Kapitel 8

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Luca(P.o.v)


„Was sagst du dazu?", fragte ich meinen Bruder und er zuckte mit den Schultern. Wir beide standen am Raucherplatz, von hier konnten wir Selana beobachten ohne das wir sofort ins Visier geraten. „Sie macht einen netten Eindruck aber das war es auch schon. Jedes mal wenn ich in ihrer Nähe bin verschwindet sie. Es ist fast so als hätte sie, ich weiß auch nicht, so etwas wie einen Bewegungsmelder der ihr sagt das ich näher komme." Ich lachte und schaute zu ihr. Sie hatte ihre dunkelblonden Haare zu einen Zopf gebunden und sprach gerade mit einen Mitschüler. „Was ist wenn sie ein Werwolf ist und er immer zu ihr spricht?", meinte ich. David schnaubte und jetzt gesellte sich auch Leo zu uns. „Ihr Bruder war heute früh wohl nicht deutlich genug." Er kramte eine Zigarette aus seinem Rucksack und zündete sie an. „Das ist nur ein großer Bruder der Angst um seine Schwester hat.", sagte David zu ihm. „Du denkst er will sie beschützen.", stellte ich fest. „Aber vor was?", warf Leo ein. Ich lehnte mich an die raue Mauer und schaute zu Leo. „Ich glaube nicht das die Frage vor was ist sondern vor wem." „Ihr beide bildet euch ziemlich was ein.", mischte sich David wieder ein und trank etwas Wasser aus seiner Flasche. „Du denkst wir bilden uns was ein? Erkläre du mal lieber was Rami hier zu suchen hatte!", grummelte Leo und ich stimmte ihm zu. „Er antwortet mir nicht.", sagte David und setzte sich auf die Bank. „Kein Wunder so wie ihr euch hasst." Leo drückte seine Zigarette aus und verabschiedete sich wieder. David lehnte sich zurück und schloss seine Augen, ich dagegen schaute mich weiterhin um. Der Schulhof war nicht voll aber auch nicht leer. Der Himmel war leicht bewölkt und es war windig. Es standen viele Schüler in Gruppen und unterhielten sich lautstark. Jedoch schaute ich wieder zu Selana und jetzt blickte sie auch zu mir, lächelnd winkte sie mich zu sich. „Wir sehen uns später..", sagte ich und ging auf sie zu. Sie begrüßte mich freundlich und umarmte mich. „Entschuldige das wir uns jetzt erst sprechen. Mein Bruder kann manchmal ziemlich besitzergreifend sein.", sagte sie und lachte. „Ja.", stimmte ich ihr zu und kratzte mich am Hinterkopf. „Ich hoffe er hat euch heute früh nicht zu sehr eingeschüchtert.." Ich blickte sie an und schüttelte den Kopf. „Ach was! Er war nur ehrlich, mehr nicht.", versuchte ich so locker wie möglich zu sagen aber ich konnte in ihren Augen sehen das sie wusste das ich log. „Was habt ihr eigentlich mit Rami zu tun und stimmt es das dein Bruder naja-" „Ein Werwolf ist, ja.", unterbrach sie mich und blickte zu Boden. „Er hatte das Glück mit dem Gen geboren zu sein." Ihre Schultern sanken und sie wirkte enttäuscht das sie das Gen nicht hatte. „Und Rami?", hakte ich vorsichtig nach. „Rami hat uns gewarnt, es gibt wohl noch einen Werwolf mit der alten Blutlinie.", antwortete sie und umfasste ihre Schulbücher fester. Hatte sie Angst vor dem Werwolf? „Du sprichst nicht gerne darüber." „Dir ist aber schon aufgefallen das ich ein Mensch bin und kein Werwolf?", murmelte sie und schaute in meine Augen. Es fühlte sich an als könnte sie in meine Seele blicken. „Ich bin verletzlich.", fügte sie hinzu. „Das Rudel von David wird dich beschützen, insofern dein Bruder uns nicht im Weg steht." Jedoch bin ich mir ziemlich sicher das du nicht beschützt werden musst.

SelanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt