Kapitel 111

1.9K 79 2
                                    

Selana (P.o.v)


Ich packte die Nudelpackung in den Einkaufswagen und strich das Wort auf dem Einkaufszettel durch. „Das war das letzte.", sagte ich und schaute auf den vollen Einkaufswagen. „Das wird teuer." „Wahrscheinlich ist es nicht mal annähernd so viel wert wie dein Ring."

Vielleicht zwei Meter von mir entfernt stand ein Mann, er musterte mich und hoffte wohl auf eine Reaktion von mir, aber ich ging einfach an ihn vorbei.

An der Kasse angekommen packte ich sofort aus, ignorierte den Mann der natürlich hinter mir auspackte. „Du bist ein Werwolf.", flüstert er leise, für das menschliche Gehört zu leise, für mich war es aber nicht. Ich schluckte schwer, legte aber weiter die Waren auf das Band.

Nachdem ich alles bezahlt hatte, machte ich mich sofort auf dem Weg zum Auto. „Hey Schönheit!", rief er hinterher und ich wollte was sagen, aber Justin stieg in dem Moment aus dem Auto und kam mir ein paar Schritte entgegen. „Hau ab, sonst breche ich dir deine Knochen!"

„Man sieht sich immer zweimal im Leben!", rief er noch und als ich nach hinten schaute, suchte er schon das weite.

Ich kicherte, doch Justin schüttelte den Kopf und öffnete den Kofferraum. „Wieso baggern dich ständig irgendwelche Typen an?" „Keine Ahnung.", sagte ich ehrlich und zuckte mit den Schultern. „Aber er weiß das ich ein Werwolf bin.", sagte ich zu ihm und Justin stieß die Luft lautstark aus. „Wird ja immer besser!"

„Die restlichen Rudelmitglieder sind heute eingetroffen und es wird Zeit das neue zu Hause einzuweihen." „Das haben wir doch schon.", sagte ich und leckte mir über die Lippen. Er stoppte in der Bewegung und schaute mich an.

Sein Blick sagte alles und ich legte meinen Kopf schief. „Alles in Ordnung?", fragte ich, obwohl ich wusste, was gerade in seinen Gedanken vorging. „Du bist ganz schön frech.", sagte er mit tiefer Stimme und ich lächelte wieder. „Findest du?" „Sobald wir zu Hause sind klären wir das!"

Mein Lächeln wurde breiter und ich brachte schnell den leeren Einkaufswagen weg.

Kurz darauf saß ich schon im Auto und spürte, wie mir mein Hals bis zum Hals schlug. Justin legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und nur diese Berührung brachte meinen Körper schon zum Brennen.

„Du weißt doch was dir blüht, oder?"

„Hoffentlich das schlimmste."

Justin sein griff um das Lenkrad wurde fester und er beschleunigte.

„Kleine Wölfin!", knurrte er und ich schaute aus dem Fenster, lächelte vor mir hin.

Die Fahrt verging wie im Flug und in dem Moment parkte er schon.

„Du solltest dich beeilen!", sagte er und schnallte sich ab, ich tat es ihm nach und verkniff mir mein Spruch.

„Ich nehme das Trinken und du die Tüten." Ich nickte und stieg aus dem Auto, ging zum Kofferraum als mein Handy vibrierte.

Ich zog es meiner Hosentasche und entsperrte es. „Hast du es doch nicht mehr eilig?", fragte er und ich schaute kurz auf. „Doch natürlich!", sagte ich lächelnd und steckte das Handy wieder weg. „Ich habe es immer eilig!", fügte ich hinzu und nahm die beiden Tüten aus dem Kofferraum.

„Wer als erstes in der Küche ist!"

Ich verkniff mir mein Grinsen und sprintete mit den Tüten los, natürlich fiel mir eine Packung Salat heraus. Ich stöhnte und wusste, ich hatte verloren. „Das ist unfair!", maulte ich herum und sah zu Justin, er hatte die Haustür schon aufgeschlossen.

„Du packst halt echt scheiße." Ich ließ meine Schultern sinken. „Du bist kacke."

Er schüttelte den Kopf, stellte das Trinken in den Flur und nahm mir eine Tüte ab.

Deine Chance!

Ich schubste ihn und rannte wieder los, hastete mit der Tüte durch den Flur und weiter in die Küche. „Ich habe gewonnen!", sagte ich grinsend und stellte die Tüte ab. Ich drehte mich tanzend im Kreis. „Ich habe gewonnen!", wiederholte ich mich und strecke ihm die Zunge raus.

Justin lachte und stellte die Tüte ab. „Du bist unglaublich frech, kleine Wölfin!" Er kam zu mir und presste seine Lippen auf meine. Mein Bauch fühlte sich so an, als würde er explodieren und ich legte meine Arme um seinen Hals, fuhr mit meiner Hand durch sein Haar. „Ich liebe dich!"

Ich wollte was sagen, ihm sagen was ich für ihn empfand aber ich stockte und zu meinem Glück, klingelte mein Handy in dem Moment.

„Entschuldige mich.", murmelte ich und drehte mich weg, zog das Handy aus der Hosentasche und nahm den Anruf entgegen. „Ja?", meldete ich mich und ging in den Flur.

„Selana! Kannst du nicht einmal an dein Handy gehen? Wozu hast du bitte eins?", fuhr mich Isa an und ich verdammt überrascht von ihr zu hören und geschweige, warum sie mich so anfuhr. „Hallo erstmal?" „Wo zur Hölle steckst du?" „Ich bin eben zu Hause rein, ist was passiert?", fragte ich verwirrt.

„Ich bin schwanger!", brüllte sie durch das Handy und ich war jetzt halb taub. In der nächsten Sekunde bildeten sich schon die ersten Tränen und holte tief Luft. „W-wirklich?" „Ja wirklich!", sagte sie und ich fuhr mit der Hand übers Gesicht.

„Ich freue mich so für euch! Herzlichen Glückwunsch!", sagte ich mit bebender Stimme. „I-ich-„, meine Stimme brach ab. Ich lehnte mich an die Wand und schon liefen die ersten Freuden Tränen über mein Gesicht.

„Ich hätte es dir am liebsten persönlich gesagt, dich dabei fest umarmt und dir gesagt, wie glücklich ich bin." Es war so schön, dass zu hören und doch taten die Wörter weh. „Ich weiß."

„Luca und ich wollte dich was fragen." „Er ist da?" „Er hört die ganze Zeit mit.", sagte sie und ich lächelte. „Hey Luca!" „Hey Selana.", hörte ich ihn leise. „Um was geht es?", fragte ich und zog mir meine Schuhe aus. „Möchtest du Patentante werden?"

Mir fiel die Kinnlade runter und dachte ich hätte mich verhört. „W-was?", stotterte ich. „Wir möchten das du die Patentante unseres Kindes wirst." „Ja, ja! Um Himmels Willen auf jeden Fall! Ja!", sagte ich glücklich und war auf einmal so voller Freude und Stolz.

„Welche Schwangerschaftswoche bist du?" „Ich bin in der neunten Woche." „Du bist schon seit über zwei Monaten schwanger?", fragte ich perplex und schon fielen mir ein paar Abende ein mit ihr und ein oder zwei Flaschen Alkohol. Ich lachte laut los. 

„Hast du dich eben an unsere Abende erinnert?", fragte sie und kicherte. „Ja!" „Wir hatten eine schöne Zeit." Schon machte sich ein schlechtes Gefühl in mir breit. „Wann weißt du welches Geschlecht es wird?", fragte ich und ignorierte das Gefühl. „Vielleicht in zwei Wochen?" 

„Ich werde da sein.", sagte ich ernst. „Nimm mich zu dem Termin mit!" „Das würde mich sehr freuen!"

SelanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt