Kapitel 25 - Just for me

2.3K 140 8
                                    

Selbst der Donnerstag verstrich, ohne dass Chris wieder auftauchte.
Erst wunderte ich mich, doch dann war ich froh ihn nicht sehen zu müssen und dachte nicht mehr über ihn nach.

Ich wurde weiterhin ignoriert. Klar, das tat weh, aber es war besser als wenn über mich geredet wurde.

Matt war nicht immer an meiner Seite, doch trotzdem gab er mir das Gefühl von Sicherheit. Ich fühlte mich einfach besser, wenn ich wusste, dass er auf mich Acht gab.

Auch Milla setzte sich Freitag beim Essen neben mich. Sie sagte zwar nichts, doch ich verstand, was sie mir sagen wollte.
Sie fing mich ab, bevor ich in den Bus steigen konnte.

>>Komm mit. Wir nehmen die 23<<

Verwundert schaute ich sie an, doch sie war fest entschlossen, also folgte ich ihr in den 23. Bus.
Wir fuhren quer durch die Stadt und ich wurde immer verwirrter.

An einer Haltestelle stiegen wir aus und wir gingen ein Stück. Nach einer Zeit wurde ich ungeduldig.

>>Okay, wohin gehen wir? <<

Sie antwortete nicht, zerrte mich immer weiter.
Ich hielt sie fest und schaute sie ernst an.

>>Milla, wohin gehen wir? <<

Sie drehte sich weg und zerrte mich um die letzte Ecke.
Ich verstummte.
Vor uns lag das große Krankenhaus.

Zielstrebig schob und zog sie mich durch die Gänge und hielt dann an Gang 205.

Sie schaute sich um und öffnete dann die Tür.
Intensivstation.
Uns war es verboten hier her zu gehen.

>>Milla, was machen wir denn hier? Wer liegt denn hier? << flüsterte ich ihr energisch zu.

Sie stoppte vor einer Glasscheibe und drapierte mich davor. Erst erkannte ich die Person in dem Bett nicht.

Bis meine Hematome an meinem Hals pulsierten und mich schmerzlich daran erinnerten.
Chris.

>>Was... Mein Gott... Was ist denn passiert? <<

Milla schaute mich nur ruhig an.

>>Du weißt ganz genau, wer das war. Dein Freund geht zu weit... <<

Chris Gesicht war übersät mit blauen Flecken, er hing an Schläuchen und man hörte das Piepen seines Herzschlags.

Also hatte Matt gelogen. Er hatte Chris krankenhausreif geschlagen...

Wir hörten Schritte auf dem Gang und Milla zog mich schnell aus der Station.

Den ganzen Weg zurück konnte ich nicht fassen, was Matt getan hatte.

Ich brachte Milla nach Hause und fuhr dann aufgebracht zu Matt nach Hause.
Wütend klingelte ich. Als er öffnete stieß ich ihn in den Flur und schrie ihn an.

>>Was hast du getan? Er hätte tot sein können, Chris hätte tot sein können! <<

>>Lilly, beruhige dich<<

>>Nein!<<

>>Ich war das nicht<<

>>Lüg mich nicht an! Nicht noch mal. Ich hab dir vertraut und du hast das ausgenutzt, du hast mir in die Augen geschaut und mich belogen! <<

>>Lilly, du musst mir glauben. Ich habe dich nie belogen. Es war alles so, wie ich es dir gesagt habe! Wir haben uns ein wenig geprügelt, doch er meinte es täte ihm leid, also bin ich gegangen<<

Schwer atmete ich. Er kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in seine Hände und schaute mir bedeutend in die Augen.

>>ICH war es nicht! <<

Bilder und Worte durchzuckten mich. Der ganze Schmerz kam zurück. Einfach alles.

Caleb.

Er war es...

>>Seitdem er weg ist, beschützt er dich. Ja, er ist weg. Doch trotzdem hat er dich nie aufgegeben. <<

Caleb.

Er war es...

Er muss zurück kommen.
Ich schaff es nicht ohne ihn...

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt