Kapitel 40

4.3K 172 6
                                    

Selana (P.o.v)

„Was zur Hölle?" Ich blinzelte erneut und sah einen schwarzen Werwolf vor mir. Ungläubig ging ich einen Schritt zurück. „Wer bist du?" „Wir sind eins." Als ich die Stimme hörte, zuckte ich zusammen. Es war meine Stimme. „Was passiert hier?" Ich fuhr mir mit meiner Hand über die Brust und zog die Augenbrauen zusammen, als ich feststellte das ich keine Schmerzen mehr hatte. „Was ist hier los?" „Ich habe dich zu mir geholt damit ich dir in Ruhe alles erklären kann." Ich schluckte schwer. „Was erklären?" „Du bist nicht so unsterblich, wie du dachtest." Die Wörter wiederholten sich in meinem Kopf und mein Mund wurde trocken. „Das Gift in deinem Körper kann dich töten!" „Das ist unmöglich.", flüsterte ich. „Rami hat Recht. Dein Körper hat ein Abwehrmechanismus entwickelt, er versucht das Gift zu verarbeiten." Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin Selana Anemio und eins mit der Mondgöttin. Nichts kann mich töten!" Sie lachte und ich sah sie ungläubig an. „Was gibt es da zu lachen?" „Es gibt etwas was dich töten kann und es ist das Gift, was in dir ist!" Ich biss mir auf die Lippe. „Du solltest Jess aufsuchen."

Ich riss die Augen auf und sah mich panisch um. Mein Herz raste und der Puls dröhnte mir in den Ohren. Es war dunkel und ich lag im Bett, es war keiner weiter im Zimmer. Im nächsten Augenblick liefen mir die Tränen über das Gesicht. Gleichzeitig schnappte ich nach Luft, es fühlte sich an, als würde mein Hals zugedrückt werden. „A-alexios." Die Zimmertür wurde aufgerissen. Zwei Hände umfassten mein Gesicht und ich schaute in blaue Augen. „Beruhige dich!" Seine Aura und seine Stimme brachten mich wieder dazu meine Atmung kontrollieren zu können. Ich fiel ihm um den Hals und drückte Alexios an mich. Ich schloss kurz die Augen und atmete seinen Geruch ein. Er roch nach Moschus und Holz. „Rieche ich gut?" Ertappt lächelte ich ihn an. „Ich wollte mir noch mal dein Geruch einprägen." „Wozu das? Ich bin doch immer bei dir!" Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen und ich nickte schnell. „Ja, stimmt." Mein Herz zog sich zusammen und meine Brust schmerzte wieder. Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. „Du siehst fertig aus.", murmelte er und griff nach dem Glas auf dem Nachttisch. „Trink etwas." Dankend nahm ich das Angebot an und trank das Glas aus. „Noch ein Glas Wasser?" „Nein.", murmelte ich und stellte das Glas ab. „Selana?" „Hm?" „Was ist passiert?" Meine Schultern sanken. „Ich weiß es nicht." Alexios stand auf und fuhr sich durch seine Haare. „Ich möchte nicht das du mich anlügst. Ich bin dein Bruder, dein Beschützer und ich stamme genau wie du von der alten Blutlinie ab. Du weißt doch das ich es merke, also sag mir die Wahrheit!" Ich fasste mir an die Stirn, holte Luft und unterdrückte die Tränen. „Es geht mir bald wieder besser. Ich soll lediglich Jess aufsuchen." Seine Augen weiteten sich und ich wusste, dass ich damit schon fast zu viel gesagt hatte. „Jess?" Ich nickte und er lehnte sich an den Schreibtisch. „Wer hat dir gesagt das du sie aufsuchen sollst?", knurrte er und ich zuckte zusammen. „Ich selbst war es." „Du hast es geträumt?" „Ja.", murmelte ich und versuchte keine Miene zu verziehen, als meine Brust schmerzte. „Du hast mich gerettet und unzählige Menschen getötet. Selana, du wurdest verletzt, vergiftet und zweimal operiert!", zischte er. „Du musst mir das nicht sagen." Ich stand vom Bett auf und hielt mich an dem Bettpfosten fest. „Du wirst jetzt sicherlich nicht eine verrückte alte Schachtel suchen gehen!" Ich umfasste den Bettpfosten fester, um nicht umzufallen. „Sie ist unsere Tante!" Er kam auf mich zu und packte mich am Arm. „Hast du den Verstand verloren? Sie wollte uns töten!" Mein Herz schlug wie verrückt gegen meine Brust. „Ich weiß." 

SelanaWhere stories live. Discover now