Kapitel 11

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Selana (P.o.v)


„Hey!", umarmte mich Paula lächelnd. „Neuer Tag, neues Glück!", fügte sie hinzu und schaute an mir vorbei. Ich spürte den Blick in meinem Rücken und mein Herz schlug schneller. Ich brauchte mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer mich anstarrte. „Der Alpha hat sich gestern ziemlich verletzt.", murmelte sie und blickte mich an. „Rami hat sich gestern mit einem fremden Werwolf getroffen und gleichzeitig tauchte auch der schwarze Werwolf auf." Sie musterte mich mit ihren dunkelblauen Augen und ich schluckte schwer. Sie war auch im Muske Rudel, jedoch ist sie mir in den paar Tagen ans Herz gewachsen und so wurden wir Freundinnen. „Das tut mir leid." „Ach er wird schon wieder! So schnell kann ihn keiner töten sonst wäre er ja nicht der Alpha!" „Ja..", meinte ich und war froh, als Alexios mich gestern unterbrochen hatte. Ich war gestern so in Trance, mein Werwolf war Feuer und Flamme für den Kampf. „Oh, hey!", meinte Paula plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken. Die Aura, die ich hinter mir wahrnahm, ließen meine Knie weich werden. Panik in mir machte sich breit und ich wollte am liebsten wegrennen aber meine Beine bewegten sich keinen Zentimeter. Wir haben gestern einen Fehler gemacht. Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen und hoffte, dass ich nicht verkrampft wirkte. „Das ist Selana, ein paar von euch kennen sie bestimmt schon!", damit drehte Paula mich zu ihren Freunden um. „Hi.", meinte ich kurz und knapp. Mein Blick schweifte einmal durch die Gruppe und als ich bei David angekommen war, wurde mir erst bewusst, wie sehr ich ihn verletzt hatte. Er hatte eine große Wunde über seinem rechten Auge und ich biss mir auf die Unterlippe. Was hatte ich nur getan? „War nur eine kleine Auseinandersetzung.", sprach David und meine Nackenhaare stellten sich auf. Seine grauen Augen zogen mich in den Bann und es sah so aus, als würde ein Sturm darin wüten. „Selana!", hörte ich eine bekannte Stimme und erleichtert holte ich Luft. „Alexios.", ich schaute mich um und sah ihm am Schuleingang stehen. „Ich muss los!", ohne auf eine Antwort zu warten ging ich schnell in seine Richtung. Bei ihm angekommen zog er mich in eine Umarmung. „Was sollte das?", knurrte er leise. „Ich habe nicht aufgepasst." Alexios legte seinen Arm um mich und so gingen wir langsam los. „Du solltest dich von ihm fernhalten." „Du hast mich gestern auch mitgeschleppt." „Ich habe dich gestern mitgenommen weil wir uns einig waren das du dich nicht verwandelst!", zischte er in mein Ohr. Lass dir das nicht gefallen! Ich ignorierte sie und schüttelte seinen Arm ab. „Ich muss nochmal auf Toilette.", murmelte ich und verschwand schon um die Ecke. Auf der Toilette angekommen stand ich erstmal vor dem Waschbecken und schaute in den Spiegel und sah, wie meine grünen Augen funkelten. „Was ist nur los mit mir.." Die Tür öffnete sich und Isa kam herein. Sie musterte mich und kramte ihr Handy raus. „Alles okey bei dir?", fragte sie mich und schaute kurz hoch. Ich zog die Augenbrauen zusammen und versuchte so ernst wie möglich zu sagen: „Immer doch." „Hm, kann ich dich mal was fragen?", sie warf ihre braunen langen Haare zurück und ich nickte langsam. „Leben deine Eltern noch?" Ich verzog das Gesicht und unterdrückte ein Knurren. „Was ist das für eine bescheuerte Frage..", damit verließ ich auch schon die Toilette. Ich schüttelte meinen Kopf und machte mich auf den Weg ins Klassenzimmer, als ich um die Ecke ging, krachte jemand in mich hinein. „Was zur Hölle?", grummelte ich und sah die Person vor mir an. „David.", kam es von mir und schon pochte mein Herz wie verrückt gegen meine Brust. „Selana." „Ich muss los.", sagte ich halb abwesend und versuchte nicht in seine Augen zu schauen. Ich ging schon los, als er meine Hand umfasste und mich zurückzog. Er drückte mich gegen ein Schließfach und knurrte leise: „Ich denke wir sollten uns unterhalten!" Unbedingt. Mir wurde unglaublich heiß und ich blickte an ihn vorbei, die Flure waren leer, keine Menschenseele war mehr hier. Ich spürte zwei Finger unter mein Kinn und so zwang er mich ihn anzuschauen. Es kribbelt so schön. „Was willst du?", flüsterte ich kaum hörbar und er kam näher. „Ich möchte keinen weiteren Kampf mit dir.", hauchte er in mein Ohr und ein kalter Schauer überkam mich. Meine Augen weiteten sich und mein Atem wurde schneller. „W-was?", stotterte ich. Er fuhr mit der Hand über meine Wange und musterte mich. „Du hast mich schon verstanden." Das Grau in seinen Augen wurde dunkler und er wirkte gleich viel gefährlicher. Er beugte sich wieder vor und dieses Mal streifte seine Nase meine Wange, ich spürte sein Atem auf meinen Hals. „Du kannst dich nicht mehr lange zurückhalten."

SelanaWhere stories live. Discover now