Kapitel 117

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Selana (P.o.v)


„Bist du bereit?", fragte er mich und ich lächelte leicht. „Ich denke schon."

Ich schnallte mich ab und Justin bot mir seine Hand an, ich nahm sie dankend an und er half mir aus dem Auto. „Es wird schon alles gut werden." „Natürlich."

Jedoch kam mir das hier alles schwerer vor als gedacht, von zu Hause aus hatte man immer leicht reden, aber vor Ort sah das immer anders aus. Alte Erinnerungen und Gefühle kamen wieder hoch und ich holte tief Luft.

Justin schloss das Auto ab und verschränkte unsere Hände ineinander. „Sie freuen sich auf uns." Er gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund. „Außerdem bin ich bei dir." Er wollte mich beruhigen und er meinte es sicher gut, nur wurde ich dadurch noch nervöser.

Wir wohnten nicht mehr hier und es war auch nicht unser Revier, wir waren in David seinem Revier.

„Komm.", murmelte ich und zog ihn zum Haus. Ich wollte nur schnell reingehen und unentdeckt bleiben. Die Haustür wurde geöffnet und Isa stand vor mir, sie lächelte und zog mich sofort in eine feste Umarmung.

„Selana.", sprach sie und es war ein großartiges Gefühl ihre Stimme zu hören. „Du hast mir gefehlt!" „Du mir auch!" Sie löste sie von mir und bat uns herein. „Ich bin Justin.", stellte sich mein Freund vor und es war äußerst komisch. Immerhin hatte sie mich als ihre Luna wegen ihm verloren.

„Sie kennt dich bereits, ich habe ihr jedes schmutzige Detail erzählt, bevor wir hergefahren sind." „Na hoffentlich nur die guten Dinge.", sagte er und Isa kicherte. „Es freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Isa und das ist Luca." Wie aufs Stichwort kam er um die Ecke und lächelte, als er uns sah.

„Luca!", rief ich und umarmte ihn. „Wie geht es dir?" „Gut, gut und dir? Die siehst ein wenig zerstört aus." Ich spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen und als ich zu Justin schaute, grinste er. „Wir hatten vorhin Zeitnot im Hotel, aber mir geht es gut.", murmelte ich und versuchte nicht an das Boxspringbett zu denken, wo wir unseren Spaß hatten.

„Die Zeitnot kennen wir.", sagte er grinsend und schaute zu Isa, sie kicherte und schon wurde mir klar, dass sie Bescheid wussten. „Ich bin Luca.", stellte er sich vor und gab Justin die Hand. „Justin Kela." „Oh, ich weiß wer du bist. Du hast uns unsere geliebte Luna weggenommen."

„Habt ihr vielleicht was zum Trinken?", fragte ich schnell und er nickte. „Willst du auch was Justin?" „Wasser, bitte.", antwortete er und schon folgte ich Luca in die Küche. „Wie war eure Autofahrt hierher?", fragte er mich und holte mehrere Gläser aus dem Schrank.

Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und lehnte mich an die Kücheninsel. „Ab der Hälfte bin ich eingeschlafen, deswegen kann ich dir nichts genaues sagen.", meinte ich ehrlich.

„Wie läuft die Arbeit und wie ist es mit Isa?" „Du meinst die kleinen Sünden, mich mitten in der Nacht überall hinzuschicken, weil sie Hunger auf tausend verschiedene Sachen hat?" „Ja.", sagte ich grinsend und er lachte. „Interessant, sie will Dinge essen, von denen ich noch nie zuvor gehört habe." „Und wenn du sie nicht findest?" „Den überlege ich mir immer, ob ich einfach wo anders schlafen sollte." Er sagte das einfach so frei raus und ich lachte laut. „Ehrlich jetzt?" „Ja!"

„Es ist wirklich schön dich zu sehen." „Ich freue mich auch hier zu sein.", sagte ich ehrlich, nachdem ich mich beruhigt hatte. „Und ich freue mich auf den Termin und auf den großartigen Abend!" „Freu dich nicht zu früh, vielleicht will Isa noch was Ausgefallenes zum Essen haben und den werde ich dir die Aufgabe geben es zu besorgen!", sagte er grinsend.

„Solange es kein Engelshaar, Vampirzähne oder Blut einer Jungfrau ist, wird es schon gehen." „Das denkst du." Ich schüttelte grinsend den Kopf und nahm ihn zwei volle Gläser ab, folgte ihn ins Wohnzimmer.

Justin hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und Isa saß an der Ecke, es war wirklich komisch hier zu sein und doch war ich auch froh. Ich gab Justin sein Glas und stellte meins auf den Couchtisch und setzte mich zu Isa. „Du hast echt einen großen Bauch bekommen.", sagte ich und schaute auf ihren Bauch. „Der wird wohl noch doppelt so groß." „Wirklich?"

„Ja.", antwortete sie mir und grinste. „Wahnsinn." Ich schaute in ihr Gesicht und in ihre brauen Augen, sie hatte sich kaum verändert außer das sie ein bisschen mehr auf den Rippen hatte. Ihre Augen strahlten aber etwas besonderes aus und ich konnte es nicht zuordnen, aber ich musste lächeln. „Du siehst wirklich umwerfend aus.", sagte ich ehrlich. „Und deine Haare sind länger geworden.", fügte ich hinzu.

„Die kannst du mir flechten." Sie nahm meine Hand und stand auf. „Jetzt? Müssen wir nicht gleich los?", fragte ich. „Wir haben noch ein bisschen Zeit und wenn es die Männer nicht stört?" Die beiden Männer schüttelten den Kopf und schon folgte ich ihr schnell. „Du hast ja ein Tempo drauf.", sagte ich baff und fiel fast über meine eigenen Füße. „Heißt ja nicht das nur, weil ich Schwanger bin auch eine lahme Schnecke bin." „Stimmt."

Als wir oben ihm Badezimmer waren staunte ich nicht schlecht, es war einfach so groß wie unser Schlafzimmer. „Habt hier angebaut?" „Nein, nur warst du bist jetzt immer im anderen Badezimmer." Sie kicherte und schob einen Stuhl vor sich hin. „Ich mache das schon.", sagte ich schnell und hob den Stuhl an, stellte ihn vor dem Spiegel. „Das ist ja ein Luxusbadezimmer.", murmelte ich und schaute mich um.

Hier war eine große offene Dusche und eine Badewanne stand vor einer riesigen Fensterwand. Man konnte einfach baden und dabei in den Wald schauen. Es waren mehrere Badeschränke hier, zwei Waschbecken und ein großer Spiegel der fast so groß wie eine Wand war. Dazu stand hier noch ein kleiner Tisch und zwei Stühle, natürlich stand auch eine riesige Pflanze in der Ecke.

Der Boden war wohl aus Laminat und es sah aus wie ein Granitton. „Meine Güte. Es ist sicherlich so groß wie unser Schlafzimmer.", sagte ich ehrlich und Isa kicherte. „Ich liebe das Badezimmer." „Das glaube ich dir aufs Wort." Ich ging zur Fensterwand und lächelte.

„Das ist ein großartiger Ausblick." Ich legte meine Hand auf das Fenster und es war fast so als konnte ich den Wald fühlen, wie gerne wäre ich jetzt da unten und würde einfach durch den Wald rennen. Den Vögeln zuhören, den Wind spüren und den Waldboden unter den Füßen. Justin würde nehmen mir laufen und wir würden uns spielerisch fangen und in die Flanke beißen. 

SelanaWhere stories live. Discover now