Kapitel 38

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Selana (P.o.v) 


Ich leckte mir über die Schnauze und schaute mich um. Die toten Werwölfe waren überall verteilt, Blutlachen bildeten sich und Fell schwirrte in der Luft herum. „Sage mir, wo Alexios ist oder ich werde dich wie die anderen hinrichten!" Meine Stimme war tief und sie klang so mächtig, dass selbst ich zusammenzuckte. Leise, langsam und mit eingezogenem Schwanz kam ein kleiner Werwolf aus dem Gebüsch gekrabbelt. Er starrte mich mit seinen braunen Augen an und wagte es nicht einen Mucks von sich zu geben. Ich spitzte die Ohren und hörte, wie schnell sein Herz schlug, er musste unglaublich viel Angst haben. Ich versuchte, an die Oberfläche zu kommen und wieder die Kontrolle zu erlangen, aber ich hatte keine Chance. „Sprich!" „Nicht weit von hier ist ein kleines Holzhaus. Er wurde in den Keller gesperrt." „Ich erlaube dir hiermit weiterzuleben. Wenn du mir aber noch mal meinen Weg kreuzt, werde ich dich töten." Der Werwolf nickte, drehte sich um und rannte weg. Meine Pfoten bewegten sich von allein und ich wusste, dass ich Alexios finden würde. Erst als ich in Bewegung war, verspürte ich Schmerzen. Ich stieß Luft aus und wollte schauen, woher die Schmerzen kamen, aber mein Körper gehorchte mir nicht. Nach einiger Zeit kam ich an dem Holzhaus an und ich konnte Alexios riechen. Ich verwandelte mich zurück und ging in das Haus hinein, es war ziemlich alt und heruntergekommen. Als ich die Treppe sah, die nach unten führte, verschnellerte sich mein Herzschlag. „Hallo?" Ich hörte seine Stimme und mir fiel ein Stein vom Herzen. „Ist da jemand?" Ich wollte weinen aber mein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. „Selana!" Alexios war in einen Käfig gesperrt, er war blass und hatte mehrere Wunden. „Ich bin so froh, dich zu sehen! Du musst den Schlüssel finden und mich hieraus holen!" Er zog an den Stäben, aber sie bewegten sich keinen Millimeter. „Das ist kein normaler Käfig!" Ich starrte ihn an. „Selana?" Seine Augen schauten in meine und ich spürte, wie panisch er wurde. „Mondgöttin." Mein Mundwinkel zuckte und ich umfasste die Stäbe des Käfigs. Ich riss einen Stab nach den anderen heraus und warf sie weg. Alexios kam aus dem Käfig heraus und schaute mich an. „Ich würde dich ja gerne umarmen, aber ich lass es lieber." „Wäre besser für dich." Alexios zuckte bei meiner Stimme zusammen. „Du kannst froh sein das ich dir nicht noch deine Rippen breche für so eine dumme Aktion!" Mir entwich ein Knurren und er ging einen Schritt zurück. „Hände hoch!" Ich verdrehte die Augen und drehte mich um. „Ich habe dir doch gesagt ich werde dich hinrichten, wenn du mir den Weg erneut kreuzt." Der Mann hielt eine Waffe auf mich und ich sah, wie seine Hände zitterten. „Glaubst du wirklich das ich nicht mitbekommen habe das du mich verfolgt hast?" „Hände hoch oder ich drück ab!" Ich lächelte ihn an und ging auf ihn zu. „Du hast mir gar nichts zu sagen!" Ein Schuss ertönte, ich stockte kurz und spürte, wie die Kugel sich durch meine Schulter bohrte. Ich wollte schreien vor Schmerzen, aber aus meinem Mund kam nichts. „Du wirst jetzt sterben!" Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert und ging durch meine Brust hindurch. Ich schlug die Waffe aus seiner Hand und umfasste seinen Hals mit meinen Händen, ich drückte zu und sein Genick brach. „Hätten wir das auch geklärt." Der leblose Körper fiel zu Boden und ich drehte mich zu Alexios. „Ich hoffe dir ist bewusst, in was du uns für eine Lage gebracht hast. Es wird kaum möglich sein das alles hier zu vertuschen." Meine Augen verengten sich zu schlitzen. „Du bist ein schlechter Beschützer!" Er zuckte zusammen und ich sah, wie seine Augen glänzten. „Ich halte in dem Zustand nicht mehr lange durch. Du musst sie zu Rami bringen, damit er sich um sie kümmert." Meine Hand wanderte zu meiner Brust und ich spürte, wie das Blut aus meiner Wunde floss. „Sofort!" Alexios kam auf mich zu und in dem Moment gaben meine Beine nach. 

SelanaWhere stories live. Discover now