Kapitel 137 - too much between us

561 37 8
                                    

Lilly

>>Ich weiß, er hat dir sehr weh getan, aber- <<
>>Ja, das hat er.<< schnitt ich Harvey das Wort ab und zog meine Beine im Sessel an meine Brust. In der Leitung rauschte es.
>>Süße...<<
Ich kannte diesen Ton, den er hatte.
>>Ich weiß...<< murmelt ich und zupfte an einem losen Faden an der Armlehne.
>>Ich hab einfach keine Ahnung, wie ich ihn wieder in mein Leben lassen soll. Ich weiß nicht, wie ich ihm vergeben kann. << gab ich zu und unterdrückte den Kloß im Hals. Es war Samstagmittag und ich telefonierte bereits seit einer Stunde mit Harvey.
>>Du vermisst ihn und er vermisst dich. Die Sache ist doch klar<< stellte er fest.
>>Es steht viel zu viel zwischen uns<< versuchte ich immer noch gegen Harvey anzukommen.
>>Mach den ersten Schritt. Ich hab das Gefühl, er leidet mindestens genauso wie du. Zumindest nachdem zu urteilen, was du erzählst<<
Ich starrte vor mich hin und riss den Faden aus der Lehne raus.
>>Es wird doch immer wieder so enden. Wir kommen zusammen, machen uns kaputt und trennen uns wieder. Ohne einander geht's aber auch nicht<<
Meine Stimme wurde kratzig, meine Gedanken schienen im Raum zu schweben.
>> Du liebst ihn doch, oder?<< kam es von Harvey.
>>Liebt er mich denn?<< stellte ich nur als Gegenfrage.
>>Jetzt spinn' mal nicht rum!<< meckerte er mich an. Ich musste lächeln.
>>Was meinst du, wie es Chrissy geht?<< wechselte ich das Thema.
>>Ich wünschte, ich wüsste es. Ich erreiche sie schlecht. << sagte er.
>>Ja, ich auch. Aber beim letzten Telefonat schien sie ganz gut drauf zu sein<<
>>Sie kommt bestimmt bald raus und dann gucken wir zu, dass wir uns alle drei treffen << ermutigte er mich.
>>Ich hoffe<< nuschelte ich.
>>Ich leg' jetzt auf, muss noch was für die Schule fertig machen.<<
>>Na gut, meine Schöne. Zerbrich' dir nicht zu sehr den Kopf. Hab dich lieb<<
>>Ich dich auch<<
Ich lächelte und wartete, bis er auflegte.
>>Harvey?<< fragte Mum und betrat leise mein Zimmer.
>>Wie lange stehst du schon da?<< fragte ich sie verdattert.
>>Was ist denn mit Caleb?<< ignorierte sie meine Frage. Sie setzte sich auf mein Bett und sah mich an. Ich wusste, sie würde nicht locker lassen. Die ganze Woche hatte ich schon kaum mit ihr geredet.
>>Caleb ist wieder in der Schule, in meiner Klasse...<< sagte ich dann irgendwann leise und schaute auf den Boden.
>>Oh nein<< machte sie leise.
>>Mum, ich liebe ihn<< wimmerte ich und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten.
>>Oh, Schatz. Komm her<<
Sie zog mich zu sich und umarmte mich. Solange, bis ich aufhörte zu weinen.
>>Ihr müsst so schnell es geht reden<< flüsterte sie an mein Ohr.
Ich nickte.
>>Ja, ich weiß<<
Mein Handy piepte.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt