Kapitel 39

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Selana (P.o.v)

Mein Körper fühlte sich schwer und steif an. „Selana?" Ich spürte, wie meine Hand  umfasst wurde. „Ich werde dir das nie verzeihen, wenn du nicht aufwachst!" Mein Mundwinkel zuckte und ich schlug langsam die Augen auf. „Dein Satz macht einfach null Sinn." Meine Stimme war leise und hörte sich gebrochen hat. „Natürlich macht der Sinn!" David schaute mich an und sein Mund stand weit offen. „Selana!" Er zog mich stürmisch in eine Umarmung, was natürlich gar nicht so einfach war, weil ich im Bett lag. Meine Brust zog sich zusammen und ich zog scharf die Luft ein. David bemerkte das und lies mich sofort wieder los. „Tut mir leid." Ich winkte ab. „Warum fühlt es sich an, als wäre meine Brust zerrissen?" Ich schaute unter das T-Shirt und sah einen riesigen Verband. „Warum heilt das nicht?" Ich schluckte schwer, als ich das Blut an dem Verband sah. David wollte was sagen, aber er entschied sich dagegen, als Rami in das Zimmer kam. „Wird ja mal Zeit." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Freut mich auch dich zu sehen. Wie lange war ich weg?" Rami seufzte und setzte sich auf die kleine Couch. „Vielleicht vier Tage?" Meine Finger umfassten die Bettdecke fester. „Lüg mich nicht an!" „Zwei Wochen." Ungewollt entwich mir ein Knurren. „Ich habe zwei Wochen versäumt?" „Versäumt? Wir dachten du wachst nie mehr auf!" David, seine Stimme zitterte und er fuhr sich durch die Haare. „Ich hatte so viel Angst um dich das ich nicht mehr geschlafen habe und du machst dir Sorgen darum das du zwei Wochen versäumt hast?" Ich schüttelte leicht den Kopf. „So hatte ich das gar nicht gemeint!" Sein Handy klingelte und ich ließ mich zurück ins Bett fallen. Er entschuldigte sich und verließ das Zimmer. Mein Blick fiel auf Rami, er hatte tiefe Augenringe und sah auch nicht fit aus. „Was ist passiert?" Er stand auf und setzte sich auf die Bettkante. „Die Mondgöttin hat viel auf sich genommen. Du bist zwar unsterblich und dir konnten die Wunden groß nichts anhaben, aber ich hatte erst spät mitbekommen das die Patronen in Gift getränkt waren." Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Der erste Schuss ging in deine Schulter und hat mir keinerlei Probleme gemacht." Er holte tief Luft. „Der zweite Schuss ging aber mitten in dein Herz. Ein normaler Mensch wäre sofort gestorben, aber dich hat das nicht gestört, nicht im Geringsten." „Was ist mit dem Gift?" „Ich habe das mit dem Gift erst später herausgefunden. Ich musste beide Wunden noch mal öffnen und reinigen. Die Wunde an der Schulter verheilte sofort nur als ich dein Brustkorb noch mal öffnen musste, gab es Probleme." Ich spürte einen stechenden Schmerz in der Brust und mir entwich erneut ein Knurren. „Ich verstehe nicht." „Das Gift hat sich unglaublich schnell in deinem Herzen ausgebreitet und dein Körper kämpft dagegen an. Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, bis das Gift ganz aus deinem Körper raus ist." „Was ist mit Bluttransfusion?" Rami schüttelte den Kopf. „Dein Körper kämpft so stark mit dem Gift, das er ein Abwehrmechanismus eingeleitet hat. Selbst als du geschlafen hast, konnte ich nicht mal mit einer Kanüle das Zimmer betreten. Du hast so eine starke Aura ausgestrahlt das du mich damit in die Knie gezwungen hast." Ich lachte ungläubig. „Du hast mich zweimal operiert aber kannst das Zimmer nicht mit einer Kanüle betreten?" „Ja." „Was redest du für Müll? Hol mir eine!" Ich setzte mich auf und schwang meine Beine aus dem Bett. „Sofort!" Rami stand schnell auf und verließ das Zimmer. Ich stand mit Schmerzen in der Brust auf und stütze mich an der Wand ab. Meine Beine zitterten und ich zog eine Augenbraue hoch als Rami im Türrahmen stand. „Komm her!" „Ich kann nicht!" Er wollte einen Schritt, auf mich zu kommen, aber stattdessen fiel er auf die Knie. „Was ist das für ein Blödsinn?" Ich knurrte und ging auf ihn zu. „Gib mir die verdammte Kanüle!" Ich riss sie ihm aus der Hand und wollte sie mir in dem Arm stechen, aber sie fiel mir einfach aus der Hand. Ungläubig starrte ich die Kanüle an und bückte mich, um sie hochzuheben. Im nächsten Augenblick verlor ich mein Gleichgewicht und fiel zur Seite. „Selana!" Mit einem dumpfen Geräusch machte ich Bekanntschaft mit dem Boden und krümmte mich vor Schmerzen, kurz darauf wurde alles schwarz um mich.

SelanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt