Kapitel 140 - Dates

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Lilly

Nervös tippte ich mit meiner Fußspitze auf dem Boden herum. Es war noch sehr früh an diesem Mittwoch und ich war in der Schule, bevor jemand anders hier war. Milla hatte sich noch unbedingt vorm Unterricht mit mir treffen wollen, um mir alles über letzte Nacht zu erzählen. Als ich mich umdrehte, kam sie schon quietschend auf mich zu gerannt.
>>Shhht!<< mahnte ich und schloss sie lachend in die Arme.
>>Erzähl!<< befahl ich sofort danach.
>>Oh mein Gott, Lilly! Wo soll ich nur anfangen?<<
Wie ein aufgekratztes, kleines Würmchen sprang sie vor mir herum.
>>Er hat mich abgeholt und haben bei ihm zu Hause gegessen. Ich war so nervös, ich hab fast gar nichts runter bekommen. Nach der letzten Gabel, konnte ich nicht mehr warten. Ich hab mich auf seinen Schoß gesetzt und er hat mich rüber ins Schlafzimmer getragen. Er hat mich die ganze Zeit geküsst und mich langsam ausgezogen. Dann hat er mir gesagt, dass ich schön bin und ja, wir haben's gemacht.<<
Ich lächelte sie an. Ich freute mich sehr für sie. Ihre Augen leuchteten.
>>Tat es denn weh?<< fragte ich sie vorsichtig.
>>Ja, doch sehr. Ich war einfach total unentspannt teilweise. Aber ich wusste, ich muss bei Matt keine Angst haben. Er wusste ja, was er macht. Für ihn war es ja nicht das erste Mal...<<
>>Stört es dich, dass du nicht seine erste warst?<<
Einen Moment schien sie zu überlegen, dann lächelte sie wieder.
>>Nein, ich glaub nicht. Ich meine, jetzt hat er mich. Und ich bin froh, dass er nicht genauso unerfahren war wie ich.<<
Ich nickte. Ja, ich war mir sicher, dass ich für Caleb auch nicht die erste wäre. Ich musste gestehen, dass mir einen kleinen Stich versetzte. Trotzdem fühlte ich mich mit dem Gedanken sicher, dass Caleb wissen würde was er tat. Wenn wir es je tun würden...
>>Ich wünsch' mir für dich, dass deine Macht mit Caleb genauso schön wird<< sagte sie und sah mich liebevoll an. Genau in dem Moment, ging die Tür von draußen auf. Und wie es das Schicksal wollte, kam Caleb in den Flur. Er trug ein weißes Shirt, eine schwarze Jeans und hatte seinen Rucksack über eine Schulter geworfen. Seine Haare waren immer noch etwas zu lang, unordentlich umrahmten sie sein Gesicht. Ich wusste, dass er gehört hatte was Milla gesagt hatte. Seine blauen Augen fixierten meine. Sein Blick war so intensiv, dass mir die Luft weg blieb. Die Luft, zwischen uns, knisterte. Hätte er mich auch nur eine Sekunde weiter so angeguckt, wäre ich zu ihm rüber gegangen. Doch er riss sich los und verschwand im Klassenraum. Rasselnd atmete ich aus und versuchte mich zu fangen.
>>Wow...<< machte Milla nur und sah mich vielsagend an. Ich schluckte und boxte ihr in die Seite.
>>Aua!<< quengelte sie und schon lag Matt's Arm um ihr. Grinsend küsste er sie. Milla lief knallrot an und kicherte. Matt war klar, dass sie es mir erzählt hatte, keine Frage. Ich gönnte es den beiden, natürlich. Aber gerade fühlte ich mich ziemlich einsam und mir wurde bewusst, wie sehr ich Caleb vermisste.
>>Frag ihn nach einem Date!<< zischte mir Milla zu als wir in den Klassenraum gingen und ich meinen Blick absolut nicht von Caleb abwenden konnte. Erst hatte ich Bedenken, doch zwei Minuten später kramte ich mein Handy hervor und schrieb ihm.
Gehst du am Wochenende mit mir Essen?
Gebannt starrte ich Caleb von hinten an. Er bemerkte die Nachricht und sah auf sein Handy. Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und schnell tippte er eine Antwort.
Ich hole dich Samstag um 19 Uhr ab.
Auch ich konnte nicht anders, wie eine Gestörte zu grinsen. Gerade wollte ich nichts anderes und Harvey anrufen, um ihm davon zu erzählen.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt