Kapitel 118 - just her

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Caleb

Ich starrte den Brief auf meinem Schreibtisch an. Bereits seit ein paar Tagen war er da und ich hatte es erst gestern geschafft ihn zu lesen. Die letzte Nacht hatte ich nicht geschlafen. Ich starrte nur die ganze Zeit diesen Brief an. Das einzige was ich wollte war Lilly nicht mehr im Weg zu stehen oder sie zu verletzen. Doch genau das hatte ich mit meinem Brief an sie getan. Es hatte sie zurück geworfen und ihr weh getan. Als ich ihre Worte gelesen hatte, hatte ich zuerst Angst dass sie sich etwas angetan hat. Andererseits verwarf ich den Gedanken sofort, schließlich bekam sie jederzeit die Hilfe die sie brauchte. Und selbst wenn sie sich etwas angetan hätte, dann hätte ich längst davon erfahren. Gott, was sollte ich nur tun? Wie konnte ich ihr helfen? Ich wollte sie unbedingt sehen, ihr sagen wie sehr ich sie liebte. Ich wollte sie in den Armen halten und sie küssen. Aber ich zählte in dieser Zeit nicht. Ich kann einfach nicht egoistisch sein, wenn es um Lilly ging. Sie ist jetzt wichtig. Und dass sie gesund wird. Nichts anderes. Ich fragte mich, ob es nucht besser wäre, wenn sie mich nie wieder sehen würde. Genau in dem Moment stockte mir der Atem und mein Herz überschlug sich. Nein, Stop. Caleb, du wirst sie nicht verlassen. Nicht schon wieder. Ich konnte die Bilder von ihr an den Gleisen nicht ertragen und mit schmerzverzerrtem Gesicht schob ich die Gedanken bei Seite. Du wirst sie nicht verlassen. Es waren noch über drei Wochen, bis die Schule wieder anfing und ich hatte keine Ahnung, ob sie es schaffte zurück zu kommen. Ich hatte keine Ahnung, was sie gerade machte, wie es ihr jetzt gerade ging, oder wie ihr Alltag mittlerweile aussah. Ich war einfach kein Teil ihres Lebens mehr. Und das war auch gut so, dachte ich. Mit mir passierten ihr die schlimmsten Dinge, das was sie am meisten verletzte. Es war gut, dass sie fast gezwungenermaßen ohne mich leben musste. Zumindest für eine ganze Weile. Auch wenn ich keinen Sinn in meinem Leben ohne sie sah. Nur sie zählte.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt