Kapitel 33 - Flashbacks

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Es vergingen ein paar Tage. Nichts passierte. Naja, oder doch. Es geschah das selbe, wie letztes Jahr auch. Es wurde über mich geredet, ich wurde immer mal wieder angefasst und angerempelt, natürlich mit voller Absicht. Doch ich ging mit erfrorenen Gesicht durch den Alltag, ließ alles an mir vorbei ziehen. Versuchte alles einfach auszublenden, was schlecht für mich war.

Milla und Matt ließen mich nicht mehr allein, zumindest nicht, wenn es gerade nicht anders ging. Im Unterricht saßen sie bei mir und auch von unserer Gruppe beim Mittagessen hatten sie sich getrennt, um bei mir sein zu können.
Alexa saß mittlerweile mit ihren Mädels bei Nick, Noah und Chris. Immer wieder warfen sie mir abwertende Blicke zu und gaben mir deutlich zu verstehen, was sie von mir hielten.

Ich aß nur das nötigste und natürlich das kalorienärmste. Niemandem schien es aufzufallen.

Und ich schrieb auch noch weiter an Calebs alte Nummer. Zumindest ging ich davon aus, dass sie alt war, denn nie schien eine Nachricht anzukommen, geschweige denn eine zurück zu kommen. Ich schrieb einfach alles. Alles über Alexa, über Nick, über Ana und Mia und meine Essstörung, meine Suizidgedanken, die Leere in mir und darüber, wie sehr er mir fehlte.

Auch wenn ich nie eine Antwort bekommen werde und ich ihn auch nie wieder sehen würde.

Ich meine, was hätte ich ihm auch schon bedeutet? Gar nichts. Das hatte er mir in der Nacht der Party deutlich gesagt...
Nur warum war er dann für mich einfach alles? Wieso erzählte ich ihm alles? Was war das nur, was mich immer wieder zu ihm hinzog..?
Ich saß zu hause vor meinem Spiegel und betrachtete mein steinernes Gesicht.

Dann plötzlich

Bilder durchtuckten mich. Alles aus dem letzten Jahr. Calebs Hände auf meinem Körper, sein Gesicht als wäre es direkt vor mir. Seine unfassbar blauen Augen. Dann Nicks Worte in meinem Ohr als er mich zwingen wollte mit ihm zu schlafen. Seine festen, fordernden Berührungen. Der Moment als mich die Jungs in den Schnee drückten und mir Alexa in den Rücken tritt.
Alexa als sie meinen Kopf gegen die Wand schlug. Die Bücher, die dabei über den Schulflur rutschten.

Einfach alles, was mir geschehen war.

Und es war zu viel.

Eine Träne glitt mir die Wange hinunter.

Ich wollte an nichts erinnert werden, das ich vergessen will...

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt