Kapitel 103

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Selana (P.o.v)


Ich suchte gerade nach einer passenden Seelenverwandten für Justin, als er ins Schlafzimmer reinplatzte und ich mich erschreckte. „Meine Güte." „Erschreckt?", witzelte er und wackelte mit den Augenbrauen. „Ja du hast mich erschreckt.", sagte ich ehrlich und sperrte mein Handy. „Was ist?" „Das Abendessen ist fertig."

„Oh.", ich stand vom Bett auf und steckte mein Handy in die Hosentasche. „Ich komme." „Erscheinen reicht." Ich verdrehte die Augen und ging an ihn vorbei, runter in die Küche. „Es riecht himmlisch.", murmelte ich und atmete tief ein. „Ist das Kassler?"

„Gut geraten." Er schob meinen Stuhl zurück und ich setzte mich. „Danke." „Für dich nur das Beste!", flüsterte er in mein Ohr und mich überkam eine Gänsehaut. Ich schluckte schwer und lächelte leicht. „Was gibt es dazu?" „Kartoffeln und Sauerkraut." „Kochst du gerne?", fragte ich ihn und schaute ihm zu wie er das Essen auf die Teller machte. „Ja."

„Die Küche ist mein Reich und hier komme ich zur Ruhe." „Gibt nicht viele Männer, die gerne in der Küche sind." „Ich schon." Er stellte mir meinen Teller hin und sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen. „Wahnsinn.", kam es leise über meine Lippen und ich bekam große Augen.

Wir fingen an zu essen und es war wirklich der Himmel auf Erden, es war einfach köstlich.

„Du.", fing ich an und schluckte mein Essen herunter. „Mhm." Er schaute mich an und ich wurde doch nervös. „Was sagst du dazu, wenn ich dir eine neue Seelenverwandte suchen würde?", stellte ich ihm die Frage, die mir den ganzen Tag schon auf der Seele brannte. Ich sah das sein Griff um das Besteck fester wurde und ich wurde noch nervöser als vorher.

„Du weißt das es nicht funktioniert. Es gibt immer nur einen Seelenverwandten." „Das stimmt so nicht. Ich habe auch euch beide und wenn ich einen von euch ablehne, hat derjenige vielleicht die Möglichkeit eine andere zu finden."

„Vielleicht ist ein sehr umfangreiches Wort."

„Ich weiß und du bist wahrscheinlich auch extrem sauer, aber es wäre ein Versuch wert."

„Sauer ist gar kein Ausdruck. Woher hast du die Idee?", knurrte er und legte sein Besteck hin.

„Mein Hexer.", log ich und sah in seine Augen. „Er hat mit mir vorhin telefoniert und da ist ihm die Idee gekommen. So könnte jeder von uns glücklich werden und man muss sich nicht um mich streiten." „Wann?", hakte er nach und ich zog die Augenbrauen zusammen. „Wann hast du mit ihm telefoniert?"

„Vor zwei Stunden?" „Ich bin den ganzen Tag zu Hause gewesen und ich bin genau wie du ein Werwolf, denkst du ich hätte es nicht mitbekommen, wenn du telefoniert hättest?" Ich biss mir auf die Unterlippe und ich wusste, er hatte mich erwischt. „Okay, als ich draußen war hatte er mich angerufen." „Ich habe dir letzten schon gesagt das du nicht Lügen kannst.", sagte er ernst und spannte sein Kiefer an.

„Dein Handy lag auf den Tisch als du vorhin unterwegs warst."

„Die Idee ist von David.", murmelte ich und stopfte mir schnell ein Stück Fleisch in den Mund. „David?", er sprach den Namen voller Hass aus. „Du hast ihn getroffen?" Ich nickte.

„Über was habt ihr noch gesprochen?" Ich zuckte mit den Schultern und stopfte mir noch was in den Mund. „L-leck-er.", sagte ich mit vollem Mund.

„Ich kann den ganzen Tag hier sitzen und warten bis du aufgegessen hast. Mich stört das nicht im Geringsten."

Ich schluckte das Essen herunter und seufzte danach.

„Es ist nicht weiter passiert." Außer das Luca noch einen weiteren Menschen auf dem Gewissen hat. „Das weiß er schon." „Du redest mit deinem Werwolf?" „Nein.", log ich und lächelte. „Mir ist nur eben was eingefallen."

„Du bist immer noch schlecht im Lügen."

„Ja ich rede mit mir.", gab ich zu und legte das Besteck hin. „Was sagst du nun zu der Idee?"

„Das du es ganz schnell vergessen kannst! Ich liebe dich und ich will nur dich, du kannst mich vielleicht ablehnen und ich kann es nicht ändern. Gut, okay." Er stand auf. „Aber wenn du dich für David entscheidest und mich zurücklässt werde ich ihn töten."

Ich fuhr mir über die Stirn. „Warum reden immer alle gleich vom Töten? Könnt ihr euch nicht mal die Hand reichen?"

„Ist das dein Ernst? Du bist mein Leben und meine Zukunft, für mich und mein Rudel und ausgerechnet er will mir das alles wegnehmen!" „Wir könnten auch ein großes Rudel bilden und es würde eine Luna und zwei Alphas geben."

„Das kannst du auch vergessen, ich teile weder dich oder mein Rudel mit dem Vollidioten!"

„Mir gefällt das alles auch nicht!", zischte und stand auf. „Aber ich suche wenigstens eine Lösung!"

„Das ist aber alles Schwachsinn!" „Du bist Schwachsinn!", knurrte ich und schob den Stuhl zurück. „Das ergibt gar keinen Sinn!" „Halt die Klappe!", ich nahm den noch halbvollen Teller und ging an ihn vorbei. „Wo willst du hin?"

„Ich gehe ins Schlafzimmer." „Mit dem Teller?" „Ja!"

„Du wirst sicherlich nicht mit dem Teller ins Schlafzimmer gehen!" Ich verengte die Augen zu schlitzen. „Das wirst du mir nicht verbieten können!" „Stell den Teller weg und ich zeige dir was ich dir alles verbieten kann.", knurrte er und schon wurden seine Augen dunkler.

Mein Mund wurde trocken und ich schaute abwechselnd zum Teller und zu ihm.

„Den gehe ich halt ins Wohnzimmer.", murmelte ich und ignorierte mein Ziehen im Unterleib. Gute Entscheidung. Ich verdrehte die Augen. „Mein Hunger ist halt größer." „Du weißt gar nicht auf was ich Hunger habe!" Er nahm mir den Teller aus der Hand und stellte ihn auf die Kommode. „Auf dich!"

„Ich habe aber wirklich Hunger!", knurrte ich, aber davon ließ sich Justin nicht stören. Er zog mich zu sich und presste seine Lippen auf meine. 

SelanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt