Kapitel 36

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Selana (P.o.v)


„Also was machen wir als Nächstes?", fragte ich Paula. Wir sind eben raus aus dem Geschäft und hatten tatsächlich die Kostüme gekauft. Sie wollte was sagen aber schloss ihren Mund wieder, sie sah an mir vorbei. Ich schaute hinter mir und sah David. „Ist noch was?", fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch. „Paula kommt mit mir." „Wir sind aber noch nicht fertig!" David, seine grauen Augen schaute in meine und ich schluckte schwer. „Paula kommt jetzt mit mir!", sagte er erneut und ich schaute verwirrt zu ihr. „Ist was passiert?" „Keine Ahnung.", murmelte sie und ging an mir vorbei. „Paula!", sagte ich, aber sie drehte sich nicht um. Rami tauchte hinter David auf und mein Mund wurde ganz trocken, als ich Rami sein blasses Gesicht sah. „Wir müssen sofort los!", sprach er leise, für mir war es aber unglaublich laut und mein Puls dröhnte mir in den Ohren. Jetzt sah ich David seinen gequälten Gesichtsausdruck, als würde ihm etwas leidtun. „Alexios.", flüsterte ich und mir glitt die Tüte aus der Hand. „Es geht um Alexios!" Mir schossen Tränen in den Augen und ich rannte zu Rami. Er zog mich in eine feste, aber kurze Umarmung. „Ich erkläre dir alles im Auto!" Er griff meine Hand und zog mich hinter sich her. Meine Sicht wurde schwammig und ich versuchte nicht ins Stolpern zu geraten. Der Weg zu seinem Auto fühlte sich unglaublich lang an. Halb abwesend stieg ich ins Auto und schnallte mich an. „Was ist passiert?" Er drückte irgendwelche Knöpfe im Auto und fluchte, als das Auto nicht sofort startete. „Rami?" Er versuchte es erneut und da sprang das Auto an. Er beschleunigte so schnell, dass ich in den Sitz gedrückt wurde. „Rami! Was ist passiert?", knurrte ich und wischte mir eine Träne weg. „Er hatte einen Unfall." Mein Herz raste. „Überlebt er?" Meine Stimme war ein Hauch von nichts. Er schaute mich kurz an, vielleicht nur ein oder zwei Sekunden. Seine Augen glänzten und als er nichts sagte, wurde mir schlecht. „Was war das für ein Unfall?" In meinem Kopf spielten sich so viele verschiedene Szenarien ab. „Ich möchte das du jetzt nicht ausflippst!", murmelte er und ich atmete schwer. „Was?" „Es war ein Revierkampf." „Ich verstehe nicht." Ich strich mir schnell die Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was meinst du?" „Er sollte den Streit zwischen zwei Rudel schlichten, aber das hat nicht funktioniert und es brach ein Kampf aus." Meine Hände verkrampften sich. „Du weißt, gar nicht wie es ihm geht, weil du nicht in das Gebiet kommst.", stellte ich fest und schloss meine Augen. „Du weißt, gar nicht ob er noch lebt.", flüsterte ich. „Du hast recht. Unsere Leute schaffen es nicht in das Gebiet." „Warum geht das nicht, Rami?" Ich starrte ihn an. „Warum zur Hölle schaffen sie es nicht in das Gebiet? Unsere Leute sind bestens ausgestattet!" Er sagte nichts und ich knurrte. „Was verschweigst du mir?" „Die beiden Rudel gehören zu den Abtrünnigen." Ich holte tief Luft und spürte, wie mein Herz gegen die Brust hämmerte. „Du hast Alexios allein zu einem Gebiet geschickt, was den Abtrünnigen gehört, die Rudel aber untereinander verfeindet sind. Hast du total den Verstand verloren?" 

SelanaWhere stories live. Discover now