Kapitel 134 - I miss her

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Caleb

>>Du musst dich bei ihr melden, Mann<< sagte Matt vorsichtig, sah mich aber mit Nachdruck an.
>>Was soll ich, deiner Meinung nach, denn bitte sagen?<< giftete ich ihn verzweifelt an. Ich konnte meine Augen einfach nicht von Lillys Brief reißen, der vor mir auf dem Tisch lag.
Es war Samstagmittag und Matt war vor gut zwei Stunden vorbei kommen. Wir saßen hinten im Garten, auf den alten Stühlen neben der Hecke.
>>Caleb, Montag wird sie wieder kommen. Und du musst mit ihr sprechen, bevor sie dich da sieht<<
>>Wie soll das bitte irgendwas besser machen?<< fragte ich eher mich selbst.
>>Das wird es nicht. Aber du kannst nicht zu lassen, dass sie dich erst an ihrem ersten Schultag wieder sieht. Vor allen anderen. Dann wäre ihr nächster Zusammenbruch doch schon voraus programmiert, verdammt!<< machte er mir klar. Ich sprang auf und raufte mir meine Haare, die über den Sommer schon viel zu lang geworden waren.
>>Und was soll ich ihr sagen? Wie soll ich mich überhaupt melden? Soll ich einfach bei ihr vorbei fahren oder was?<<
Aufgebracht lief ich auf dem Rasen hin und her. In den Sommerferien hatte ich mich wieder in der Schule angemeldet und hatte Nachhilfe in den Wochen genommen. Ich hatte mich nur wieder angemeldet, weil ich sicher war, dass Lilly nicht mehr zurück kommen würde. Zumindest nicht an diese Schule. Als Milla dann aber letztens ganz nervös von einem Telefonat mit Lilly zurück kam, wussten wir alle, dass mein Plan nicht aufgehen würde. Niemand von uns hatte damit gerechnet, dass Lilly so schnell wieder entlassen werden würde. Geschweige denn, dass sie schon Montag wieder in unsere Klasse kam. Also musste ich das mit ihr irgendwie klären. Ich wusste nicht wie ich das alles hinkriegen sollte und wie es mit ihr und mir weiter ging. Ich wusste nur, dass ich nicht zulassen würde dass sie wegen mir abermals zusammen brach. Egal weswegen.
Matt holte sein Handy hervor.
>>Sie hat ein neues Handy und eine Nummer. Ich werde dir erstmal ihre Nummer geben. Vielleicht kannst du sie dann erstmal anrufen oder so. Ich glaub, das wäre besser als einfach bei ihr aufzutauchen. << sagte er und tippte mir ihre Nummer ins Handy.
>>Okay<< antwortete ich nur atemlos, absolut ratlos wie ich diese Situation hin biegen sollte. Matt packte seine Sachen und wandte sich zum Gehen. Er nahm Lilly's Brief vom Tisch und drückte ihn mir in die Hand.
>>Kümmer dich um deine Kleine, Caleb<<
Ich nickte nur und hielt ihren Brief noch so lange fest, bis Matt weg war.
Ich liebe dich und ich kann nicht ohne dich leben.
Wie oft hatte ich diesen Satz schon gelesen. Und jedes Mal tat er noch mehr weh.
Ich vermisste sie.
Ich hatte keine Ahnung, ob es der richtige Moment war wieder in Lilly's Leben zu treten. Ob sie stark genug war, ob es jemals der richtige Moment sein würde.
Aber ich konnte eben so wenig ohne sie leben.
Also wartete ich ein paar Stunden und starrte mein Handy an. Krampfhaft überlegte ich was ich ihr sagen sollte. Selbst nach diesen Stunden, hatte ich keinen Plan wie ich die Sache angehen sollte. Also griff ich irgendwann einfach nach dem Handy und wählte ihre Nummer. Es klingelte lange. Voller Panik schlang ich meinen Arm um meinen Oberkörper und lief in meinem Schlafzimmer auf und ab. Ich wusste, dass sie gerade auf ihr Display sah, ich spürte es. Und ich wusste, dass sie auflegen würde, ehe der Anruf abgelehnt wurde. Vielleicht war es besser so. Wahrscheinlich war es nicht der richtige Zeitpunkt. Nur leider lief mir einfach die Zeit davon.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt