Die entscheidende Untersuchung

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Es wird langsam hell draußen, ich wache auf, als die Ärztin in den Raum kommt und sich zu mir ans Bett stellt.
,,Wie geht es ihnen heute", fragt sie mich, schreibt etwas auf die Zettel, die an ihrem Klemmbrett stecken und guckt mich an.
,,Mir geht es gut, außer, dass ich mich körperlich noch etwas schlapp fühle", antworte ich auf die Frage, sie schreibt wieder auf dem Zettel rum und legt dann das Klemmbrett zur Seite.
,,Ich werde sie nun mit ins Untersuchungszimmer nehmen und dann gucken wir, ob ich sie heute entlassen kann oder nicht", sagt sie während sie den Rollstuhl neben mein Bett schiebt.

Sie setzt mich in den Rollstuhl, stellt sich hinter mich und schiebt mich Richtung Tür.
,,Marry, wir warten hier auf dich, bis du wiederkommst", sagt Luke, bevor die Tür vom Krankenzimmer hinter der Ärztin zu geht.
Sie schiebt mich durch die langen Flure an mehreren Zimmern vorbei, bis in das Behandlungszimmer.
Im Behandlungszimmer hilft sie mir auf die Liege und geht zu einem Schrank.
,,Ich werde nun ein EKG mit ihnen durchführen und ihren Blutdruck und Puls messen", sagt sie, holt die Geräte dafür raus und kommt wieder zu mir.
Sie legt mir die Blutdruckmanschette an, macht mir einen Fingerclip ran und zieht mein T-Shirt vorsichtig hoch und klebt mir die Elektroden an.

Nach fünfzehn Minuten die ich da liege und warte macht mir die Ärztin die Elektroden und die Blutdruckmanschette ab.
,,So ich nehme jetzt den Clip ab, aber sie bekommen von mir einen kabellosen, den sie immer tragen soll, außer natürlich bei Wasserkontakt. Der ist dafür da, dass sie überprüfen können, ob der Puls und die Sauerstoffsättigung im grünen Bereich ist. Ich bringe sie nun aufs Zimmer, wo sie ihre Sachen mitnehmen können und dann endlich nach Hause dürfen", sagt die Ärztin, als ich mich innerlich freue endlich nach zwei Monaten endlich wieder aus dem Krankenhaus rauszukommen.
Sie setzt mich wieder in den Rollstuhl, schiebt mich über die langen Flure zurück ins Zimmer und stellt mich vor meinem Bett ab.
,,So Jungs, ich habe Marry diesen Fingerclip mitgegeben, den sie immer tragen soll außer bei Wasserkontakt. Sie kann nach Hause, aber sie braucht noch mindestens zwei Wochen, die sie noch nicht gehen darf. Es ist okay, wenn ihr am Tag ein paar Schritte mit ihr zusammen macht, aber mehr dann auch nicht. Sollte der Clip anfangen zu piepen, dann fahrt bitte direkt in das nächste Krankenhaus. Das ist nur eine Sicherheitsmaßnahme, damit nichts passiert. Nun bekommt ihr noch einen Brief, den ihr in so einem Notfall an die Ärzte geben sollt, damit die wissen, was zu tun ist", erzählt die Ärztin, übergibt mir den Brief und sie verlässt das Zimmer.
,,Marry, wir fliegen nicht nach Hause, sondern nach Malibu, da es zu Hause nicht mehr sicher ist. Die ganzen Sachen habe ich von Freunden schon an unser neues zu Hause verschicken lassen", erzählt Luis, während wir die Flure entlang kommen.

Nachdem wir aus dem Krankenhaus raus sind, schiebt Luke mich ans Auto, wo er mich reinsetzt und den Rollstuhl in den Kofferraum packt.
Alle sitzen drinne und Luis fährt los auf die Autobahn zum Flughafen.
Während der ganzen Fahrt gucke ich aus dem Fenster, beobachte die Landschaft und freue mich, wenn wir wieder sicher sind.

Nach einer Stunde kommen wir am Flughafen an, Luke holt den Rollstuhl aus dem Kofferraum und setzt mich in den Rollstuhl rein.
Im Rollstuhl schiebt er mich in die große Eingangshalle vom Flughafen und dann in Richtung der Sicherheitskontrollen.
Nach einiger Zeit merke ich, dass mich alle mitleidig angucken.
,,Warum gucken mich alle an", frage ich Luis nervös, der neben mir geht und wir durch die Sicherheitskontrollen gehen.
,,Ich weiß nicht wer das getan hat, aber es kam wochenlang in den Nachrichten, dass du im Koma liegst und dann nach fast einem Monat ohne Schäden aus dem Koma aufgewacht bist", antwortet Luis, als sich eine Masse an Menschen bildet und auf uns zukommt.
Einige von ihnen haben Kameras und Mikrophone und andere einen Schreibblock und einen Stift.
,,Wie geht es ihnen? Wie ist es ihnen ergangen? Wohin fliegen sie", höre ich die Menschenmasse fragen, während die Blitzlichter uns blenden und mein Herz anfängt schneller zu schlagen.
Langsam fängt es an, dass mein Kreislauf nicht mehr so richtig mitspielt, sich alles dreht und ich Luis etwas ängstlich angucke.
,,So ihr geht jetzt alle weg! Ihr seht doch, dass es ihr noch nicht so gut geht oder wollt ihr sie direkt wieder ins Krankenhaus befördern", sagt Luis etwas lauter und hält mir mit den anderen Jungs den Weg frei.
Schnell schiebt Luke mich weiter, bis wir in der Wartezone ankommen und er mich bei den Stühlen abstellt.
Die Jungs kommen nun auch in den Wartebereich, wo wir auf das Flugzeug warten.
Plötzlich stehen die Menschen an der Glasscheibe vorm Wartebereich und machen weiter Fotos und Videos.
Luke steht auf, redet mit den Leuten von der Security und kommt wieder her.
Die zwei Männer schicken die Leute von der Presse weg und es kehrt Ruhe im Wartebereich ein.

Nach zehn Minuten ist das Flugzeug bereit und wir können rein.
Luke schiebt mich langsam die Brücke runter zum Flugzeug.
Luis hilft Luke mich mit dem Rollstuhl über die Kante zu heben und hebt mich aus diesem raus und trägt mich zu einem Abteil mit Bett.
Am Abteil legt er mich auf die Fensterseite und legt sich dann auch zu mir.
Langsam drehe ich mich auf die Seite, gucke aus dem Fenster und sehe den Personen beim arbeiten auf dem Flugplatz zu.
Ich merke, dass Luke sich zu mir legt und seinen Arm über mich legt.
Ein gutes Gefühl breitet sich in meinem Körper aus und ich muss lächeln.

Nach zwanzig Minuten ist das Flugzeug startklar und fährt langsam zur Startbahn, wo es stehenbleibt.
Nun beschleunigt das Flugzeug und hebt von der Startbahn ab.
Leise muss ich gähnen als wir über den Wolken ankommen und ich schlafe schnell ein.

Ich fange an zu träumen und ich stehe mit dem Rollstuhl am Strand, während die Jungs im Meer schwimmen.

Die Entführung von MarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt