Kapitel 125

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Selana (P.o.v)


Die Tage verliefen äußert ruhig und daher wir schon fast am Ende der Woche angekommen waren, war nun unser Großeinkauf angesagt.

„Ich kaufe dir auch ein Eis.", lockte mich Justin erneut und lächelte mich schief an.

„Nö."

Ich saß immer noch mit verschränkten Armen im Auto. Mein Körper, meine Seele und ich hatten einfach kein Interesse für überhaupt irgendwas. Letzte Nacht hatte ich nämlich meine Tage bekommen und seitdem plagten mich höllische Schmerzen.

„Wieso nicht?"

„Weil ich unten herum abgeschlachtet werde."

„Und wenn ich dir ein Kuchen kaufe?"

„Nö."

Justin seufzte und lehnte sich an die Autotür.

„Wir gehen doch nur einkaufen und du sitzt schon im Auto, komm schon. Du musst doch nur aussteigen und neben mir herlaufen."

„Du hast mich dazu gezwungen."

„Ich?"

Ich schob meine Lippe vor und nickte eifrig. Er starrte mich an und ich war mir nicht sicher, ob er fassungslos war oder nicht.

„Ich hole jetzt den Einkaufswagen.", sagte er nur dazu und verschwand.

Halbwegs zufrieden lehnte ich mich vor und machte die Autotür wieder zu. Danach holte ich mein Handy aus der Hosentasche und scrollte durch die Nachrichten, bis es am Fenster klopfte.

„Meine Fresse.", entwich es mir und ich schaute auf. Justin stand da, lächelte und öffnete wieder die Autotür. „Was?"

„Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, immer hin habe ich schon den Einkaufswagen geholt und ich habe eine brillante Idee." „Das bezweifle ich." Ich steckte mein Handy in die Hosentasche.

„Du steigst in den Einkaufswagen und so brauchst du nicht laufen, was sagst du dazu?"

Tatsächlich bewegten sich meine Mundwinkel nach oben, obwohl ich auch ein wenig misstrauisch war.

„Meinst du das ernst?"

„Ja."

„Sicher?", fragte ich nach und schnallte mich ab.

„Ja."

Ich stieg aus dem Auto, machte die Autotür zu und stieg mit Justins Hilfe in den Einkaufswagen. Er verschloss das Auto und schon machten wir uns auf den Weg.

„Hier der Einkaufszettel." Justin hielt ihn mir vor die Nase und wie auf Knopfdruck nahm ich ihn leicht säuerlich ab. „Warum?", fragte ich und zog die Augenbrauen zusammen. „Wieso muss ich den nehmen? Find ich jetzt ein bisschen unfair."

„Das ist nur ein verdammter Einkaufszettel, Selana!", zischte er und schon ließ ich die Schultern sinken. „Du nennst mich nie Selana.", fing ich schon an zu schmollen.

Oh Himmel, du bist ja anstrengender als ein Baby!

„Du hast keinen Grund mich so zu nennen."

„Das ist dein normaler Name?"

„Aber du nennst mich nie so!"

„Jetzt ließ lieber vor was auf den Einkaufszettel steht!"

„Nö."

Ich ließ den Einkaufszettel in den Wagen fallen und schon stoppte Justin. Leise knurrend nahm er ihn aus dem Einkaufswagen und würdigte mich keines Blickes.

„Toast, Eier, Wasser, Mehl, Wurst,.." Ich hörte nicht mehr weiter zu und schaute mich lieber um. Es war ziemlich leer hier und darüber war ich wirklich verblüfft, es war Freitag und eigentlich ist es immer an dem Tag brechend voll.

Eine ältere Dame lief vor uns und sonst sah ich keinen weiter vor uns im Gang.

Plötzlich traf mich etwas am Kopf und wie aufs Stichwort entwich mir ein tiefes und gefährliches Knurren. Ich tätschelte meinen Hinterkopf und schaute nach hinten, ich sah Justin gerade nicht aber dafür Rami.

„Was ist hier los?"

Justin kam in mein Blickfeld, aber da bin ich schon aus dem Einkaufswagen gestiegen. „Hast du mich gerade mit." Ich schaute kurz in den Einkaufswagen. „Tee abgeworfen?" „Was hast du gemacht?", fragte Justin verwirrt und schaute zu Rami. „Das wirst du büßen!", knurrte ich und ging auf ihn zu.

„Das war doch voll lustig?"

„Oh man, alter. Sie hat ihre Tage!"

Rami seine Augen strahlten nicht mehr so wie vorher und sein Gesicht wurde ein bisschen blasser.

„Sie hat ihre Tage?"

„Wenn ich dich erwische!"

In dem Moment stellte er seinen Einkaufskorb ab.

„Ich wusste nicht, dass du deine Tage hast. Es tut mir leid!"

„Heute nehme ich keine Entschuldigungen an!"

„Soll ich dein Einkauf bezahlen, falls du wegrennst?", mischte sich Justin ein und ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen.

„Ich renne nicht weg."

Da hatte ich ihn mir schon geschnappt und in den Schwitzkasten genommen.

„Du hast mich mit Tee abgeworfen!"

„Ich habe mich entschuldigt!"

„Das zieht heute nicht!"

„Es tut mir aber leid!"

„Hören Sie sofort auf, sonst hole ich den Sicherheitsmann!"

Ich entdeckte eine Verkäuferin und ließ Rami sofort los.

„Okay, okay.", sagte ich schnell und ging wieder zu Justin.

„Geht es Ihnen gut?" Rami nickte. „Danke.", murmelte er und lächelte sie an.

„Arschloch.", murmelte ich leise und hackte mich danach bei Justin ein.

„Geht es dir jetzt besser?", fragte mich Justin und ich verdrehte die Augen.

„Was brauchen wir noch?"

„So ziemlich alles.", antwortete er mir und da ging Rami schon an uns vorbei, streckte uns die Zunge heraus. „Das kriegst du heute Abend wieder!" „Ich überlege mir das nochmal mit dem Spieleabend!", rief er grinsend und verschwand um die Ecke.

„Und ich dachte du hast heute für nichts Interesse?"

„Habe ich ja auch nicht."

„Aha."

„Jetzt gib mir den verdammten Einkaufszettel!", grummelte ich und nahm ihn den aus der Hand.

„Müssen wir wirklich alles holen?"

„Ja."

„Und du machst das Essen?"

„Wir machen es zusammen."

Ich seufzte.

„Okay."

SelanaWhere stories live. Discover now