Kapitel 37

4.2K 187 3
                                    

Selana (P.o.v)


Rami fuhr langsamer und ich schnallte mich schon ab. Meine Hände fingen an zu zittern und ich hatte totale Probleme, alles deutlich wahrzunehmen. Mein Werwolf kratzte unglaublich nah an der Oberfläche. „Ich habe dich mitgenommen, damit wir das zusammen klären. Renn also nicht vor!" Ich war nicht in der Lage zu sprechen daher nickte ich einfach. Das Auto kam zum Stehen und ich riss die Tür auf. Wir waren mitten im Wald und ich schaute zu Rami. Seine blau-braunen Augen blickten in meine und ich nickte erneut. Im nächsten Augenblick war ich verwandelt und ein tiefes Knurren kam aus meiner Kehle. „Selana!" Ich holte tief Luft und versuchte, die verschiedenen Gerüche zu ordnen. Ich roch unglaublich viel Blut, es war gemischt mit Wasser und Erde. Ich beachtete Rami nicht mehr und lief los. Ich spürte, wie der Wind durch mein Fell wehte und spitzte meine Ohren. Ich hörte Wasser, Tiere und andere Stimmen. „Selana!" Rami tauchte neben mir auf und hielt Schritt. Ich knurrte und zeigte ihm deutlich das ich kein Bedarf hatte zu reden. „Wir sind gleich an der Gebietsgrenze." Kurz darauf standen mehrere Werwölfe vor uns, sie erblickten uns und senkten ihren Kopf. „Ab hier beginnt das abtrünnigen Gebiet.", hörte ich jemanden sagen. Ich knurrte und die Werwölfe machten Platz. „Ihr solltet euch besser zurückziehen.", sagte Rami und die anderen nickten. Mit erhobenem Kopf überschritt ich als erste die Grenze und versuchte Alexios seinen Geruch aufzunehmen, natürlich konnte ich ihn nicht riechen. Mir entwich ein tiefes Knurren, als mir bewusst wurde das wir beobachtet wurden. Wir waren gerade mal ein paar Meter von der Grenze weg und wurden schon verfolgt. Rami bemerkte es und blieb stehen, ein fataler Fehler. Ein Werwolf sprang aus seinem Versteck hervor und griff mich an. Er verbiss sich in mein Vorderbein und ich spürte, wie seine Zähne sich durch mein Fleisch bohrten. Ich reagierte sofort und biss in seinen Nacken, ein kurzes, aber lautes Knacken ertönte und er hing schlaff in meiner Schnauze. Ich ließ ihn los und schaute zu Rami er wurde von zwei Werwölfen attackiert. Schnell rannte ich zu ihm und riss den einen Werwolf von ihm herunter. Als ich die Wunde an Rami seinen Bauch sah, knurrte ich. Der Werwolf rappelte sich wieder auf und lief auf mich zu. Schnell wich ich seinen Angriff aus und sprang auf ihn drauf. Ich drücke ihn zu Boden und bohrte meine Krallen in sein Rücken. Er jaulte laut auf, aber ich gab nicht nach. Mein Kopf senkte sich und ich verbiss mich in seinen Hals. Ich schmeckte sein Blut in meiner Schnauze und als ich spürte das er sich nicht mehr bewegte ließ ich von ihm ab. Ein Blick zu Rami verriet mir das er den anderen Angreifer auch getötet hatte. Sein cremefarbenes Fell war in Blut getränkt und ich leckte mir über die Schnauze. Ich erstarrte als sich etwas Spitzes in meinen Rücken bohrte. Mein Blick glitt zu Rami und da kam schon der nächste Pfeil geflogen. „Renn!" Ich drückte meine Pfoten in den Boden und rannte los. Der Pfeil in meinem Rücken brachte mich aber dazu, meinen Schritt zu verlangsamen. „Du musst ihn rausziehen!" „Bist du bescheuert?" „Jetzt mach!" Ich knurrte und Rami zog ihn heraus, ich schluckte schwer und versuchte, die Schmerzen zu unterdrücken. Nach ein paar Schritten blieb ich stehen und zeigte Rami das er auch stehen bleiben sollte. Ich verengte die Augen zu schlitzen. „Siehst du das?" „Was?" „Stacheldraht, knapp über den Boden!" „Du hast recht!" Rami und ich gingen langsam los, wir wichen dem Stacheldraht aus. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie ein Pfeil in unsere Richtung flog und ich schubste Rami weg. Der Pfeil erwischte mich und ich achtete nicht mehr auf meine Schritte. Ich war einen Schritt zu weit gegangen und der Stacheldraht bohrte sich durch meine Pfote. Knurrend zog ich meine Pfote aus dem Draht. „Was für Feiglinge verstecken sich hinter Fallen und Fernwaffen?", entwich es mir und da ertönte ein lautes tiefes Knurren. Zwei große Werwölfe tauchten vor uns auf, hinter ihnen viele andere. „Mächtige Feiglinge!", sagte der eine und der andere Lachte. Ich schaute zu Rami. „Verschwinde!" Ich schloss die Augen und spürte, wie ich in den Hintergrund rückte, ich hatte die Kontrolle verloren. 

SelanaWhere stories live. Discover now