Kapitel 77

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Selana (P.o.v)


Gerade lief ich mit Isa und Luca durch den Wald.

Wir wollten einfach mal wieder raus und Spaß haben.

Ich drückte meine Pfoten in den Boden und sprang über den kleinen zugefrorenen Bach. Es war kalt und der Wind wehte mir durch das Fell.

Luca hob seinen Kopf und ich spitzte die Ohren, Isa tat es mir nach.

„Menschen!", sagte er panisch. „Mitten im tiefen Wald?" Er nickte und als ich es auch hörte, rannten wir weiter und entfernten uns von den Menschen.

„Das war knapp!", kam es von Isa und biss mir spielerisch in die Flanke. „Quark. Die waren noch weit entfernt von uns!", murmelte ich und biss sie zurück. „Auaa!"

Bevor sie mich schubsen konnte, wich ich aus. „Ihr benehmt euch wie Kinder!", kam es von dem braunen Werwolf. Isa und ich schauten uns an, stürzten uns danach auf ihn. Isa drückte Luca zu Boden und ich zog ihn an sein Ohr.

„Kinder?", knurrte Isa und schnappte nach seinen Hals, natürlich war das nicht ernst gemeint. „Jaaaaa!", knurrte er zurück und im nächsten Moment lag sie jetzt unter ihm. Belustigt stand ich da neben und schaute zu.

Die beide rollten über den Boden und waren jetzt voll mit Schnee. „Ihr müsstet euch mal sehen!", prustete ich los, sie hoben beide ihre Köpfe und sofort wusste ich was sie vorhatten. Schnell lief ich los und ließ die beiden hinter mir. „Das könnt ihr sofort vergessen!"

„Wir kriegen dich!", rief Isa mir zu und ich grinste. „Sicherlich nicht!" Ich rannte quer durch den Wald und sprang über einen umgefallenen Baum. Ich hörte wie die beiden mir auf die Fersen waren, aber es war unmöglich das sie mich einholten. Außerdem waren sie tatsächlich noch weit weg.

Plötzlich roch ich etwas anders. Es war ein Geruch aus Zedernholz und Zigarette, der Geruch war wahnsinnig intensiv. Automatisch rannte ich in die Richtung, wo ich den Geruch wahrnahm.

Ich sprang über einen kleinen Drahtzaun und verlangsamte meinen Schritt.

Der Geruch wurde immer intensiver!

Als ich im Augenwinkel einen Schatten wahrnahm, duckte ich mich. Vorsichtig kroch ich weiter und hoffte nicht entdeckt zu werden.

Kurz darauf sah ich ihn.

Es war ein großer Werwolf, er hatte schwarz-graues Fell und makellose graue Augen. Mein Herz schlug, wie verrückt und es fühlte sich an als wäre die Zeit stehen geblieben.

Majestätisch schritt er voran und suchte die Umgebung ab, warte was?

In dem Moment erklang ein tiefes gefährliches Knurren und mein Fell sträubte sich.

Gerade als ich aus mein Versteck kommen wollte, weil ich dachte er hatte mich gesehen, lief er an mir vorbei.

Ich blickte hinter mir und sah, wie Isa und Luca vor dem Drahtzaun standen, tatsächlich war er viel größer als ich dachte. Der Zaun war so groß wie die beiden.

Der Werwolf stand davor und knurrte die beiden an. „Bleibt auf eurem Revier!", erklang die tiefe Stimme des Werwolfs und mir lief ein Schauer über den Rücken. Mir kam die Stimme so bekannt vor!

Abgesehen davon stellte ich gerade fest das ich mich nicht mehr auf meinem Revier befand!

Isa knurrte und ich sah wie Luca sich umschaute, natürlich fand er mich und seine Augen weiteten sich. „Wir sollten gehen.", sagte Luca und stupste Isa an. „Aber S-„ „Sie ist sicherlich schon zu Hause!", unterbrach er sie und schob sie in die andere Richtung.

Ich weiß jetzt schon was ich mir nachher von Luca anhören darf oder von David, wenn Luca ihm das erzählt!

Der große Werwolf ging noch ein Stück den Zaun entlang, ich nutzte das aus und bewegte mich von ihm weg, in die andere Richtung.

Als ich ungefähr abschätzen konnte das ich es bis zum Zaun schaffte, drückte ich die Pfoten in den Boden und rannte wie verrückt los. Sofort wurde der Werwolf aufmerksam auf mich und steuerte mich an.

Bevor er mich erwischte, sprang ich über den Zaun und holte erstmal tief Luft auf der anderen Seite. Ich drehte mich zu ihm und wollte mich entschuldigen, nur kam aus mir kein Wort heraus.

Unsere Blicke trafen sich und ich war wie gefesselt.

„Selana.", sprach er klar und deutlich, doch ich nahm nur ein Rauschen wahr. Woher kannte er mich? „Wer bist du?" „Sagt dir kleine Wölfin was? Anscheinen habe ich mich doch geirrt." Ich war total perplex. „Justin?" Der andere Alpha?

„Genau und das mit dem Angriff auf dir tut mir äußerst leid. Der kam nicht von mir und derjenige wurde auch schon dafür bestraft und des Rudels verwiesen." Wie bitte? Habe ich das gerade richtig gehört?

Er kam näher zum Zaun. „Warum hast du dich vorhin nicht gezeigt? Tat mir schon ein bisschen leid dich zu ignorieren." Justin legte seinen Kopf schief und ich war total baff. Passiert das hier gerade wirklich?

„W-was?", stotterte ich und versuchte irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Geruch machte mich wahnsinnig! „Alles okay bei dir?" Ich blinzelte. „Ja."

„Ich möchte mich übrigens bei dir bedanken. Mein Beta ist überglücklich mit Paula." Etwas schnell nickte ich. „Du kannst deinem Alpha sagen, dass es keine offene Rechnung mehr gibt. Wir sind ein friedliches Rudel und ich werde jeden bestrafen der sich nicht an die Regeln hält."

„Meinem Verlobten.", verbesserte ich ihn und ich sah, wie er sich anspannte. „Immerhin noch kein Ehemann." „Was soll das Heißen?", fragte ich nach und er setzte sich hin. „Das er ersetzbar ist." „Sowas kann nur einer sagen der seine Seelenverwandte noch nicht gefunden hat!", knurrte ich entrüstet.

„Vielleicht habe ich sie schon gefunden, aber sie hat es noch nicht bemerkt." 

Selanaحيث تعيش القصص. اكتشف الآن