Kapitel 96 - Voices

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Lillys Sicht. 

Der Schultag am Freitag war eher ruhig. Alle waren manchmal etwas hibbelig wegen der Englischprüfung am Montag, dennoch gab es für mich keine weiteren unangenehmen Vorkommnisse. Ich hielt mich eher von den Jungs fern an diesem Tag und machte mehr mit Milla und Matt. Beim Mittagessen schaffte ich es sogar ein paar Gabeln von meinem Salat zu essen, obwohl Alexa mit ihrem super Body ganz in der Nähe saß. Ich hasste sie, keine Frage. Aber auf ihren Körper war ich manchmal echt neidisch. Eigentlich war mir auch klar, dass ich mittlerweile sogar viel dünner war als sie. Nur konnte ich die Gedanken um meinen fetten Körper einfach nicht abstellen. 

>>Worüber denkst du nach?<< fragte mich jemand und legte kurz die Arme um mich.

>>Was?<< fragte ich verwirrt zwischen meiner Gabel Salat hindurch. Ohne ein weiteres Wort setzte sich Nick neben mich und begrüßte die anderen beiden, als wäre das das normalste der Welt. Matt schaute erst Milla ganz verdattert an, doch die zuckte einfach mit den Schultern und aß weiter. Solange Nick nett war, konnte er ja hier sitzen. Plötzlich wurden neben uns die restlichen Stühle zurück gezogen und die anderen Jungs setzten sich ebenfalls neben uns. Erschrocken starrte ich alle nach der Reihe an und warf ihnen einen ernsthaft fragenden Blick zu. Tobi und Noah zwinkerten mir zu, Chris stieß mir amüsiert in die Seite und Chris lachte leise. Kann doch nicht wahr sein...Was hatten die Idioten jetzt schon wieder vor? Doch zu meiner Überraschung benahmen sie sich echt gut. Sie unterhielten sich sogar mit Matt und Milla, lachten, machten Witze. Diese Mittagspause war dann doch noch ganz angenehm gewesen. 

>>Alles okay?<< fragte mich Chris irgendwann und hatte sich nah an mich gelehnt. 

>>Keine Ahnung<< flüsterte ich und lächelte unsicher. Er nickte und schaute sich einmal am Tisch um.

>>Sind wir dir zu viele?<<

>>Etwas...<< 

>>Sorry,das war Nicks Idee<<

>>Was ist mit mir?<< mischte sich Nick tuschelnd mit ein.

>>Ach nichts<< winkte Chris schnell ab und drehte sich dann etwas weg. 

Was für eine komische Situation. Fast hätte ich gekichert, so eigenartig war es. Allein wie das aussah, wie wir hier alle an einem Tisch saßen. 
Nick und Noah fuhren mich nach der Schule nach Hause. Davor hielten sie bei KFC, um sich "Mittagessen" zu holen. Sie boten mir etwas an, doch ich lehnte ab mit der Ausrede, dass ich meist Bauchschmerzen von dem ganzen Fett bekam. Zuhause angekommen verkrümelten sich die Jungs in mein Zimmer, um die Reste aufzuessen und mit dem Lernen schonmal anzufangen. Ich dagegen ging zuerst duschen, da es heute wirklich sehr warm gewesen war und ich mich in meinen Klamotten schon wieder unwohl fühlte. Lange stand ich unter dem kalten Wasserstrahl und träumte vor mich hin. Der Nachmittag gestern mit Caleb war noch ganz gut verlaufen. Ich hatte gegessen und danach hatten wir zusammen etwas Fernsehen geschaut, bis mein Vater von der Arbeit zurück kam. Meine Mum hatte vor ein paar Tagen nach Hause fahren müssen, weil sie ein paar Meetings hatte. Ende nächster Woche wollte sie allerdings zurück sein. Am Telefon, vor zwei Tagen, sagte sie zu mir:

>>Schließlich muss ich ja rechtzeitig wieder da sein, damit ich deinen Geburtstag vorbereiten kann<<

Wohlgemerkt, mein Geburtstag war erst in gut 6 Wochen. Mitten in den Sommerferien. Nur meine Mum machte gefühlt schon Monate vorher die Vorbereitungen. Dieses Jahr war es ganz extrem, weil ich ja 18 werde.

Nach einer Weile stellte ich das Wasser ab, trat aus der Dusche und zog mich wieder an. Alles war mir gerade einfach zu warm, weshalb ich mich für ein weißes T-Shirt und eine graue, kurze Stoffhose entschied. Meine noch feuchten, langen Haare band ich zu einem festen Dutt und verließ dann das Bad. Als ich ins Zimmer kam, wunderte es mich schon gar nicht mehr, dass Chris auch auf einmal da war. Sie waren halt immer für eine Überraschung offen. Zuerst merkten sie gar nicht, wie ich ins Zimmer kam. Deshalb war es umso lustiger als die drei dann zusammen zuckten, nachdem sie mich auf dem Bett sitzen sahen. Brav und unter Chris strengem Blick, nahm ich zwei Pillen ein und spülte sie mit Wasser runter. Jedes Mal hinterließen sie einen ekligen Film in meinem Hals, weshalb ich kurz das Gesicht verzog. Nick lag auf dem Rücken, quer über meinem Teppich und laß konzentriert ein Buch.

Please no promises - und alles wurde fakeWhere stories live. Discover now