Vorratskammer, damit Jack eine Tafel Schokolade mitnehmen konnte - woher auch immer Henry so viel Schokolade besaß. Die hatte er bestimmt geklaut. Dann begaben die beiden sich auf den Weg zum Schlafraum.






Ein Sonnenstrahl kitzelte mich im Gesicht und ich öffnete die Augen. Ich lag in meiner Hängematte direkt am Fenster und hatte die beste Sicht auf das Meer der Karibik. Ich gähnte und wollte gerade die Arme ausstrecken, als ich bemerkte, dass das gar nicht ging. Verwirrt stellte ich fest, dass etwas meinen linken Oberarm umschloss. Wo war denn da der Sinn? Und wo war mein Hemd? Immerhin trug ich bloß noch ein kurzes Mieder. Und dieses Dingsi an meinem Oberarm war, wie ich gerade feststellte, ein weißes Leinentuch, welches fest darum geschlungen war. Ganz so, wie ein Verband... Und da fiel es mir wieder ein: ich war doch gestern von diesem blöden Mistkerl angeschossen und mehr oder weniger K.O. geschlagen worden! Oje... Mein Oberarm tat auch noch immer weh. Aber es war tatsächlich schon besser geworden. ich konnte mich also nicht wirklich beschweren. Und ändern konnte ich es sowie so nicht. Dann hatte ich eben noch eine Narbe mehr. 

Und jetzt erinnerte ich mich auch wieder daran, dass Jack mir so lieb geholfen hatte. Ganz im Ernst: ich war ganz bestimmt verliebt! Jack hatte es mir einfach angetan. Ich fühlte so viel, empfand so viel für ihn! Und ich fand ihn unglaublich attraktiv. Immer wenn er mich ansah, war da dieses Gefühl. Es war unbeschreiblich. Bei ihm fühlte ich, wie sehr ich ihn mochte - oder liebte?

Ich seufzte tief, dachte an Jack, lehnte mich zurück und begann leise zu singen: "It's been a long time coming since I've seen your face and I've never went back trying to replace everything that I've had 'till my feet went numb praying like a fool that's been on a run. Heart still beating, but it's not working..."

Ich schnipste mir zur Begleitung meines Gesangs einen Rhythmus. Ich meine, wenn schon keine Gitarre da war, musste ich ja irgendwie anders musizieren. Da waren meine Hände die einfachste Art. Ich lächelte, während ich sang und schnipste.

"I reach out trying to love but I feel nothing. Oh, my heart is numb. But with you I feel again. Yeah, with you I can feel again. I'm feeling better since you know me, I was a lonely soul, but that's the old me. A little wiser now, but you show me that I feel again, feel again..."

"War ja klar, dass du wieder singst, Kleines", sagte plötzlich jemand und sorgte dafür, dass ich aufsah, hochfuhr und die Decke von meinem Oberkörper rutschte.

Hendric sah mich grinsend an. Ich lächelte und mein Herz fing an höher zu schlagen, als ich sah, dass Jack hinter ihm den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.

"Geht's dir besser, Liebes?", fragte er sofort und pflanzte sich mit Hendric auf seine Hängematte.

Ich nickte knapp, da meine Augen nun auf der Gitarre hafteten, die Hendric dabei hatte.

"Was machst du mit meiner Gitarre?", fragte ich forschend - wenn es um meine Gitarre ging, verstand ich keinen Spaß.

Hendric begann breiter zu grinsen und zwinkerte mir zu. "Nichts schlimmes. Rate einfach mal."

Ich hob die Augenbrauen und sah von Hendric zu Jack und wieder zurück. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung?"

"Heute ist der sechsundzwanzigste November, Jessie Leandra Bones", erzählte Hendric.

"Jaaa, das ist mir klar. Glaube ich", sagte ich und war dezent verwirrt.

"Mensch, heute ist dein Geburtstag, Kleines!", sagte Hendric und begann, eine Melodie auf der Gitarre zu spielen. Dann begann er mit seiner wunderschönen Stimme dazu zu singen: "Happy birthday to you, happy birthday to you. Happy birthday, dear Jessie. Happy birthday to you."

"Ähm... danke?", sagte ich und war immer noch verwirrt - warum wusste ER, dass ICH Geburtstag hatte und ich nicht?! Hatte ich etwa sogar meinen eigenen Geburtstag vergessen? Das konnte doch nicht wahr sein!

"Tja, Schnapszahl, Jessie. Süße zweiundzwanzig", meinte Jack und zwinkerte. Dann stand er auf und setzte sich mit auf meine Hängematte. "Alles Gute, Liebes." Er drückte mir einen Kuss auf den Mund, der meinetwegen hätte länger ausfallen können, sah mich dann grinsend an und reichte mir ein kleines Päckchen. "Mach's auf."

Ich lächelte und riss das Päckchen auf. Heraus kam eine Tafel-

"SCHOKOLADE!", quiekte ich erfreut. "Danke! Schokolade ist-"

"-dein Leben, ich weiß", endete Jack und grinste auf mich herab.

Doch seine Augen blieben nicht lange an meinen haften. Sie huschten weiter abwärts. Ich senkte den Blick. Ach, logisch. Sollte er doch gucken. Für eine kurze Zeit konnte ich ihm seinen Spaß lassen. Er fand wohl mein Mieder hübsch. Oder vielmehr, was sich darunter verbarg. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Doch dann griff ich nach der Decke und wickelte sie mir wie ein Kleid um den Körper. Dann sah ich Jack direkt in die Augen. "DU hast schon mehr als genug gesehen, mein Lieber."

Jacks Grinsen wurde noch breiter. Meine Güte! Wie konnte man so verdammt breit grinsen und dabei auch noch so verdammt gut aussehen, ganz im Ernst?! Das beeindruckte mich irgendwie. Amüsiertes aß ich ein Stück Schokolade. Es war echt süß von Jack, dass er mir Schokolade mitgebracht hatte.

"Hast du noch etwas, was du dir zum Geburtstag wünscht, Liebes?", fragte Jack dann.

Ich schüttelte schnell den Kopf.

"Nicht?", fragte Jack. "Dann wünsche ich mir etwas für dich, Liebes."

Er kam mir näher. Immer näher. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich erwartete, dass er mich jeden Moment küsste. Jack kam mir noch näher, sodass sich unsere Nasen fast berührten. Er sah auf meine Lippen. Ich schloss die Augen und war schon bereit für einen Kuss. Aber nein! Falsch gedacht.

"Dass wir möglichst schnell bei Tia Dalma ankommen, du ihren Tee trinken kannst und alles wieder wie vorher wird", wisperte er.

Seine Stimme hallte noch mehrmals durch meinen Kopf. Ich ließ die Augen geschlossen. Alles wieder wie vorher? Leider wusste ich nicht, wie dieses 'vorher' ausgesehen hatte. Leider, leider, LEIDER! Und ich war unfassbar neugierig alles darüber herauszufinden. Doch jetzt rechnete ich wirklich mit einem Kuss. Ich beugte mich also ein wenig vor und spitzte leicht die Lippen. Doch ich berührte weder Jacks Mund, noch seine Nase, was bei mir ja Fall Nummer zwei war, noch sonst irgendwas. Was zur Hölle?! Ich beugte mich noch weiter vor und verlagerte das Gewicht in meinen Oberkörper. Ich taste mit meinem Kopf - wozu hatte man mir eigentlich Hände gegeben? - nach Jack. Doch ich fand ihn nicht. Als ich mich dann noch weiter vorbeugte, kippte ich vornüber und landete mit dem Gesicht auf der Hängematte.

Ich hörte zwei Leute lachen und verdrehte die Augen. Ich richtete mich auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Jaja, lacht ihr nur."

"Was war das denn?", meinte Hendric und lachte immer noch.

"'tschuldigung, wenn du mit meiner Art nicht klarkommst", murrte ich und verschränkte die Arme. Ich war halt manchmal ein kleines bisschen eigenartig - na und?

"Oh doch, Kleines, ich komme wunderbar damit klar!", lachte er. "Ich hab auch noch etwas für dich."

"Oh!", sagte ich überrascht und kicherte. "Und was?"

Hendric grinste. "Lehn dich zurück und hör einfach zu. Es ist eine Geschichte. Deine Geschichte."

"Oh", machte ich und hob die Augenbrauen. Dann lehnte ich mich zurück.

"DAS will ich auch hören!", sagte Jack grinsend, lehnte sich neben mich zurück und legte mir seinen Arm um die Schultern.

Heiliges Kanonenrohr! Er war mir wieder so nah! Und er berührte mich! Mein Herz schlug nun wieder schneller.

"Es war in der Nacht", erzählte Hendric. "Eine stürmische, unruhige Nacht mitten in der Karibik. Es regnete und die Wellen schlugen so hoch, dass das Meerwasser bis auf das Schiffsdeck vordrang."

Ich starrte Hendric gebannt an. Meine ganze Aufmerksamkeit ruhte nun auf seinen Worten. Er konnte gut erzählen, wie ich gerade feststellte. Auf meinem linken Oberarm, oberhalb meiner Schusswunde, spürte ich eine Gänsehaut, die Jack mit seinen kraulenden Fingerkuppen auslöste.

"Es war Vollmond. Ein Vollmond, den man aufgrund vieler Wolken kaum sehen konnte. Es hat fässerweise geregnet. Til und Leandra Bones, deine Eltern, sind schon seit dem Nachmittag unter Deck gewesen. Leandra war hochschwanger und hat jeden Moment ihr Kind erwartet. Und ich, Hendric, war oben an Deck beim Steuermann und der Crew. Die See wurde immer stürmischer und die Wellen schlugen immer höher. Es war unglaublich, wie sehr der Wind einem um die Ohren gepfiffen hat. Gerade als ein Blitz neben unserem Schiff eingeschlagen ist, sprang die Tür auf und voller Stolz ist Captain Bones hinaus getreten. In den Armen hat er ein frisch geborenes Kind gehalten, dich, Jessie. Er hat dich dem gewittrigen Himmel entgegen gestreckt und für deinen Schutz in den Himmel gebeten. Neben uns hat ein weiterer Blitz eingeschlagen. Aber du, Jessie, hast nicht geweint. Du hast gelacht." Hendric lächelte mich in gewisser Weise stolz an. "Eine richtige Piratentochter bist du, Kleines. Ein richtiges Piratenmädchen."

Ich lächelte. Ich wusste zwar nicht, wieso, aber Hendric kam mir auf einmal so unglaublich vertraut vor. Und ich zweifelte nicht einmal für eine Sekunde an seiner Geschichte. Es stimmte. Das hatte ich im Gefühl. Und das alles machte Hendric nur noch sympathischer. Ich mochte ihn. Und dann lag auch noch Jack neben mir und berührte mich. Ganz im Ernst: das einzig unschöne momentan war mein schmerzender linker Oberarm. Dämliche Schusswunde...

~*~*~*~

Lied 1: Yiruma - River Flows In You

Lied 2: OneRepublic - Feel Again

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