Kapitel 128

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Selana (P.o.v)


Nachdem ich gestern auch noch von Justin und Felix überrascht worden bin, konnte ich meinen Plan vergessen Jacklyn zu helfen.

„Muss das wirklich sein?", fragte ich und klang dabei genervt.

Justin ließ mich seit gestern Abend nicht mehr aus den Augen und Alexios half ihm natürlich dabei auf mich aufzupassen.

Alexios schaute aus dem Fenster und brummte nur kurz.

Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter.

„Du bist selbst schuld.", sagte Justin und ich verdrehte die Augen.

Ich ignorierte das Kribbeln was sich auf meiner Schulter breit machte.

„Justin ich bin immer noch der Meinung das wir sie nicht töten müssen. Sie ist eine Luna und wenn wir sie töten wird das ganze Rudel draufgehen. Wenn der Alpha keine Luna hat wird das Rudel nicht lange überleben."

„Wie oft habe ich das schon gehört und wie oft musste ich mich wiederholen, sie wird für ihre Taten hingerichtet."

Ich biss mir auf die Lippe, um nicht laut loszuschreien.

„Es geht los!"

Alexios öffnete das Fenster und Justin gesellte sich zu ihm.

„Ich bin immer noch anderer Meinung!", knurrte ich jetzt und wippte mit dem Stuhl hin und her. Ich fiel nach hinten und kam mit einem lauten Geräusch auf. Der Stuhl unter mir war kaputt und das Seil um mir war nun locker.

Ich ignorierte das Ziehen im Rücken und befreite mich schnell, natürlich stand schon Alexios vor mir. „Alles okay?", fragte er besorgt und doch hörte ich auch ein Tadel aus seiner Stimme heraus.

Ich nickte und war überrascht als er mir seine Hand hinhielt.

Ohne weiter darüber nachzudenken ergriff ich sie und er zog mich auf die Beine, jedoch schubbte ich ihn auch gleich beiseite.

Justin der alles mitbekommen hatte, schüttelte den Kopf.

„Kleine Wölfin!", knurrte er und ich sah schon das seine Augen dunkler wurden. „Lass es!", fügte er hinzu, doch da hatte ich ihn schon gegriffen und vom Fenster weggeholt.

„Du wirst dem Rudel nicht das Zeichen geben, um sie zu töten, definitiv nicht!"

Ich drehte sein Arm nach hinten und wollte ihn tatsächlich in die Knie zwingen, aber da hatte ich die Rechnung ohne meinen Bruder gemacht.

Alexios griff mich von hinten an und schon lag sein Arm um meinen Hals. Er nahm mir kurz die Luft weg und schon ließ ich Justin los.

„Zwing mich nicht dich Bewusstlos zu machen!"

„Das wirst du nie schaffen!"

Ich schloss die Augen und verwandelte mich, Alexios ließ mich sofort los und ging ein paar Schritte nach hinten.

„Selana!"

Ich schaute zum Fenster und schluckte, ich würde mir wahrscheinlich meinen Bauch Aufreißen, wenn ich dadurch springe.

„Du kannst sie nicht beschützen!", brüllte Justin und als ich ihn anschaute wurde mir bewusst, dass er sich auch gleich verwandeln würde.

In dem Moment nahm ich Anlauf und sprang aus dem Fenster.

Das Holz zersprang in etliche Teile und Splitter flogen durch die Luft. Jaulend brachte ich zum Ausdruck das es wahrscheinlich nicht meine beste Idee war aus dem Fenster zu springen, aber es war momentan meine einzige und letzte Idee Jacklyn zu retten.

Mit einem dumpfen Geräusch kam ich auf den Boden auf und brauchte ein paar Sekunden und zu realisieren das ich es wirklich durchgezogen hatte.

Ich spürte ein stechenden Schmerz am Bauch und schon entdeckte ich eine lange offene Wunde.

Knurrend schüttelte ich den Kopf und hoffte das meine Heilkräfte die Sache schnell erledigen würden.

Jetzt schaute ich wieder nach vorne und merkte erst jetzt das alle Blicke auf mir lagen, immerhin war das ganze Rudel versammelt, um Jacklyn zu töten, es war eine Jagd auf sie.

„Was hast du bitte vor?", mischte sich Paula ein, sie war verwirrt und panisch als sie meine Wunde erblickte.

Ein cremefarbener Werwolf trat aus der Menge und er hielt Blickkontakt, ließ mich nicht aus den Augen. „Sie will Jacklyn retten."

„Schlau wie eh und je, Rami.", meinte ich nur.

„Geht weg von ihr!", knurrte ich laut und fordernd jeden auf.

Die Menge machte Platz und ich entdeckte Jacklyn, sie hatte schon etliche Wunden und ihr Fell war Blut verschmiert.

Ich knurrte sauer und ging auf sie zu, woher hatte sie bitte die ganzen Wunden?

Ein mir bekanntes Geräusch erklang und ich schaute schnell nach hinten.

Justin und Alexios hatten sich auch verwandelt und sind aus dem Fenster gesprungen.

„Lauf sofort weg!", knurrte ich und Jacklyn ließ es sich nicht zweimal sagen.

„Selana!", hörte ich Justin seine aggressive Stimme und ich schaute ihn an.

Er kam mit großen schweren Schritten auf mich zu, sein Kopf hoch erhoben, Zähne fletschend und seine Ohren waren angelegt. Ich schluckte schwer, versuchte mich aber nicht einschüchtern zu lassen.

„Findet und tötet sie!", knurrte er und schon rannte das Rudel los.

Mein Herz rutschte mir in die Hose und als Alexios auch losrannte, um sie zu töten, rutschte es noch tiefer.

Falls sie je eine Chance hatte, ist sie jetzt erloschen.

„Ich werde sie notgedrungen auch eigenhändig töten, aber das hier und das kann ich dir Versprechen wird ein Nachspiel haben!"

Justin stieß mich beiseite und lief den anderen hinterher. 

SelanaWhere stories live. Discover now