Kapitel 124 - Afternoon

867 48 4
                                    

Lilly

Nervös wippte ich mit den Beinen als ich am Donnerstag mein Mittagessen aß.
>>Alles gut?<< fragte Harvey belustigt und zog eine seiner perfekt gezupften Augenbrauen hoch.
>> Was? Äh, ja. Ich bin nur gespannt was Chrissy gleich erzählt. <<
Harvey nickte und trank einen Schluck Wasser.
>>Ja, ich auch<<
Chrissy hatte sich die letzten Tage über ein wenig beruhigt. Heute konnte sie mit ihrer Oma telefonieren und Harvey und ich warteten angespannt darauf, was sie wohl sagen würde.
>>Ich hab übrigens gestern meine Überweisung bekommen<< lenkte ich das Gespräch auf ein anderes Thema.
>>Und? Wie wird's zuhause laufen?<<  fragte er neugierig und schob seinen leeren Teller von sich.
>>Fast so wie bei dir, nur dass ich alle zwei Wochen noch einmal mehr zur Therapie und Untersuchung muss<< seufzte ich und aß auch den letzten Rest von meinem Teller.
>>Hört sich doch gar nicht schlecht an. Das schaffst du!<<
>>Es wird bestimmt komisch sein wieder zuhause zu sein<< lachte ich nur nervös.
Er lächelte mich an. So liebevoll, dass ich schon gleich weniger Angst hatte. >>Ehrlich gesagt fühle ich mich schuldig, dass ich sie hier einfach so, ja schon fast, zurücklasse<<
gab ich zu und sah wie sein Lächeln ein wenig brach.        
>>Wer wird wo zurück gelassen?<< fragte Chrissy schockiert und stürzte an unseren Tisch.
>>Niemand wird irgendwo zurück gelassen!<<
sagte Harvey bestimmt und warf mir einen Blick zu, bevor er sich an sie wendete.
>>Wie lief es?<<
fragte er sofort und zog Chrissy auf den Stuhl zwischen uns. 
>>Ganz okay. Heute war sie gut drauf. Sie hat gesagt sie backt mir Muffins, wenn ich sie besuche<<
Sie lächelte traurig. 
>>Sie werden großartig schmecken<< sagte er und drückte ihre Hand aufmunternd. Sie nickte. Dann sah sie mich an und in ihren Augen brannte ein Feuer. Ich war mir sicher, dass sie es schaffen würde. Sie kommt hier raus. Sie war bereit und stark genug. Auch wenn Harvey und ich gehen werden. 
>>Und? Was machen wir heute?<< fragte Chrissy dann gespannt in die Runde und nippte an Harvey's Wasserglas.
>>Was möchtest du denn machen?<< fragte ich sie und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch, woraufhin sie verschmitzt grinste.
>>Ich möchte am liebsten die Cafeteria stürmen und mich mit dem Essen und meinen Büchern auf die Wiese verziehen, solange das Wetter noch so schön ist<<
>>Na das klingt doch nach einem Plan << lachte Harvey und war auch schon aufgesprungen.
>>Harvey und ich haben den Nachmittag frei und haben somit den ganzen Tag für dich<< verkündete ich Chrissy und sie lächelte über beide Ohren.
>>Uii super. Ich muss nur heute Nachmittag einmal zur Therapie, aber danach würde ich euch dann einfach zum Abendessen abholen<< plante sie durch.
>>Worauf warten wir noch?<< rief Harvey und sprang so motiviert hoch, dass sich das Mädchen am Nachbartisch ziemlich erschreckte und sich an ihrem Essen verschluckte.
>>Oh, tschuldige Süße<< zwinkerte er ihr zu, woraufhin sie verlegen weg schaute. Ja, konnte ich nur allzu gut verstehen. Ich hätte auch so reagiert bei dem Anblick eines so göttlich aussehenden Typen.
>>Los jetzt, Hör auf rum zu trödeln!<< meckerte Chrissy und trug mein Tablett schon zur Geschirrabgabe. Binnen weniger Minuten balancierten wir auch schon unsere Bücher, zusammen mit Wasserflaschen und Keksen den Kieselweg zur Wiese runter.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt