Der Albtraum

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Nach einiger Zeit wache ich langsam auf, drehe mich nach recht und sehe, dass ich alleine in einem Raum bin.
Vorsichtig stehe ich auf, gehe zur Tür und möchte sie öffnen, doch sie ist abgeschlossen.
,,Lasst mich hier raus", sage ich unter Panik und schlage gegen die Tür.
Kurz darauf kommen irgenwelche Pfleger rein, bringen mich zum Bett zurück und zwei halten mich fest.
,,Lassen sie mich los", schreie ich, versuche mich loszureißen und werde gleich noch fester festgehalten.
Ein anderer Pfleger zieht eine Spritze auf und kommt mir immer näher.
Er schließt sie an meinen Zugang und verabreicht mir das Mittel.
Kurz darauf werde ich schwächer und kann mich immer weniger wehren, bis ich auf einmal ganz ruhig im Bett liege.
,,Alles ist gut", sagt der Pfleger zu mir, während ich ihn angucke.
,,Ich will zu Luke", sage ich schwach, als mir eine Träne die Wange runterläuft.
,,Vielleicht kann er dich bald besuchen kommen, aber versprechen kann ich dir das nicht", sagt der Pfleger und verlässt das Zimmer.
Nun versuche ich mich erstmal auszuruhen, lege mich auf die Seite und schlafe ein.

P.O.V Pfleger

,,Guckst du nochmal nach Marry", fragt mich mein Kollege, ich nicke und mache mich auf den Weg zu ihrem Zimmer.
Am Zimmer schließe ich die Tür auf, lauf sofort ins Zimmer, als ich Marry mit einem Laken um Hals.
Sie ist bewusstlos und ich befreie sie so schnell wie möglich und überprüfe ihren Puls.
Sie lebt, erleichtert atme ich aus und rufe meinen Kollegen dazu.
,,Sie hat sich wieder versucht umzubringen", sage ich zu meinem Kollegen, der nachdenklich im Raum steht.
,,Wir müssen sie vor sich selber schützen. Da gibt es keine andere Möglichkeit", sagt mein Kollege, holt ein anderes Bett mit Gurten an den Seiten.
Wir heben sie rüber auf das Bett, machen ihre Handgelenke an den Seiten fest und schieben das andere Bett aus dem Zimmer raus.
,,Ich kontaktiere ihren Ehemann und erzähl ihm, was sie vor hatte, aber nochmal alles gut gegangen ist. Vielleicht ist es doch ganz gut, wenn er sie eine Stunde am Tag besuchen darf", sage ich, während wir ihr Zimmer verlassen.
,,Ja vielleicht hast du da recht! Am besten er kommt sofort, dass er da ist, wenn sie wieder wach ist", sagt mein Kollege, geht und ich rufe ihren Ehemann an.

P.O.V Luke

Luis und ich sitzen zu Hause, als mein Handy klingelt.
,,Luke, wer ist da", frage ich am Telefon.
,,Hier ist der Pfleger von Marry, ich bitte sie dringend in die geschlossene Psychiatrie zu kommen. Weiteres werde ich hier mit ihnen besprechen", sagt er, legt auf und ich ziehe mich an.
,,Was ist los? Wer war am Telefon", fragt Luis mich, als ich mich anziehe.
,,Ich soll in die geschlossene Psychiatrie kommen, es geht um Marry, was genau passiert ist, werde ich da erfahren", sage ich, gehe nach draußen und fahre in die geschlossene Psychiatrie.

An der Psychiatrie angekommen, gehe ich zur Anmeldung, wo ich gleich von einem der Pfleger begrüßt werde und in einen kleinen Raum gebracht werde.
,,Was ist mit Marry", frage ich den Pfleger besorgt und gucke ihn an.
,,Wir müssen Marry vor sich selber schützen, sie hat versucht sich umzubringen. Und wir denken es wäre gut, wenn sie sie täglich eine Stunde besuchen könnten. Wir vermuten, dass sie nicht mehr leben möchte, weil sie nicht bei ihr sind. Sie fragt die ganze Zeit nach ihnen", erzählt er, steht auf und deutet mir mit einem Zeichen, dass ich ihm folgen soll.

Wir kommen an einer Tür an, die er aufmacht und wir reingehen.
Drinnen sehe ich, wie Marry schläft und mit ihren Händen am Bett festgemacht ist.
,,Sie können gern erstmal hier bleiben, bis sie aufwacht und dann sprechen wir mit ihr, dass sie sie täglich besuchen dürfen. Das wird ihren Zustand sehr wahrscheinlich verbessern und die Zeit in der geschlossenen zu verkürzen. Wenn sie aus der geschlossenen rauskommt, wird sie auf eine offene gebracht, wo sie auch in unseren Innenhof darf und sie dann immer zu den Besuchszeiten besucht werden darf", erzählt der Pfleger und verlässt den Raum.
Ich setz mich neben Marry ans Bett und warte, dass sie aufwacht.

P.O.V Marry

Langsam komme ich zu mir, als ich merke, dass ich meine Arme kaum bewegen kann.
,,Macht mich los bitte", flehe ich und versuche mich loszumachen.
,,Hey, ssssssh", höre ich Lukes Stimme, werde ruhiger aber immernoch leicht panisch.
,,Luke, ich will hier raus. Ich will nicht die ganzen Medikamente nehmen und das ganze Beruhigungsmittel macht alles noch schlimmer", sage ich, gucke ihn an und fange an zu weinen.
,,Ich weiß, wenn die Pfleger nicht mehr glauben, dass du dich umbringen möchtest, dann machen sie dich los und du darfst erstmal auf die offene Klinik. Und damit du nicht ganz alleine bist, darf ich dich täglich für eine Stunde besuchen und wenn du auf die offene kommst, dann können Luis und ich die ganze Besuchszeit mit dir im Innenhof verbringen. Wir kriegen das hin! Alles wird gut", erzählt Luke, während er meinen Kopf krauelt.
,,Es ist trotzdem so schlimm hier, jeden Tag hier im Zimmer. Das ist wie im Gefängnis", sage ich als einer der Pfleger reinkommt.
,,Die Zeit ist um! Sie müssen nun gehen", sagt der Pfleger, als Luke sich von mir verabschiedet und den Raum verlässt.
,,Darf ich wenigstens auf Toilette", frage ich den Pfleger, als dieser mir die Gurte um meine Handgelenke öffnet und mich zum Bad begleitet.
,,Kommen sie bitte wieder raus, wenn sie fertig sind", sagt der Pfleger zu mir, ich gehe ins Bad und gucke erstmal aus dem Fenster.

Nachdem ich fertig bin gehe ich aus dem Bad, wo der Pfleger mich zurückbringt.
Er zeigt mir, dass ich mich wieder hinlegen soll, doch ich habe angst vor dem Gefühl wieder festgebunden zu sein.
,,Bitte nicht", flehe ich den Pfleger an und bleibe wie angewurzelt stehen.
,,Es gibt keine andere Möglichkeit. Legen sie sich hin oder ich hole mir welche dazu", sagt der Pfleger, doch schon bei den Worten keine Möglichkeit schalte ich ab und bleibe weiterhin wie angewurzelt stehen.
Als jemand meine Hand berührt zucke ich zusammen und ziehe sie weg.
Doch schon greift jemand nach ihr und ich spüre wie jemand etwas durch meinen Zugang spritzt.
,,Nein... was haben sie getan", sage ich immer schwächer, bis ich kurz vorm umkippen bin und die Pfleger mich stützen und aufs Bett legen.
Ich ziehe meine Hand weg, doch ich bin so schwach, dass sie sie ganz einfach am Bett befestigen.
,,Schlafen sie eine Runde! Das wird ihnen gut tun", sagt der Pfleger und verlässt den Raum.
Nach ein paar Minuten schlafe ich tief und fest ein.

Die Entführung von MarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt