Kapitel 83

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Selana (P.o.v)


Ich hatte Kopfschmerzen des Todes. Mein Hals war furztrocken und mein Magen machte komische Geräusche. „Für dich!"

Ich hob meinen Kopf an und sah Luca am Tisch stehen, er stellte ein volles Glas vor mir ab. „Das gleiche habe ich Isa gegeben, es wirkt also." Ich nickte und trank es sofort leer.

„Es wäre schön, wenn du mal versuchst mit David zu reden." Er ging an mir vorbei. „Bis heute Abend.", sagte Luca und schon hörte ich wie die Haustür zugeknallt wurde. Ich atmete tief ein und aus, fuhr mir durch die Haare.

Ich habe gestern richtig Mist gebaut und ich glaube auch kaum das David mich sehen will. Trotzdem stand ich auf und schleppte mich zu seinem Büro.

Mein Herz fühlte sich so unglaublich schwer an und als ich seine aufgebrachte Stimme durch die Tür hörte, wurde es nicht gerade besser.

Ich klopfte einmal.

Es wurde ruhig und ich dachte er würde die Tür aufreißen, aber dem war nicht so. Es passierte gar nichts.

Ich klopfte zweimal.

Mittlerweile raste mein Herz wie verrückt und aus irgendeinem Grund kroch die Angst in mir hoch. Ich rechnete damit das er mich anbrüllte, mich an die Wand schubste und mich fertig machte aber die Tür blieb zu.

„David?", fragte ich mit zitternder Stimme und klopfte erneut.

Als wieder keine Reaktion kam, umfasste ich die Türklinke und wollte einfach reingehen, aber sie war abgeschlossen.

Meine Mundwinkel gingen noch weiter nach unten.

Ich fuhr mir mit beiden Händen übers Gesicht. Was mache ich hier überhaupt? Deine Beziehung retten! „Du lebst ja auch noch..", murmelte ich und schloss kurz die Augen. „Das gibt's doch gar nicht." Tu mal nicht so, als wäre ich Jahre weggewesen. „Winterschlaf, was?" „Was?", hörte ich plötzlich die Stimme vom David.

„Ach nichts.", murmelte ich und lehnte mich an die Wand, neben der Tür. „Ich rede nur mit mir selbst." Irgendwie bin ich ja du. Ich verdrehte die Augen.

Die Wanduhr tickte weiter und keiner sagte etwas. Ich rutschte die Wand herunter und machte es mir so gut wie es ging auf dem Boden bequem.

„Es tut mir leid, David. Ich habe dich verletzt und enttäuscht.", sagte ich ernst und spielte mit meinen Fingern.

„Ich habe einen Fehler gemacht und versuche das erst gar nicht auf den Alkohol zu schieben." Ich holte tief Luft.

„Mein Fehler ist unverzeihlich und ich weiß das du Zeit brauchen wirst, aber gib mich nicht auf."

„Wird ja nicht mehr vorkommen.", knurrte er und ich hörte, wie er die Tür aufschloss. Die Tür vom Büro wurde geöffnet und David kam in den Flur. Seine grauen Augen glühten und mein Mund wurde ganz trocken. „Wie bitte?"

„Ich habe ihn umgebracht."

Er ging an mir vorbei und ließ mich mit dem Wissen allein im Flur sitzen.

Der Satz wiederholte sich in meinen Gedanken und es dauerte einen kurzen Moment, bis ich es realisierte.

Mein Puls schoss in die Höhe und ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu schreien. Meine Brust bebte und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Tränen liefen über mein Gesicht und ich stand wie betäubt auf.

SelanaWhere stories live. Discover now