Kapitel 160 - Nervous deleting

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Lilly

Kurzerhand unterschrieb ich wieder die Anmeldung zum 'Kreativen Schreiben'. In der AG war mir eine 1 sicher, mit der ich mein Zeugnis immer gut aufbauen konnte. Milla trug sich in die Liste für den Schauspielunterricht ein. Mein Leben war eh schon filmreif, da brauchte ich nicht noch mehr Drama.
>>Ähm, du weißt dass deine AG zweimal die Woche wäre oder?<< machte mich Milla drauf aufmerksam.
>>Ja, wieso?<< murmelte ich nur abwesend.
>>Ich meine nur so, dann kannst du Caleb kaum noch sehen<< fügte sie stirnrunzelnd hinzu. Ich nickte nur und gab meine Anmeldung ab. Milla hatte einen komischen Gesichtsausdruck drauf, als würde sie ihre Worte abwägen wollen. Genervt schnaubte ich und sah sie auffordernd an.
>> Ich wollte nur noch fragen, wie es Harvey geht<<
Ich schulterte meinen Rucksack und rauschte ab.
>>Lilly!<< rief sie und hielt mich am Arm, den ich ihr schleunigst entzog.
>>Hör einfach auf!<<
Beschwichtigend hob sie die Hände.
>>Ist ja gut, ich mache mir nur Sorgen.<<
>>Dann lass es!<< gab ich ihr zu verstehen.
>>Okay<< gab sie kleinlaut bei und folgte mir in die Cafeteria. Ich war Caleb mittlerweile zu oft aus dem Weg gegangen und langsam fiel es auf. Deshalb hatte ich jetzt keine andere Wahl als mich zu ihm und Matt an den Tisch zu setzen. Caleb schob meine Haare zurück und legte einen Arm um mich. Mein Blick wurde weicher als ich sah wie bedrückt er aussah, doch er winkte nur ab. Sanft legte ich meine Hand auf sein Bein, doch er wich mir aus. Sogar Milla starrte mich fragend an, woraufhin ich nur die Schultern zuckte. Mir war klar, dass ich diejenige war, die diese Kluft erneut zwischen uns geschlagen hatte. Unsicher zog ich meinen Arm zurück, weil Caleb nachdenklich auf meine Narben herunter sah. Das erste mal hatte ich das Gefühl, ich müsste sie vor ihm verstecken. Gerade war es schwer für mich zu glauben, dass ich diesen Jungen vor wenigen Wochen noch näher an mich heran gelassen hatte, wie jemals jemanden zuvor.
>>Caleb hat manchmal das Gefühl, er hat Verantwortung für dich<< hatte meine Therapeutin zu mir gesagt. Ich dachte oft darüber nach, wollte es nicht glauben. Es wunderte mich sowieso, dass Caleb es schaffte, so gut mit mir umzugehen. Mein Handy riss mich mal wieder aus meinen Gedanken, als Harvey mich anrief. Sofort entschuldigte ich mich und verließ die Cafeteria. Er redete selten mit mir und seine mentale Gesundheit verschlechterte sich bei jedem Gespräch. Auch mir machte das zu schaffen, in der Klinik war Harvey mein Anker gewesen. Von Chrissy hatten wir immer noch nichts gehört. Harvey hörte sich müde an, kraftlos. Das Gespräch war belanglos, ich redete mehr als er. Ich hatte ihn noch nie so ruhig erlebt. Caleb sah mich forschend an als ich zurück an den Tisch kam, doch ich wollte nicht dass er mir meine Gefühle direkt ansah also mied ich Augenkontakt. Wobei das schwachsinnig war, Caleb kannte mich auswendig. Selbst wenn ich ihn nicht an mich ran ließ. Er drückte meine Hand unter dem Tisch. Er war da. Vorsichtig schmiegte ich mich an seinen Arm. Ich vermisste seine Nähe. Unruhig wanderten seine Fingerspitzen über mein Bein, seine Augen waren auf sein Handy gerichtet. Er swipte durch ungelesene Nachrichten und löschte ein paar verpasste Anrufe. Er wurde fast unmerklich nervöser. Fest fasste er um meinen Oberschenkel. Er war unentschlossen als wüsste er nicht was er wollte. Das machte auch mich unruhig. Er wusste immer, was er wollte. Ich schluckte als er einen weiteren Anruf von Charlotte weg drückte. Ich wollte etwas sagen, doch wusste ich nicht was. Ich wusste kaum wohin mit mir selbst und seine Hand auf meinem Oberschenkel fühlte sich gerade mehr als richtig, wie auch verdammt falsch an. Fast befremdlich. Ich löste seinen Klammergriff und schob ihn ein bisschen von mir weg. Caleb sah mich sofort an, seine Augen waren aufgebracht, fast lodernd. Bis ich seinen Blick erneut verlor als Charlotte wieder auf seinem Handy anrief. Wieder legte er auf. Ich war wütend. Caleb bemerkte es sofort als mein kleiner Finger zuckte. Ich hatte ihn gewarnt, mich nie wütend zu machen.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt