Kapitel 110

1.9K 85 4
                                    

Selana (P.o.v)


Lächelnd sah ich zu Justin, er sah fröhlicher aus und das erfreute mich. „Dir geht es besser." „Du meinst wohl dir geht es besser!", sagte er und verschränkte unsere Finger ineinander.

„Die frische Luft tut mir tatsächlich gut." „Das freut mich."

„Ich habe das übrigens ernst gemeint." „Was?", fragte ich nach, ich war mir nicht sicher.

„Ich möchte hier neu mit dir gemeinsam anfangen. Ich möchte nicht über die Vergangenheit mit dir reden und vielem nachtrauern, wir sind jetzt hier und mit dir möchte ich meine Zukunft verbringen."

„Das möchte ich mit dir auch."

Er beugte sich zu mir herunter und ich sah, wie er auf meine Lippen starrte. Justin löste seine Hand von meiner, packte sie in meinen Nacken und zog mich zu sich. Ein prickelnder Schauer lief mir über den Rücken und ich wagte es nicht mich nur einen Millimeter zu bewegen.

Er presste seine Lippen auf meine und als seine andere Hand unter meine Jacke glitt, hatte ich wirklich Not mich zusammenzureißen. Seine Hand strich über meinen Bauch und er wollte weitergehen, aber ich stoppte ihn. „Wir sind-„ „In der Öffentlichkeit.", unterbrach er mich und küsste meinen Hals. Ein Stöhnen kam über meine Lippen und ich spürte, wie mein Unterleib sich zusammenzog. „Justin."

„Kleine Wölfin.", keuchte er und ließ mich los. Er lehnte seine Stirn an meine und wir beide schauten uns an. „Ich nehme dich hier und jetzt, wenn du es mir sagst." Ich öffnete meinen Mund leicht, nicht weil ich erstaunt über seine Wörter war, sondern weil er meine Hand auf seinen Schritt legte. Ich spürte sein Glied sehr deutlich unter seiner Jeans und mein Mund wurde ganz trocken. „Sag es."

Mein Mundwinkel zuckte und ich nickte. „Nimm mich!" Keine Ahnung was mich in dem Moment geritten hatte, aber so war es. Ein kehliges Lachen erklang aus seinem Mund und sofort hob er mich hoch, schnell verließ er den Pfad und ging ein Stück in den Wald hinein. „Nicht ganz in der Öffentlichkeit."

Er drückte mich gegen einen Baum und ich hatte wirklich Probleme meine Jeans in der Position runterzuziehen. „Lass mich kurz runter.", brachte ich zwischen den vielen Küssen hervor. Ich war sowas von erregt und bereit, ich wollte ihn hier und jetzt.

Gerade als ich meine Jeans öffnen wollte, schaute ich nochmal hoch und entdeckte zwei leuchtende Augen in der Abenddämmerung. Ich stoppte in der Bewegung und Justin wusste sofort das was nicht in Ordnung war. Er drehte sich um und schob mich genau hinter sich.

„Wer ist da?", knurrte er laut und versuchte erst gar nicht zu verbergen das er ein Werwolf war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich presste die Oberschenkel zusammen. Wo bin ich nur wieder hineingeraten?

Ich versuchte mich auf die Geräusche zu konzentrieren und als ich die Herzschläge hörte, wusste ich das wir es hier nicht nur mit einem Werwolf zutun hatten.

„Ich wollte euch nicht erschrecken.", hörte ich eine männliche unbekannte Stimme und ich konnte spüren wie Justin sich anspannte. „Es ist nur ungewöhnlich das man hier naja...übereinander herfällt."

„Ein Gaffer."

„So würde ich das nicht sagen. Ihr habt mein Revier betreten und ich war halt in der Nähe, nenn es Zufall."

„Was willst du?"

„Spricht man so mit einem Alpha?", knurrte der andere und ich verdrehte die Augen. „Lass uns einfach gehen.", murmelte ich und fasste Justin seinen Arm an. „Das hier macht keinen Sinn.", fügte ich hinzu und hoffte das er die anderen bemerkte.

Ich wollte keinen Stress am ersten Tag.

„Wir gehen.", sagte Justin und ich war erleichtert. Ich stellte mich neben ihn und er nahm meine Hand, jetzt konnte ich endlich einen Blick auf den Alpha erhaschen. Tatsächlich sah wie vorhin nur seine Augen. Ich biss mir auf die Unterlippe, wieso hielt er sich so versteckt?

„Eine wunderschöne Freundin hast du da. Wie heißt du?"

Ich sah in Augen sie schimmerten gelb, fast alle Alphas hatten diese Augenfarbe.

„Das geht dich überhaupt nichts an. Noch einen schönen Abend!", knurrte Justin, bevor ich reagieren konnte.

Er ging los und ich folgte ihm dicht. Sein Griff um meine Hand war fest und ich wusste wir würden nicht weit kommen. Man konnte die Spannung, die in der Luft lag, fast anfassen, so bedrückend war sie.

Knurrend und Zähne fletschend sperrte uns ein Werwolf den Weg ab.

Wir blieben stehen, aber schreckten nicht zurück. Es war für uns nicht das erste Mal, dass wir uns ein einer Zwickmühle befanden.

„Was willst du?"

„Mein Alpha möchte euch kennenlernen!"

„Falls es noch keinen von euch aufgefallen ist, wir möchten keinen von euch kennenlernen also geh uns aus dem Weg!", knurrte ich jetzt und spürte wie meine Augen sich veränderten. „Ich wiederhole mich nicht gerne!"

„Außerdem muss ich dazu sagen das sie sehr ungemütlich werden kann.", mischte sich Justin ein und der Werwolf vor uns war nicht beeindruckt. „Geht zu meinem Alpha!"

„Wir gehen jetzt aber nicht zu deinem Alpha! Das ist unser erster Tag hier und wir lassen uns sicher nicht herumschubsen. Wenn dein Alpha uns kennenlernen will und er das hier auch hoffentlich hört!", sagte ich extra laut. „Kann er uns nächste Woche gerne besuchen kommen, er weiß ja, wo wir wohnen und wenn du jetzt nicht weggehst, werde ich dich töten."

Der Werwolf ging mir sofort aus dem Weg und ich lächelte.

„Bis nächste Woche.", hörte ich die weit entfernte Stimme von dem Alpha und ich sah kurz zu Justin, er schien nicht erfreut darüber. Er blickte mir in die Augen und schüttelte den Kopf. „Was?", fragte ich leise.

Drohungen sind nicht hilfreich, weißt du.

Das war keine Drohung, sondern eine Tatsache.

SelanaWhere stories live. Discover now