Der Blick nach vorne

440 10 0
                                    

Nach einiger Zeit, die ich geschlafen habe, öffne ich langsam meine Augen und sehe, dass ich in einem Zimmer auf einem Krankenhausbett liege.
Ich guck leicht nach rechts und nach links, niemand da, ganz alleine bin ich hier.
Etwas ängstlich versuche ich mich aufzurichten, aber bin noch viel zu schwach dafür.
Plötzlich höre ich die Tür, die geöffnet wird, Luis kommt rein und setzt sich zu mir auf einen Stuhl, der links neben mir steht.
,,Hey, alles gut, ich war kurz beim Supermarkt neben dem Krankenhaus und habe dir etwas mitgebracht", sagt Luis, greift in seinen Rucksack und legt eine Tafel Schokolade auf den Beistelltisch.
,,Danke", sage ich leise, lächel und gucke Luis dankbar an.
,,Gehts dir schon besser", fragt er, ich schüttel leicht meinen Kopf.
,,Fühle mich immernoch so schwach und bin so am Ende. Magst du meine Lehne hochstellen", antworte ich und frage ihn, ob er meine Lehne hoch machen kann.
,,Klar", sagt er, greift zu der Fernbedienung, die am Rand vom Bett hängt und stellt meine Lehne etwas hoch.
,,Danke", sage ich, lege meine Hand auf seinen Schoß und er legt seine Hand ganz vorsichtig auf meine, da der Zugang noch auf meinem linken Handrücken ist.

Die Tür geht auf und eine Ärztin kommt wieder mit einer neuen Infusion rein.
,,Wieder", frage ich nach und gucke die Ärztin an.
,,Tut mir leid, aber ja. Dein Körper braucht das und dadurch wird es dir bald besser gehen", erklärt mir die Ärztin, Luis rutsch zur Seite, damit die Ärztin mir die Infusion ranmachen kann.
,,Jetzt kannst du ja eine Runde schlafen, dann kann Luis solange in die Cafeteria gehen", sagt sie, ich gucke ängstlich zu Luis, als sie erwähnt, dass er runter in die Cafeteria kann, solang ich wieder schlafe.
,,Bitte nicht, ich kann nicht nach allem allein in einem Zimmer sein", sage ich leise und gucke dir Ärztin an.
,,Pass auf, ich schicke dir eine nette Pflegekraft hoch, die gerade nichts zu tun hat und die setzt sich hier zu dir in den Raum", sagt die Ärztin, lässt jetzt die Infusion anfangen zu laufen.
,,Ist das okay für dich", fragt Luis nochmal, auch wenn ich es eigentlich nicht will nicke ich und er steht auf.

Wieder geht die Tür auf und ein Krankenpfleger kommt rein und setzt sich zu mir.
,,Hey ich bin Johannes. Ich habe gehört, du kannst nicht allein in einem Zimmer sein? Alles gut ich bin hier und pass auf dich auf, ruh dich ruhig aus, ich bleibe hier bis dein Freund wiederkommt", sagt er beruhigend und guckt kurz auf die Uhr.
,,Luis... er ist nur ein freund, ein sehr guter Freund, mein Freund ist auf Mallorca, wo wir dachten, dass ich da sicher sei", erkläre ich ihm kurz und schließe meine Augen.
,,Was meinst du mit sicher sein", fragt er mich, wo ich noch halbwegs wach bin.
,,In Sicherheit von meinen Entführern", sage ich schlapp und schlafe ein.

Ich wache ich langsam auf und merke, dass es wieder Tage ist, denn als ich eingeschlafen bin, ging die Sonne gerade unter.
Langsam gucke ich nach rechts, sehe das Luis wieder neben mir sitzen, wer er auf sein Handy guckt und rumtippt.
,,Mit wem schreibst du", frage ich komplett verschlafen und muss erstmal lang gähnen.
,,Oh Dornröschen ist auch mal aufgewacht", sagt Luis, lacht und guckt mich grinsend an.
,,Wie spät ist es? Und wie lang habe ich bitte geschlafen", frage ich Luis, der kurz auf die Uhr guckt und seine Augen etwas aufreißt.
,,Also, du hast von gestern um 19 Uhr bis jetzt um 12 Uhr geschlafen. Echt krass, macht die Infusion wirklich so müde", erzählt er erstaunt und fragt mich.
,,Ja, gefühlt ist das wie Narkosemittel und macht ein einfach nur kaputt", antworte ich und muss direkt nocheinmal gähnen.

Nach 2 Stunden kommt wieder die Ärztin rein und was hat sie in der Hand?
Wieder eine Infusion, aber diesmal ist die nur halb so voll.
,,Keine Sorge, sie kriegen jetzt nochmal eine halbe und heute abend nochmal eine halbe, dann sind sie durch damit. Und dann haben sie noch drei Tage ohne und dann untersuchen wir sie nocheinmal und entscheiden dann, ob wir sie entlassen können", erklärt die Ärztin, kommt wieder zu mir und macht die Infusion dran, diesmal lässt sie die sofort laufen.
,,Ruhen sie sich nochmal aus und dann sehen wir uns heute abend nochmal.
,,Luis, es tut mir leid, wenn es dir hier langweilig wird, aber weißt du warum Neo, gar nicht gekommen ist", frage ich ihn, während ich langsam wieder müde werde.
,,Keine Ahnung, vielleicht erholt er sich erstmal von dem Schrecken", antwortet Luis, ich versuche mich gegen das zufallen meiner Augen zuwehren, während ich mit Luis rede.
,,Marry, ist schon okay, schließ ruhig deine Augen, ich bin hier und warte auf dich, bis du wieder aufwachst", sagt er leise und beruhigend, als ich dann auch meine Augen schließe.

Die Entführung von MarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt