Kapitel 82

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Selana (P.o.v)


„Du wirst das Feuerwerk gar nicht mitbekommen, weil ich dich untern Tisch trinke!" „Das wollen wir sehen!", knurrte sie und schon exte sie den nächsten Shot.

Das ging tatsächlich eine ganze Zeit so, bis sich meine Blase meldete. „Ich müsste mal auf die Toilette." „Du gibst schon auf!" „Ich gebe noch nicht auf!", sagte ich und hob meinen Kopf. „Bestell weitere Shots!", sagte ich ernst und versuchte tatsächlich nicht zu lallen.

Ich wollte es nicht zugeben, aber ich spürte den Alkohol schon. Der Mann, der vor unsere Sitzlounge stand, wollte schon zu Hilfe eilen und mich stützen. „Geht schon!", murmelte ich und er hob sofort seine Hände. „Beeile dich!", rief mir Isa noch zu, bevor ich unter der Masse verschwand.

„Dir zeige ich es noch..", murmelte ich fest überzeugt und quetschte mich überall durch.

Nachdem ich alles erledigt hatte, machte ich mich noch kurz frisch. Ich hatte so viel Alkohol intus das ich nicht mal mehr mein teures Parfüm roch, dafür hatte ich aber unglaublich viel Hunger.

Ich schmollte kurz und verließ danach die Damentoilette.

„Kleine Wölfin."

Mein Herz raste, wie verrückt und ich schaute auf, sah in rehbraunen Augen und automatisch ging ich einen Schritt zurück.

Justin trug ein weißes Hemd, wo er die ersten obersten Knöpfe gar nicht zugeknöpft hatte und die Ärmel waren etwas hochgekrempelt. Dazu trug er eine enganliegende dunkle Hose, er hatte sich an die Wand gelehnt und seine Hände waren in den Hosentaschen gesteckt.

Mein Mund wurde trocken bei dem Anblick und ich ging nochmal einen Schritt zurück.

„Gefällt dir was du siehst?", fragte er und stieß sich von der Wand ab.

Etwas überfordert und alkoholisiert drehte ich mich um und verschwand in der Damentoilette. Ich hielt die Tür zu und wollte sie gerade abschließen, als sie mit Leichtigkeit geöffnet wurde. Justin kam herein, lächelte verführerisch und schloss die Tür ab.

„Ein kleiner Raum und nur wir beide sind hier."

Ich stieß die Luft aus und suchte nach einer Möglichkeit hier herauszukommen, aber bevor ich auch nur einen weiteren Schritt machen konnte, wurde ich schon gegen die kalte Wand gedrückt. Justin hielt meine Hände fest über meinen Kopf und sein rechtes Bein war zwischen meinen Beinen platziert.

Mein ganzer Körper brannte, mein Herz raste und mein Puls dröhnte mir in den Ohren. Wie betäubt starrte ich ihn an, ich war unfähig mich zu wehren.

„Kleine Wölfin.", hauchte er unglaublich nah an meine Lippen. „Ich wollte dich kennenlernen und ich denke das ist meine Chance." „Du hast keine Chance.", sagte ich und schaffte es endlich was zu sagen.

„Ich werde dir nie eine Chance geben!" „Das werden wir noch sehen, kleine Wölfin!" Er platzierte Küsse auf meinen Hals und ich biss mir auf die Lippe. Ich biss so fest zu das ich Blut schmeckte, ich wollte David nicht betrügen. Immer wieder wiederholten sich die Gedanken in meinem Kopf.

Meine Augen wurden glasig und obwohl ich es nicht wollte, kam ein leises Stöhnen über meine Lippen.

Mein Unterleib zog sich zusammen und als er von meinem Hals abließ, holte ich tief Luft.

Er ließ mich los und im nächsten Moment drückte er seine Lippen auf meine.

Seine kräftigen Arme umschlangen meine Mitte und der Kuss wurde inniger. In der nächsten Sekunde hatte er mich hochgehoben und ich presste mich an ihm. Ich fuhr mit meiner Hand durch sein Haar und leckte mit meiner Zunge über seine Lippe.

Ich wollte mehr, viel mehr!

Gerade als er mein Kleid hochschoben wollte, ruckelte es wie wild an der Tür. „Selana! Selana!", hörte ich die panische Stimme von Isa und ich löste mich erschrocken von Justin. „Oh mein Gott!", flüsterte ich und schaute in seine Augen.

„Was hast du getan?" Und so langsam sickerte alles durch.

Sofort liefen mir die Tränen über die Wangen, ich konnte mich kaum beruhigen. „Was habe ich getan? Oh mein Gott!" David wird mir das nie verzeihen! Justin wollte mich anfassen, aber ich schubste ihn weg.

Die Tür wurde aufgetreten und Dexter stand knurrend im Türrahmen. Isa drückte sich an ihm vorbei, sie war total verheult und kam sofort zu mir. „Ich hatte so Angst!" Sie zog mich in eine enge Umarmung und da waren alle Dämme gebrochen, ich weinte wie verrückt.

„Ich habe Mist gebaut.", schniefte ich und bekam nur halb mit wie Dexter und seine Begleiter Justin rausschleiften. „Ich auch.", murmelte sie und strich mir über den Rücken. „Ich habe Justin geküsst und fand es toll. Was ist es bei dir?"

„Sie hat mich angerufen!" Mein Herz blieb stehen, als ich David erblickte. Isa formte mit ihren Mund: „Entschuldigung."

Mein Herz war auf einmal so unglaublich schwer und ich war voller Schuldgefühle, ich fühlte mich so dreckig und schlecht. „David.", stotterte ich, aber er winkte nur ab. „Bis wir zu Hause sind sagst du am besten gar nichts!" Sein ganzer Körper zitterte. „Du gehst vor!"

Ich schluckte schwer. „Sofort!", brüllte er und ich setzte mich in Bewegung. Im Augenwinkel konnte ich noch Luca erkennen, er ging jetzt zu Isa.

Als ich im Auto saß schepperte David die Tür zu. Ich wischte mir über die Wangen und schaute aus dem Fenster. In dem Augenblick kamen Isa und Luca aus der Cocktailbar. Schnell kamen sie zum Auto, Isa stieg hinten ein und Luca auf den Fahrersitz.

„Wo ist David?", fragte ich schniefend und schaute zu Luca. „Er kommt später nach.", sagte er und startete das Auto. Ich sah zu Isa, aber sie wagte es sich nicht mich anzuschauen. „Isa?", fragte ich nach, aber sie reagierte nicht.

Als Luca das Auto von innen verriegelte, kroch langsam die Angst in mir hoch. „Wo ist David?", wiederholte ich mich. „Luca!" „Er kümmert sich um das Problem!", knurrte Luca und raste los. 

SelanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt